Hi :)
Kleine Info am Rande: Mao ist die Zeit (5-7 Uhr) in der die Gusu Lan Clan Mitglieder aufstehen und Hai die Zeit (21-23 Uhr) in der sie schlafen gehen.
Ab jetzt gibt es sehr viel Drama----------------------------------
Es ist schon Hai und noch immer sind alle damit beschäftigt das Blutbad wegzuschrubben. A-Yuan hockt auf der kleinen Treppe, die in den Eingangssaal führt. Sein Kopf hängt tief zwischen seinen Schulter und er spielt unruhig mit der Tiara seiner toten Verlobten.
Ich schlucke bei seinen Anblick und nähere mich ihm hilflos. Wei Ying sieht mich von der Seite an und fordert mich mit einen Blick auf zu ihm zu kommen.
"Lass ihn in Ruhe, er muss da alleine durch. Du kannst ihn nicht helfen", sagt er leise und seine Augen sind hart vor Wut und Schrecken. "Dieser Wixxer", flucht er und ballt wieder die Fäuste.
"Wei Ying." Ich greife nach seinen Handgelenk und er lockert seine Hand.
"Tut mir leid, es macht mich einfach nur rasend."
"Ja, mich auch", erwidere ich. Mich macht es rasend vor Angst, vor dem was kommen wird. Mich machen die Erinnerungen rasend, von denen ich heute Nacht garantiert träumen werde. Ich habe seit 8 Jahren nicht mehr von Wei Yings Tod geträumt und all den Kriegen, die geführt wurden sind. Jetzt ist es zurück, zusammen mit einem neuen Krieg um die Welt, in der ich großgeworden bin.
"Scheiße, wie konnte er wieder zurückkommen? Es ist der gleiche Körper wie vorher. Wie geht das? Müsste er nicht längst verrottet sein? Ich meine es sind 8 Jahre her." Er sieht mich an und verstummt und realisiert zum ersten Mal richtig, wie lange wir uns nicht gesehen haben. "Oh."
"Ja, acht Jahre", bestätige ich und räuspere mich. "Vielleicht hat jemand ihn beschworen mit den Ritualen, die wir eigentlich finden wollten."
"Vielleicht, aber wo sind die? Bei den Göttern, das würde ich mal gern' wissen." Wei Ying kratzt sich und versucht seine schlechte Stimmung mit einem Lächeln herunterzuspielen.
"Mhm."
Wir überschauen das Chaos, die blassen ausdruckslosen Gesichter die niemanden anderen ansehen. Jeder ist für sich und in seinen eigenen Albtraum versunken. Ich rücke näher an Wei Ying und atme tief ein.
Alles wird schon gut werden, solange wir einander haben.Nach zwei Tagen reisen die letzten Gäste ab und die übliche Ordnung in Gusu tritt wieder ein. Wei Ying verabschiedet sich und verspricht mir bald vorbeizukommen, um nach A-Yuan zu sehen, der sich in sein Zimmer verzogen hat und trauert. Er redet mit keinem mehr und wenn jemand an seine Tür klopft, schreit er nur wirr mit heiserer Stimme. Nachts kann ich ihn weinen hören, denn ich finde keinen Schlaf mehr. Die zwei Tage bekomme ich kein Auge und Wei Ying ebenfalls nicht. Wir sitzen einfach stumm nebeneinander und warten bis der nächste Morgen anbricht.
Jetzt wo er weg ist, fehlt wieder etwas. Ich fühle mich schrecklich und die Stimmung ist allgemein angespannt und kampfbereit. Ich höre Schüler darüber reden, dass sie extra lange trainieren und eine Mutter redet mit anderen Schwestern darüber, dass sie ihre Kinder nicht mehr herauslässt.
In der dritten Nacht schlafe schließlich aus reiner Erschöpfung ein und schrecke zwei Stunden später aus einen Albtraum auf. Ich schwitze, obwohl es draußen eiskalt ist. Ich kann den Schnee fallen sehen, wie er in dicken Schichten auf den Boden sammelt und jegliche Farbe zerdrückt. Ich sehe überall Weiß. Wie passend. Die Farbe der Trauer.
Ich drehe mich schweißgebadet um und setze mich auf, als mich Übelkeit überkommt. Da läuft etwas kalt über meine Wangen. Ich fasse in mein Gesicht und bemerke das ich weine, obwohl ich nichts fühle außer Furcht.
In meinen Traum ist es Wei Ying gewesen und nicht A-Yuans Braut, der gestorben ist. In meinen Traum konnte ich ihn nicht retten und er ist gestorben, ohne das ich ihn meine Liebe gestehen konnte.Die nächsten Tage kommt nichts von Wei Ying. Es sind traurige Tage. Meistens ist es still und man kann das Rauschen des Schnees und des Windes hören. Einige Kinder gehen raus, um auf den vereisten See Schlittschuh zu fahren und es ist seltsam endlich wieder andere Menschen zu hören. Der Gusu Lan Clan ist zu sehr im Schock, um seine Umwelt wahrzunehmen. Lan Xichen erstellt allerlei mögliche Fluchtpläne und lädt die Anführer der anderen Clans ein, um mit ihnen zu besprechen, wie sie in Falle eines Angriffes vorgehen und was sie zu erwarten haben.
Sie wollen Wei Ying hinzuziehen, aber als ich Wei Ying in einem Brief frage, antwortet er nur, dass er damit nichts zu tun haben will und Yi City nichts mit den Clans zu tun hat.
Jiang Cheng ist empört, immerhin ist Wei Ying streng genommen noch Mitglied seines Clans und er weigert sich zu kämpfen.
"Hanguang-Jun, könnt ihr ihn bitte überzeugen."
Ich schüttele den Kopf. "Nein, er hört nicht auf mich."
Aufgebracht wendet sich Jiang Cheng an die anderen. "Wenn er nicht einmal auf Hanguang-Jun hört. Diesen aufgeblassenen Pfau ist nicht zu helfen."
Es bleibt still und das bleibt es für die folgenden Tage auch. Eine Woche vergehen, dann zwei und noch immer fällt ununterbrochen Schnee. A-Yuan ist zu tief in seiner Trauer versunken um seine Außenwelt wahrzunehmen und er weist mich ab.
Ich weiß wie er sich fühlt. Als würde die Welt untergehen, als würde alles, für was er gekämpft hat, verloren und sein gesamtes Leben eine Verschwendung sein.
Schließlich gibt es Neuigkeiten.Kurz vor Mao hämmert Jin Ling am großen Tor und bittet um Einlass. Da die anderen noch schlafen eile ich zu ihm. Mein Kopf malt sich bereits die schrecklichsten Szenarien aus, die es sich vorstellen kann und ich breche in kalten Schweiß aus.
Jin Ling ist vollkommen von Blut bedeckt. Wessen Blut ist unklar, vielleicht seines oder das seines Feindes. Er schaut mich mit großen Augen an und stürmt dann an mir vorbei zu Lan Xichens Gemächer.
"Lan Xichen! Er hat uns angegriffen! Sie haben sich gegen mich verschworen! Xue Yang, dieses Schwein, hat sich den Lanling Clan unter den Nagel gerissen!", schreit er durch ganz Gusu und es überrascht mich nicht, dass Xue Yang ausgerechnet den Lanling Clan angegriffen hat. Er war dort Gastschüler und obendrein beliebt bei Jin Guangyao, den damaligen Oberhaupt. "Er hat es gewagt-", kreischt er weiter herum, bis Lan Xichen in Nachthemd herauskommt und sich verdutzt die Augen reibt, als wäre alles ein böser Traum.
"Was ist hier los?" Lan Xichen sieht mich an, als wäre ich ihm eine Erklärung schuldig.
"Xue Yang hat Jin Ling aus seinen eigenen Clan vertrieben und nun ist er der Oberhaupt."
"Eine Verschwörung?"
"Ja", bestätige ich und Jin Ling will wieder beginnen seine Wut freien Lauf zu lassen.
"Sei still", befiehlt ihm Lan Xichen und überlegt eine Weile. "Das ist eine Kriegserklärung gegen die anderen Clans. Wir sind im Krieg", verkündet er leise und mustert Jin Ling.
Erst jetzt fällt mir auf, dass er eine Wunde am Arm hat und sie nicht gut aussieht. Sie ist faulig und schwarz und es sieht aus wie ein Fluch. Ich weiß nicht, wie man solche Flüche aufhebt, dafür müssten wir Wei Ying holen.
"Ja", keucht Jin Ling und sucht Halt an der Mauer. Er taumelt und nun sieht Lan Xichen seine Wunde auf.
"Hat er dich verwundet?"
"Ja, er hat jeden getötet, der sich ihm nicht unterwerfen wollte." Er schluckt. "Außer mich, ich bin der Einzige, dem die Flucht gelungen ist. Seine scheiß Ghoule... Oder was auch immer das war. Er hat mich verflucht, keine Ahnung..."
Mit einem Wink befiehlt Lan Xichen den Heilern sich so gut wie möglich um Jin Ling zu kümmern, aber er schätzt das sie machtlos gegen Flüche sind, denn darin sind sie nicht geübt.
Ich warte vor den Behandlungsräumen und höre ab und zu, wie Jin Ling sich beschwert. Seine Stimme wird immer schwächer, bis er verstummt. Man holt mich herein und bittet mich sofort Wei Ying und Heiler aus Yi City zu holen, sonst wird er die kommende Nacht nicht überlegen.
Der Schneesturm hat sich mittlerweile gelegt und ich stimme zu. Ich steige auf Bichen und mache mich auf den Weg. Unter mir ziehen Dörfer und weite verschneite Felder vorbei, die normalen Menschen gehen ihren Alltag im Unwissen nach und lachen miteinander. Die Kinder spielen im Schnee und manchmal gesellen sich ihre Eltern oder Tanten und Onkel zu ihnen.
Es ist eine heile Welt, in der sie leben, in der kein Leben auf den Spiel steht.
Das Problem ist, ich weiß nicht ob ich es rechtzeitig schaffe oder ob Jin Ling bei meiner Ankunft bereits tot sein wird.
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Again and Again - WangXian[ABGESCHLOSSEN]
Fanfiction[Fortsetzung von MDZS] Acht Jahre ist es her seit sich die Wege von Wei Ying und Lan Zhan getrennt haben. Als Lan Zhan beschließt Wei Ying zu finden, kommen neben seiner Unsicherheit wie er seine Gefühle gestehen soll, noch andere Probleme dazu: Er...