24: Die erste Schlacht

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Heyyy,
Dieses Kapitel wird ein bisschen länger als sonst. Ich werde generell ab jetzt etwas längere Kapitel schreiben, so 1500-2500 Wörter lang (außer die, die eher viel Smut drin haben, weil ich finde, da gibt es nicht soo viel zu beschreiben), früher waren die ja immer 1000-1500 Wörter lang. Ich hoffe das ist ok für euch, ihr könnt ja mal schreiben, ob euch das besser gefallen würde.
Alles Liebe

TW!: Gewalt, Tod, Blut

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Das Feld, was zum Schlachtfeld werden wird ist leer. Eine einsame Krähe kreischte in einer Baumkrone und man hörte das Zischen eines Pfeils und Wortfetzen, die von der Anspannung zeugten:
"Warum tötest du den Vogel, du Idiot?"
"Halt  den Mund! Es ist nur ein Vogel!"
"-ist es nicht!"
Vorhin gab es bereits Streit zwischen anderen. Jedes Mal war der Auslöser irgendein Gewaltakt. Die Leute sehen nur noch rot und Angst vor dem, was kommen wird.

Wei Ying stolziert leicht neben mir her und versucht zu erkennen, was vor sich ging. A-Yuan schaut mich unruhig von der Seite an. "Bleib bei den anderen", sage ich ihm nur. "Bei mir ist es nicht sicher."
"Na gut", sagt er unruhig.
"Die haben echt Probleme", unterbricht uns Wei Ying und kratzt sich am Nacken. Er meint die Personen, die sich streiten. Für ihn muss das alles weniger schwer zu verkraften sein, weil er abgehärteter ist. Das hier ist die jüngste Generation, die es nicht gewöhnt ist, Kriege zu führen. 
"Als wir in ihrem Alter waren, war es genauso", erwidere ich und senken meinen Blicken auf den staubigen, trockenen Untergrund. 
"Später wird alles voller Blut sein", meint er pessimistisch und spielt mit seiner Flöte in seinen Händen herum. "Scheiße, Lan Zhan, warum hast du erlaubt, dass sie mitgehen?"
"Wen meinst du?"
"Die Jüngeren, wen sonst! Sie haben alle keine Erfahrung im Krieg und kotzen wahrscheinlich schon, wenn sie Blut sehen." 
"Irgendwann müssen sie es aber lernen", argumentiere ich und halte meine Stimme leise, während Wei Ying wieder an der Schwelle zum Schreien steht. 
"Du bist so herzlos", schmollt er und ich ziehe die Augenbrauen skeptisch hoch. "Ja, okay, vielleicht nicht ganz soo herzlos."
"Sei jetzt leise", mahne ich ihn, als Xue Yang aus dem Nichts auf das Schlachtfeld springt und die Erde von seiner wirklich herzlosen Leichen Armee bebt. Lan Xichen schaut mich besorgt an und tauscht gleich darauf denselben Blick mit mehreren Älteren aus, darunter Lan Qiren, der sich über seinen Ziegenbart streicht. Wei Ying sieht das und unterdrückt ein Prusten. Ich ramme ihn meinen Ellenbogen in die Seite und er schaut endlich zu Xue Yang, der mit breiten grinsend und vergnügt vor den gesamten Gusu Clan steht. 
"Weiß er was von deinen Leichen?"
"Ich glaube nicht", erwidert Wei Ying und ich denke mir: Wenn Xue Yang davon weiß, haben wir keine einzige Chance. 
Ich will nicht das du wieder stirbst, nicht schon wieder. Wieder und wieder, immer wieder.

Ich reiße mich zusammen als Xue Yang beginnt seine übliche Angeber-Reder zu halten.
"Willkommen zurück, Freunde!", ruft er uns zu und verbeugt sich spöttisch. Er lacht beinahe ununterbrochen. 
"Mann ist der krank", höre ich rechts von mir und mehrere Personen stimmen leise zu. 
"Da Ihr" - er sieht direkt in unsere und Lan Xichens Richtung - "Euch dazu entschieden habt, den jämmerlichen Versuch zu starten, den Lanling Clan zurückzuerobern, tja, viel Spaß beim Verrecken." Wieder das kranke breite Grinsen, dass die spitzen Eckzähne entblößt. Er zieht die Waffe und ich lege meine Hand an den Griff von Bichen und trete vor Wei Ying - einfach aus einem Instinkt heraus. 
"Nicht einmal heimlich angreifen könnt Ihr, nein Ihr schickt auch noch eine Nachricht, dass ihr ehrenvoll kämpfen wollt. Wo um alles in der Welt ist hier noch Ehre im Spiele?!" Lachen. "Nirgendwo, genau! NIRGENDWO!" Mit einem einzigen Hieb schlitzt Xue Yang einem maximal 16-jährigen die Kehle auf und Blut sprenkelt auf seine Freunde, die neben ihn gestanden haben. Sie schreien wirr durcheinander. Er ist tot, ich konnte ihn nicht retten, ich Versager.
"Seit wann ist der Gusu Lan Clan genauso drauf wie ich? War mir neu." Er leckt die blutverschmierte Klinge genüsslich ab und er schaut mich. Mich. Er holt mit den Schwert aus und ich springe nach vorne und pariere seinen Angriff. 
"Derselbe Held wie immer", lacht er mir ins Gesicht. Er ist verrückt, er ist wirklich durchgeknallt.
Ein Schlag nach dem anderen. Ich weiche aus, rolle mich über den Boden und stehe hinter seinen Rücken. Jetzt könnte ich diesem Grauen ein Ende bereiten. Ich spüre die Blicke auf mir.
  Und dann einen Hieb in meinen Arm, der meine Sehne durchschneidet. Mein Atem wird schwer und ich wanke zur Seite und fahre herum. Eine Leiche. Sie gurgelt und läuft auf mich zu. 
Ihre Gedärme hängen verrottet aus ihren Bauch heraus und es stinkt nach Tod und Verderben. Der Gestank ist kaum zu ertragen. Die Kinder sollen sich übergeben bei Blut? Ich gleich auch. 

Mit einem sauberen Treffen trenne ich den Kopf vom Körper. Alles versinkt in Geschrei, die Geräusche von Klingen, die aufeinander treffen und dem Gurgeln von Leichen. Meine Augen suchen Wei Ying. Panik ergreift mich. Wo bist du? Wo bist du?
Ich kämpfe mich durch die ankommende Welle von Leichen und höre Xue Yangs barbarisches Lachen noch immer in meinen Ohren. Song Lan kämpft neben mir mit meinen Bruder, der nach vorne zeigt. 
"Wei Ying ist dort!", ruft er durch die Geräuschkulisse und ich nicke, während ich weiterhin mit eins-zwei Hieben die Zombies erledige. Mir können sie nichts, aber den anderen können sie etwas. Ich spüre mein Herz in meinen Brustkorb hämmern. Als würde es wissen, was Wei Ying für mich bedeutet und wie sehr ich Angst habe ihn zu verlieren.
"Lan Zhan." Wei Ying. Ich schwenke herum und packe ihn grob bei der Schulter. Er blutet aus einer Stichwunde am Bauch, aber er lebt und er lächelt mich überrumpelt an. 
"Hol die Leichen, jetzt!", ordne ich ihm an.
"Habe ich schon! Sie greifen sich alle gegenseitig an, ich kann sie nicht kontrollieren!" 
"Wie?" Was?
"Jeder greift jeden an!", schreit Wei Ying mir ins Ohr und deutet auf ein Haufen Leichen, die sich gegenseitig das Fleisch von den Knochen nagen. "Xue Yangs greifen sich gegenseitig an, meine und Xue Yangs und meine greifen sich an! Wegen der Yin Energie! Das klappt so nicht!"
Er taumelt und ich stütze ihn, bis wir uns vom Kampffeld entfernt haben. Er lässt sich auf einen Felsen fallen und hält sich unter Schmerzen den Kopf. "Scheiße, meine Energie. Sie ... wird zu stark."
"Hör auf sie zu kontrollieren", sage ich und packe wieder seine Schulter und drücke sie. Unsere Blicke treffen sich. 
"Kann ich nicht, ich habe keine Kontrolle. Ich kann nichts tun", sagt er mit Terror in seiner schwachen Stimme. Er starrt mich an, als könnte ich ihn helfen. Aber das kann ich nicht. Ich kann nichts tun. "Geh zurück und kämpf weiter. Es wird schon wieder."
"Und was wenn nicht?"
"Dann nicht, ich bin eh kein guter Mensch", sagt er bitter und drückt meine Hand. 
Soll ich es ihm sagen? Ich versuche meine Angst vor einer Abweisung herunterzuschlucken. Soll ich?
"GEH", sagt er laut und lässt meine Hand fallen und zieht Suibian und beginnt gegen eine Horde von Zombies zu kämpfen, die sich lautlos angeschlichen haben. "Schau ob Xue Yang auch geschwächt ist!"

Again and Again - WangXian[ABGESCHLOSSEN]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt