Wow, wo war er denn so schnell hin? Ich lief und lief, konnte ihn allerdings nicht finden. Als ich schließlich beim Haupteingang angekommen war und durch die großen Glastüren nach draußen schaute, sah ich ihn auf sein Motorrad zugehen.
Ich war stehen geblieben, doch jetzt rannte ich wieder los und drückte die schwere Tür auf. O nein, er er setzt sich schon drauf, ich muss schneller laufen.
,,Alec, warte, bitte!" Ich war völlig außer Puste, als ich vor ihm und seiner Monstermaschine zum stehen kam. Nur langsam normalisierte sich meine Atumung wieder. Meine scheiß Ausdauer aber auch!
Den Helm, den er gerade aufsetzten wollte, legt er auf der Sitzfläche ab. Gut. ,,Was willst du denn? Ich muss dringend los." Er klang nicht sauer, aber gerade freundlich hörte es sich auch nicht an. ,,Das glaube ich dir nicht. Eben wolltest du mir doch noch 'Die Wahrheit' erzählen und dann sagst du einfach was anderes und haust ab. Was ist los?" ,,Woher willst du wissen, dass das nicht die Wahrheit ist?" ,,Ich weiß es einfach, denn du hast mir auch vorher nie Recht gegeben, dass du ihn nicht kennen würdest und ganz auf einmal tust du es doch. Und erzähl mir jetzt nicht, dass du tatsächlich glaubst, dass ich dir das abkaufe."
Es fühlte sich schon wieder verdammt danach an, als würden wir gleich wieder streiten, dabei hasste ich es so sehr, wenn wir streiten. Wieso nur können wir nicht eine vernünftige Unterhaltung führen, ohne uns gegenseitig die ganze Zeit anzuschreien?
Doch er sagte nichts, also versuchte ich es noch einmal, aber dieses Mal sanfter. ,,Alec, ich kenne dich doch schon lange genug, um zu wissen, dass da etwas anderes ist. Du kannst mir doch vertrauen."
Was ich jetzt allerdings entgegengepfeffert bekam, kam alles andere als erwartet. ,,Du KENNST mich? Du denkst wirklich du KENNST mich?! Hätte der Alec, den du glaubst zu kennen, dich betrogen, sich geschlagen oder je auch nur eine einzige Zigarette angerührt?! Sei ehrlich und gib es zu, du kennst mich nicht!"
Meine Augen wurden feucht und meine Stimme fing an zu wimmern. Ich konnte einfach nicht glauben, dass er das gesagt hatte und mich zum erneuten mal zum Weinen brachte. ,,Warum?", sprach ich leise, ,,Warum sagst du das?"
Es war, als hätte er eben seine harte Schale noch extra betonen wollen, doch jetzt hatte ich sie durchbrochen. Sein eben noch zorniges Gesicht nahm urplötzlich besorgte und schuldbewusste Züge an. Er war abgestiegen und trat nun ganz nah an mich heran. Sanft strich über die Wange und wischte mir die Tränen weg. ,,Es tut mir leid." Diese vier kleinen Worte hatten gereicht, um mich vollkommen zu erweichen. Seine Finger löste sich wieder von meiner Wange, wo sie kurz verharrt hatten und nun schloss er mich in seine starken Arme.
Aber ich wehrte mich nicht, nein, ich genoss es sogar. Klar, ein 'es tut mir leid' macht nicht alles wieder gut, gerade nachdem er mich gerade ja noch so beschimpft hatte, aber ich brauchte einfach jetzt seine Nähe. Egal, wie falsch das war.
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Never forget me (on hold)
RomanceLiebe ist das Wundervollste auf dieser Welt. Doch sie ist, genau wie alles in unserem Leben, nicht perfekt. Und so läuft leider nicht immer alles wie es sollte und zwei Menschen, die perfekt für einander zu sein scheinen, können sich verlieren und v...