The long waited confession

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Hailey POV


,,Nur damit ich das jetzt richtig verstehe: Du hast Jack schon in den Ferien kennengelernt, bevor er zu uns auf die Schule gekommen ist. Ihr habt euch angefreundet und da du es satt hattest, immer der ordentlich brave zu sein, hast du dich ihm "angepasst", auch so angezogen wie er und so. Du warst öfter mit ihm auf Parties und auf einer von diesen hast du Paige betrogen. Doch dann wurde er von der Polzei wegen Drogenhandels und -besitzes verdächtigt und verfolgt. Also hat er es dir untergejubelt und du wurdest dafür bestraft. Er ist einfach so davongekommen und deswegen hasst du ihn jetzt. Außerdem ist er "nicht gut zu Mädchen" weshalb du auch erst recht nicht möchtest, dass er etwas mit Paige zu tun, da du dir Sorgen um sie machst. Jetzt ist er hier aufgetaucht und du bekommst dadurch nur noch mehr Probleme?"

,,Ja, so ist es." Alec wirkte total erledigt vom erzählen und mir ging es nicht anders, auch wenn ich ja nur zugehört hatte.

,,Wow. Das hätte ich jetzt echt nicht erwartet, ich bin wirklich davon ausgegangen, dass du mir wieder irgendeine Scheiße erzählst. Aber auch wenn ich natürlich nicht weiß, ob diese Geschichte stimmt, irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich dir glauben muss. Irgendetwas sagt mir, dass es stimmt, auch wenn ich genügend Gründe habe, dir nicht zu glauben.

,,Danke, das bedeutet mir wirklich viel. Und weißt du, ich wollte es ihr ja auch sagen, aber irgendwie konnte ich nicht. Immer wenn ich sie gesehen habe, dann sah ich nur ihren Zweifel und ihren Unglauben in den Augen und dass sie mir ohnehin nie wieder trauen wird, weil ich sie so sehr verletzt habe." In diesem Moment lief ihm eine dicke Träne über seine Wange und ich war gerührt, egal wie sehr ich ihn noch vor nur einer Stunde gehasst hatte, er war auch nur ein Mensch.

Ich streckte meine Hand aus und streichte ihm sanft über den Arm. Jetzt tat er mir schon fast leid.

,,Du liebst sie wirklich, oder?" Genau das war mir in diesem Moment nämlich klar geworden.

,,Ja, das ist doch auch genau das, was ich schon die ganze Zeit versuche klar zu machen. Ich habe nie jemanden mehr geliebt als sie."

,,Du musst sie aber auch verstehen, du hast ihr weh getan und dass kann sie dir nicht so einfach verzeihen."

,,Das weiß ich. Aber ich brauche sie und sie darf auf keine Fall verletzt werden, von Jack. Bitte, du musst dafür Sorgen, dass sie sich von ihm verhält, auf mich hört sie ja nicht." Er wirkte so flehend und beängstigt, so hilflos, doch ich konnte ihm nicht helfen.

,,Alec, ich würde, wenn ich könnte. Aber das hier," ich machte mit meinen Armen eine riesige Bewegung und ließ sie durch den Raum schwenken, was die Ausmaße der Situation darstellen sollte, ,, dass ist einfach viel zu viel mich und eigentlich bin auch nicht ich diejenige, die es betrifft. Es tut mir leid, aber dass musst du alleine Regeln, ich habe genug andere Probleme."

Nun sah er mich mit seinen großen, glasigen Augen an, die voller Tränen standen und versuchte es erneut: ,,Hailey, ohne dich wird sie einen riesigen Fehler machen und willst du etwa mit daran Schuld sein, obwohl du es hättest verhindern können? Sie ist deine beste Freundin und die braucht dich, auch wenn sie es noch nicht weiß, ich brauche dich."

Ich bemerkte, wie sich auch meine Augen mit Flüssigkeit füllten. Den Tränen nahe musst ich leicht lächeln und einen Moment lang vergaß ich, dass dies hier keine lustige Situation war.

,,Versuchst du mir etwa ein schlechtes Gewissen einzureden? Das ist nicht nett!" Ich lachte kurz auf, während schon einige Tränen flossen.

,,Ich doch nicht!" Auch er lachte.

,,Okay, ich werde alles daran setzten und mein bestes geben, aber das heißt nicht, dass wir wieder Freunde sind, dafür braucht es noch etwas mehr, als ein herzzerreißendes Geständnis," grinste ich ihn an.

,,Abgemacht."

Gerade war ich aufgestanden und wollte der Frau von vorhin bescheid geben, als es mir einfiel: Ich hatte noch gar nichts für sie getan.

,,Ach, dass hätte ich fast vergessen. Könntest du bitte mit ihnen reden, dass würde es auch für dich um einiges einfacher machen."

,,Okay," Er seufzte, machte eine kurze Pause, stand auf und umarmte mich plötzlich, ,,Danke."

Ich war völlig überrumpelt, erwiderte die Umarmung aber schließlich.,, Das wird schon alles wieder."

Anschließend ließen wir einander wieder los und ich öffnete die Tür. Einen letzten Blick warf ich auf den Jungen, den ich bis vor einer Stunde noch gehasst hatte und dem ich jetzt helfen werde und vielleicht auch verzeihen. Manchmal haben Menschen einfach eine zweite Chance verdient und manchmal ist es an dir, sie ihnen zu geben.

Hinter mir schloss ich die Tür wieder und verließ das Gebäude schließlich auch wieder, nachdem ich der Officerin Bescheid gegeben hatte und meinte, dass eine Anzeige nicht mehr nötige wäre. Er hatte wirklich mehr als genug Probleme, da war dass nicht auch noch nötig.





Never forget me (on hold) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt