Mara war gerade dabei, ihre Taschen in ihrem Zimmer im Zentrum zu packen. Die letzten Minuten waren geprägt von einer fast hektischen Energie, während sie versuchte, alles Notwendige zusammenzukratzen. Der Raum war bereits voller Koffer und Taschen, die sich wie ein Meer von Stoff und Leder in den Ecken türmten. Die Wände schienen unter dem Gewicht der vielen Erinnerungen zu ächzen, die sie einpacken wollte - oder vielleicht auch nicht. Ein sanftes Licht fiel durch das Fenster, streifte die verstaubten Oberflächen und ließ die Atmosphäre schwer und drückend erscheinen. Jeder Gegenstand, den sie in die Hand nahm, schien eine Geschichte zu erzählen, eine Episode ihres Lebens, die sie für einen Moment innehalten ließ. Inmitten dieser Unordnung fand ihr Blick einen Moment der Ruhe. Ihre Hand streckte sich wie von selbst nach einem alten, vergilbten Buch, das fast unbemerkt in einem der unteren Fächer ihres Regals lag. Es war eine Ausgabe aus den 40er-Jahren, den sie immer noch aufbewahrte, weil er eine besondere Bedeutung für sie hatte. Die Ecken des Buches waren abgenutzt, die Seiten leicht vergilbt - doch für Mara war es mehr als nur ein Buch. Es war eine Brücke zu einer anderen Zeit, zu einer anderen Version von sich selbst. Langsam, fast ehrfürchtig, schlug sie es auf und ein leises Rascheln begleitete die Bewegung. Unter dem Umschlag, der sich etwas widerwillig öffnete, kam ein alter Brief zum Vorschein, der sorgfältig mit einem Wachssiegel verschlossen war.
Die Tinte schien noch frisch, als wäre der Brief erst gestern geschrieben worden, obwohl die Jahre längst darüber hinweggezogen waren. Mara hielt den Brief einen Moment lang in den Händen, als würde sie einen Schatz berühren, der nur darauf wartete, entdeckt zu werden. Die Versiegelung schien ein stilles Versprechen zu hüten, eine geheime Nachricht, die nur für sie bestimmt war. Ein Brief von Bucky - der einzige, den sie niemals geöffnet hatte. Ihr Herz schlug schneller, als sie mit den Fingerspitzen über das Siegel strich. Ein Kribbeln lief über ihren Rücken, Erinnerungen stiegen in ihr auf, Erinnerungen, die sie längst vergraben glaubte. Plötzlich, wie aus dem Nichts, ertönte eine Stimme hinter ihr. Sie erschrak leicht und drehte sich um. Im Türrahmen stand Tony, sein Gesicht erleuchtet von einem schelmischen Grinsen. Die Augen blitzten vor unverhohlener Freude. „Das Krankenhaus hat eine Nachricht bei deinem Arzt hinterlassen", begann Tony mit einem spielerischen Ton. „Sie haben gesagt, du hättest einen Vorfall mit einem anderen Patienten gehabt. Und deswegen solltest du lieber zu Hause wohnen, bei der Familie."
Mara sah ihn an, und für einen Moment war sie sprachlos. Dann konnte sie ein Lachen nicht mehr zurückhalten. Es war ein Lachen, das tief aus ihrem Inneren kam, aus einer Mischung aus Erleichterung und der schieren Absurdität der Situation. Es war als ob Tonys Worte die schwere Wolke, die sich in ihrem Herzen zusammengebraut hatte, für einen Moment durchbrachen. Sie lachte, nicht nur wegen seines Kommentars, sondern auch wegen der plötzlichen Leichtigkeit, die sein Auftauchen brachte. Ein unbeschreibliches Gefühl der Wärme durchflutete sie. Tony, der ihre Reaktion beobachtete, schmunzelte breit und trat einen Schritt näher. „Du bist unmöglich", sagte Mara schließlich, ihre Stimme sanft und voller Zuneigung. Ihre Augen funkelten, als sie ihn anlächelte, und bevor sie noch mehr sagen konnte, hatten sie sich bereits in die Arme gefallen. Er zog sie fest an sich, als hätte er sie seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen, als wollte er sie nie wieder loslassen. Es war eine Umarmung, die all die unausgesprochenen Worte, all die verlorenen Zeiten und all die Ängste in sich aufnahm.
Tony drehte sie in einem Kreis, und es fühlte sich an, als wären sie beide in einem unsichtbaren Tanz gefangen, einem Tanz, der nur ihnen gehörte. Sein Griff war warm und fest, seine Präsenz erfüllte den Raum mit einer Vertrautheit, die Mara tief berührte. Er beugte sich leicht zu ihr herunter und drückte ihr einen sanften Kuss auf das Haar. Es war eine Geste voller Zuneigung, voller Versprechen und Wärme, und in diesem Moment spürte sie, wie sich eine Welle der Geborgenheit in ihr breit machte, die all ihre Sorgen und Ängste für einen Augenblick verblassen ließ. Als sie sich schließlich voneinander lösten, bemerkte Mara, dass Tony sie mit einem bestimmten Blick ansah. In seinen Augen lag Besorgnis, und als er den blutigen Schnitt an Maras Arm entdeckte, runzelte er die Stirn und trat näher. „Mara, was ist das?", fragte Tony, seine Stimme klang besorgt, fast ängstlich. Seine Augen ruhten auf dem Schnitt, der sich über Maras Haut zog, und sein Gesicht spiegelte die Sorge wider, die in ihm aufstieg. Mara blickte hinunter auf ihren Arm, der kleine Kratzer war kaum der Rede wert, aber Tonys Besorgnis war unübersehbar. Mit einem trockenen, fast gleichgültigen Tonfall antwortete sie: „Es ist nur ein Kratzer, Potts."
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AGENT SHADOW || ᵐᵃʳᵛᵉˡ ᵗʰᵉ ⁱⁿᶠⁱⁿⁱᵗʸ ˢᵃᵍᵃ & ᵗʰᵉ ᶠᵃˡᶜᵒⁿ ᵃⁿᵈ ᵗʰᵉ ʷⁱⁿᵗᵉʳ ˢᵒˡᵈⁱᵉʳ
Fanfic"𝐓𝐇𝐄 𝐓𝐈𝐌𝐄 𝐈𝐒 𝐍𝐎𝐓 𝐑𝐄𝐀𝐃𝐘 𝐅𝐎𝐑 𝐇𝐄𝐑, 𝐍𝐎𝐓 𝐘𝐄𝐓! 𝐁𝐔𝐓 𝐇𝐄𝐑 𝐓𝐈𝐌𝐄 𝐈𝐒 𝐂𝐎𝐌𝐈𝐍𝐆 𝐓𝐎 𝐒𝐀𝐕𝐄 𝐓𝐇𝐄 𝐖𝐎𝐑𝐋𝐃." Mara Shadow, eine begabte S.H.I.E.L.D.-Agentin, schließt sich einer Gruppe von außergewöhnlich Talenten...