„Thalia... was ist mit dir passiert?", begann Mara, doch ihre Stimme brach ab, bevor sie die Frage vollenden konnte. Die Worte erstickten in ihrem Hals, während sie fassungslos auf die veränderte Gestalt ihrer Freundin starrte. Thalia, die einst so strahlend und lebendig gewesen war, stand jetzt vor ihr, von einer düsteren Aura umhüllt, gezeichnet von einem Leid, das Mara sich nicht einmal vorstellen konnte. Die vernarbte, verfallene Hälfte ihres Gesichts war ein schmerzhafter Anblick, der Mara bis ins Mark erschütterte.
Die Luft um sie herum war von einer drückenden Stille erfüllt, die nur durch das leise Rauschen des Wassers unterbrochen wurde, das weiterhin unaufhaltsam den Raum füllte. Die Abwesenheit von Tilly war wie ein Loch in Maras Herz, ein klaffender Abgrund, der ihre Gedanken verschlang. Die Leere, die sie hinterlassen hatte, war fast greifbar, ein stummer Schrei in der Dunkelheit. Mara spürte, wie die Verzweiflung in ihr aufstieg, wie eine Welle, die sie zu überrollen drohte.
„Wo ist Tilly? Wo ist meine Tochter?", flüsterte sie, doch ihre Stimme wuchs mit jedem Wort, wurde dringlicher, fast panisch. Ihre Augen suchten verzweifelt die Umgebung ab, als könnte sie Tilly irgendwo zwischen den Trümmern entdecken. „Thalia, sag mir, wo sie ist!" Thalia, die sich neben Mara niedergekniet hatte, hob vorsichtig eine Hand, um ihre Freundin zu beruhigen. „Mara, bitte...", begann sie mit rauer Stimme, die das Gewicht all der unausgesprochenen Schmerzen und Geheimnisse trug. Sie legte eine Hand auf Maras Schulter, ihr Griff war fest, aber sanft, als wollte sie Mara daran hindern, in die Dunkelheit der Verzweiflung abzurutschen. „Wir werden sie finden. Aber zuerst müssen wir dich hier rausbringen."
Mara wollte widersprechen, wollte schreien, dass sie ohne Tilly nicht gehen würde, aber ihre Kräfte schwanden. Thalia half ihr auf, und Mara spürte, wie ihre Beine unter ihr nachgaben. Doch Thalia hielt sie aufrecht, stützte sie mit all der Stärke, die ihr noch geblieben war. „Du bist nicht allein, Mara", flüsterte Thalia und ihre Worte klangen wie ein leises Versprechen, das in der Dunkelheit verhallte. Behutsam, aber entschlossen, zogen sie und Jo das scharfkantige Metallstück aus Maras Seite. Mara biss die Zähne zusammen, als ein stechender Schmerz durch ihren Körper fuhr, so intensiv, dass ihr fast schwarz vor Augen wurde. Sie konnte den warmen, klebrigen Strom von Blut spüren, der aus der Wunde floss, die nun offen und ungeschützt war. Doch bevor die Dunkelheit sie erneut verschlingen konnte, trat Jo näher.
Mit einer Ruhe, die fast unheimlich wirkte, hob Jo ihre Hände, und der schwarze Nebel, der sie umgab, begann sich um ihre Fingerspitzen zu sammeln. Ihre Augen leuchteten in diesem unheimlichen Rot, und auf ihrer Stirn pulsierte der rote Stein, der wie ein Herzschlag leuchtete. Sie legte ihre Hände über die klaffende Wunde, und Mara spürte plötzlich, wie die Hitze durch ihren Körper strömte. Es war kein schmerzhafter, sondern ein intensiver, alles durchdringender Schmerz, der von innen heraus wuchs. Der schwarze Nebel begann zu brennen, glühte mit einer seltsamen, violetten Flamme, die sich über die Wunde legte. Mara konnte den beißenden Geruch von verbranntem Fleisch riechen, und für einen Moment dachte sie, sie würde den Verstand verlieren vor Schmerz. Doch sie hielt still, ihre Hände krallten sich in den Boden, während Jo mit fast übermenschlicher Präzision die Wunde schloss, versengte, damit kein Blut mehr floss. Der Schmerz ließ nach, und eine kühle Taubheit breitete sich in ihrem Körper aus.
„Es ist vorbei", flüsterte Jo schließlich, als sie die Hände zurückzog, und die Flammen erloschen, als hätte es sie nie gegeben. Mara fühlte sich schwach, aber die Wunde war geschlossen. Es war keine perfekte Heilung, doch es würde ausreichen, um sie am Leben zu halten. Thalia kniete sich wieder neben sie, ihre Hände, die so vertraut und gleichzeitig so fremd wirkten, streiften sanft über Maras Haar. „Wir haben dich", sagte sie leise, aber mit einer festen Überzeugung, die Mara beruhigte. Thalias Gesicht, das so von Schmerz und Verfall gezeichnet war, strahlte eine Stärke aus, die Mara daran erinnerte, dass sie nicht allein war, auch wenn Tilly noch immer fehlte.
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AGENT SHADOW || ᵐᵃʳᵛᵉˡ ᵗʰᵉ ⁱⁿᶠⁱⁿⁱᵗʸ ˢᵃᵍᵃ & ᵗʰᵉ ᶠᵃˡᶜᵒⁿ ᵃⁿᵈ ᵗʰᵉ ʷⁱⁿᵗᵉʳ ˢᵒˡᵈⁱᵉʳ
Fanfic"𝐓𝐇𝐄 𝐓𝐈𝐌𝐄 𝐈𝐒 𝐍𝐎𝐓 𝐑𝐄𝐀𝐃𝐘 𝐅𝐎𝐑 𝐇𝐄𝐑, 𝐍𝐎𝐓 𝐘𝐄𝐓! 𝐁𝐔𝐓 𝐇𝐄𝐑 𝐓𝐈𝐌𝐄 𝐈𝐒 𝐂𝐎𝐌𝐈𝐍𝐆 𝐓𝐎 𝐒𝐀𝐕𝐄 𝐓𝐇𝐄 𝐖𝐎𝐑𝐋𝐃." Mara Shadow, eine begabte S.H.I.E.L.D.-Agentin, schließt sich einer Gruppe von außergewöhnlich Talenten...