Kapitel 7

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Oberon
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Oberon konnte kaum aufhören, Serefin zu küssen. Seine Lippen waren so weich, ein wenig unbeholfen. Er zögerte immer wieder – so, als hätte er noch nicht viele Erfahrungen darin. Ganz anders als Ofelia. Trotzdem ließ sich der junge Elf nach und nach fallen. Seine versteifte Körperhaltung lockerte sich und er begann, Orberon zu berühren, seinen Körper zu erkunden.

Serefins samtigen Finger zeichneten jeden seiner Muskeln nach, wanderten von Oberons Nacken, zu seiner Brust und schließlich hinab zum Bauch, wo sie wieder kehrt machten. An manchen Stellen kitzelten ihn die Berührungen des jungen Mannes, doch das schien Serefin nicht zu bemerken, so sehr war er in dem Kuss versunken.

Langsam und behutsam, ohne seine Lippen von Serefins zu lösen, ließ er ihn in die seidigen Lacken sinken. Erst dann unterbrach er ihre Verbindung und blickte in die roten Augen, die zu ihm hinauf funkelten. Der Atem des jungen Mannes kam immer wieder ins stocken und stolpern, seine Brust hob und senkte sich unregelmäßig.

Oberon legte seine Hand an Serefins Wange, strich zärtlich darüber und schenkte ihm ein Lächeln.
»Gibt es etwas, das du besonders magst?«, fragte er, doch Serefin schüttelte nur mit dem Kopf, ehe er sich mit der Zunge über die Lippen fuhr.
»Nein – nein, ich weiß es nicht …«, erwiderte der Elf. »Es gab nie die Möglichkeit, es herauszufinden, denke ich.«

Serefin schloss die Augen und lehnte sich in Oberons Berührung. »Die Männer, die zu mir kamen, interessierten sich nie für das, was ich möchte oder gar mochte. Daher kann ich dir diese Frage einfach nicht beantworten, selbst wenn ich es wollte.« Seine Augenlider flatterten auf und Serefin erwiderte wieder den Blick des Fae. Ein kleines, fast schon schüchternes Lächeln schlich sich auf seine Lippen. »Aber so, wie es bis jetzt war, hat es mir gefallen. Du bist so vorsichtig, sanft und behutsam – das gefällt mir.«

Er reckte sich in die Höhe und gab Oberon einen kleinen Kuss auf die Nasenspitze. »Auch wenn ich nicht verstehe, wieso du dich um zwei Hurenkinder wie uns scherst, warum du überhaupt hier bist. Ein Mann wie du verdient etwas besseres, als eine Nacht in einem Freudenhaus. Hast du gar keine Familie?«

Lange Zeit schwieg Oberon. Er dachte über das Gesagte nach, hinterfragte sein eigenes Handeln zum ersten Mal so richtig. Die Frauen und Männer, mit denen er frühere Nächte verbracht hatte, waren für ihn nie nur Obkejte gewesen, die zu seiner Befriedigung gedient hatten. Sie alle waren Individuen, mit eigenen Wünschen und Vorlieben. Manche Huren, andere die Söhne und Töchter von Gastgebern, die ihn bei sich aufgenommen hatten. Die einen mit und die anderen ohne Erfahrungen.

Dennoch hatte Oberon in erster Linie immer das Wohl und die Lust seiner Partner und Partnerinnen priorisiert. Alles andere kam nicht in Betracht, einfach, weil es ihm gefiel, wenn beide auf ihre Kosten kamen – gerne auch mehrmals, wie Ofelia.
»Für mich spielt Stand und Rasse keine Rolle, Serefin. Es bereitet mir Freude, mich um dich zu kümmern. Mir widerstrebt es, etwas gegen etwas gegen deinen Willen zu tun. Ich will mir nicht einfach nehmen, wofür ich bezahlt habe, selbst wenn ich es könnte.«

Serefin lächelte leicht. Seine Hand wanderte zu Oberons Hals, um ihn zu sich zu ziehen und zu küssen.
»Wenn nur jeder so nobel denken würde, dann wäre die Welt ein Stückchen besser«, hauchte der Elf gegen seine Lippen. »Und schöner.« Erneut verwickelte Serefin ihn in einen Kuss, befreite seine Beine, die unter Oberon gelegen hatten, und schlang sie um dessen Hüfte. Dadurch drückte er den schweren Körper des Fae hinab, sodass sie sich mehr berührten.

Oberon konnte die Erektion des jungen Mannes deutlich spüren, sie drückte sich ihm entgegen, direkt gegen seine Bauchmuskeln. Er tastete blind nach der Phiole, die er aus seiner Tasche gefischt hatte. Sie war irgendwo auf dem Bett gelandet und auf der Decke verschwunden, aber er brauchte sie. »Suchst du das hier?«, fragte Serefin neckend zwischen zwei Küssen. »Was ist das?« Oberon hob etwas den Kopf und entdeckte die Phiole mit der goldenen Flüssigkeit in Serefins Hand.

Blut & SeideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt