old ways.

42 3 0
                                    


»If I'm the one meditating, we've hit the rock bottom!«

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••

Ich hatte doch vor kurzem einmal einen Gedanken geäußert, der ungefähr so lautete.

»Vor einem Albtraum kann man nicht weglaufen, man kann nur versuchen aufzuwachen.
Oder aber man verdreht die ganze Geschichte, sodass aus den Monstern unter dem Bett, kleine Häschen werden.«

Wenn ich es nicht schaffte aus meinem Albtraum aufzuwachen, dann musste ich den Traum eben verändern, in ihn eingreifen sozusagen.

Damit meine ich, ich müsste die Monster in meinem Traum aufsuchen und mich ihnen stellen, denn jeder weiß, man kann Angst nur besiegen, wenn man sich selbst damit konfrontiert.


„Kyra, du hast Hausarrest. Wie oft muss ich dir das eigentlich noch mitteilen? Geh bitte zurück in dein Zimmer und lies ein Buch. Du darfst nicht raus an den Strand und das ist mein letztes Wort, also mach schon!"

Meine Mom sah mich ernst an und stemmte ihre Mehligen Hände in die Hüften.

Ich versuchte meine Wut in mir zu behalten, es würde sowieso herzlich wenig helfen jetzt eine Szene zu machen. Mein Dad saß schweigend nebenan im Büro und konnte durch die halbgeöffnete Tür ohnehin alles mithören. Meine Mom weich zukochen würde demnach nicht funktionieren.

„Ist schon gut, Mom. Bin weg." Murrte ich enttäuscht.

Ich war schon die erste Stufe hochgegangen, als sie mir noch hinterher rief.

„Ach Schatz?! Wir essen heute Abend auswärts, zusammen mit den Nachbarn. Du weißt schon, Topper und seine netten Eltern von der Grillfeier vor kurzem! Wir erwarten, dass du dich entsprechend schick machst und mit kommst. Es wird Zeit deinem Leben wieder ein wenig Normalität einzuhauchen."

Damit wendete sie sich wieder ihrer Aprikosentorte zu.

Ich grummelte vor mich hin.
Als wäre es nicht schon schlimm genug, das Haus nicht verlassen zu dürfen, nein, nun wurde mir noch mein Umgang vorgeschrieben.

Nach dieser Nachricht war es mir äußerst recht, mich in mein Zimmer verkrümeln zu können.
Ich setzte mich an meinen Schminktisch und blickte in den Spiegel.

Hinter mir an meinem Bett hang seine Cappi.

Wäre nur James hier, er könnte mir sagen, ob JJ mich wirklich mochte oder es nie getan hatte.
Seine Worte gingen mir nicht aus dem Kopf.

Er hatte nicht so geklungen, als wenn er es nur aus Wut gesagt hatte und niemand der Pogues hatte ihm widersprochen.

„Ich habe Rick umgebracht."
Kam es leise aus meinem Mund.

Ich schüttelte den Kopf, als wollte ich diesen düsteren Gedanken verscheuchen.

Nein. Selbst James hatte mir vergeben.
Ich konnte nicht schon wieder die Schuldfrage stellen.
Ausserdem war ich mir sicher, dass JJ mir etwas anderes vorwarf, so wie sie alle, obwohl oder gerade weil sie mir alle geschworen hatten, es mir nicht vorzuwerfen.

Ich hatte nicht Rick auf dem Gewissen. Ich hatte Erics Familie auf dem Gewissen.

Und auf einmal fanden alle losen Enden in meinem zueinander.
Ich zog heftig die Luft ein, sodass ich mich beinahe verschluckte vor Schreck. Meine Hände hafteten an der Kante meines Schminktisches und ich konnte nicht begreifen, wie ich die ganze Zeit so blind hatte sein können.

Dabei machte plötzlich alles einen Sinn.

„Oh mein Gott." Entwich es mir.

Die Katze war aus dem Sack oder anders formuliert, ich wusste nun, wer das Monster in meinem Alptraum war. Allerdings würde man wohl eine Zeitmaschine brauchen, um aus diesem Monster ein Häschen zu machen.

ARROW TO THE HEART - Outer BanksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt