What's going on here

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Bei meiner Tante habe ich dann Mittag gegessen und später waren wir noch zusammen in der Stadt. Wir waren shoppen und es wurde noch ein wirklich cooler Tag. Allerdings habe ich darauf verzichtet ihr den wahren Grund für mein Zuspätkommen zu sagen und erzählte einfach ich hätte noch etwas mit meiner Lehrerin besprechen müssen. Tja, manchmal ist es eben besser, nicht die Wahrheit zu sagen, besonders, da noch nicht mal meine Mutter von unserer Trennung weiß.

Ich schaffte es, die Situation vom Nachmittag zu verdrängen und schaffte dies auch ziemlich gut, allerdings nur, bis mir später zu Hause beim Aufräumen ein Bild von Alec und mir, wie wir uns am Strand umarmen, in die Hände viel. Das war zu unserem 6-monatigem gewesen, wir waren zusammen ans Wasser gefahren und eine Bootstour gemacht, abends waren wir dann noch essen gewesen. Das war so wunderschön und mir kamen die Tränen. Natürlich war ich noch lange nicht über Alec hinweg, und ich bin mir auch noch nicht sicher, ob ich das überhaupt sein will, aber ich weiß, dass ich es muss.

Den ganzen Abend schwirrten Millionen von Fragen in meinem Kopf herum: Warum machte er sich auf einmal wieder Sorgen um mich? Warum meinte er, dass Jack nicht gut für mich wäre? Ist er etwa eifersüchtig? Und warum kann ich ihn nicht endlich vergessen, wie ich es sollte?

Ich habe keine Antworten auf meine vielen Fragen und auch keine Lust noch lange weiter darüber nachzudenken, da es mittlerweile spät geworden war. Also entschied ich, mich fertig zu machen und schließlich schlafen zu gehen.

Am nächsten Tag, als ich in die Schule kam, sah ich einen riesigen Pulk von Menschen in der Eingangshalle stehen, wie sie gebannt etwas anstarrten und immer wieder ,,Ja, weiter so" oder Ähnliches riefen. Ich wollte mich heraushalten, doch als jemand plötzlich Alecs Namen gröhlte, weiteten sich meine Augen vor Schreck und ich rannte mitten in den Kreis hinein, zu dem sich die Menschenmenge gebildet hatte. Ich drängte einige zur Seite:,,Entschuldigung, ich muss hier mal-" Ich erstarrte, als ich auf den sich mit Jack schlagenden Alec herunterschaute. ,,Durch."

Es war mir nicht mehr möglich, etwas zu sagen und das brauchte ich auch nicht, denn in diesem Moment kam Coach Jurgens angestürmt und riss die beiden Streithähne von einander los. Sie war zwar eine Frau, aber sie war doppelt so stark, wie die gesamte männliche Lehrerschaft.

Nach einiger Zeit regten sie sich ab um sie ließ die beiden los. ,,Mister Reese und Mister Evans, sie beide machen sich nun auf der Stelle auf den Weg zum Büro des Direktors. Und denken sie ja nicht daran, sich erneut zu prügeln!" Ihre Stimme donnerte hart auf sie ein und sie machten sich widerwillig auf den Weg. Alle anderen, mit Ausnahme von mir, machten sich ebenfalls auf den Weg, allerdings in den Unterricht. Nur ich stand noch völlig versteinert da und starrte auf die Stelle, wo sich bis eben noch Jack und Alec befunden hatten. ,,Miss Benson, alles in Ordnung bei ihnen? Der Unterricht beginnt gleich." Sie wirkte nun viel einfühlsamer, vielleicht fand sie mich aber auch einfach nur seltsam. ,,Wie, was? ...Äh ja, alles gut, ich gehe dann auch mal." Ich war wieder aus meiner Trance erwacht und machte mich auf in die Klasse. Schon komisch, dass es in meinem Leben nicht einen einzigen Tag gibt, in dem nicht irgendetwas passiert.


Never forget me (on hold) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt