Marissa's at the House

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Alec


Nachdem Cole mich zu Hause abgesetzt hatte, fuhr er wieder zu unserem Dad.

Unsere Eltern waren schon eine ganze Weile getrennt und naja, irgendwie hatte alles so besser gepasst. Er bei Dad, ich bei Mom.

Cole ist schon sehr lange mit seiner Freundin Emily zusammen, ich glaube mittlerweile schon fast drei Jahre. Nur leider wohnt sie etwas weiter weg von hier. Und naja, als unsere Eltern sich von zwei Jahren haben scheiden lassen, und unser Dad genau in den Ort gezogen ist, wo auch Emily wohnt, hat Cole sich überlegt, dass es dann einfach mitkommt. So einfach ist diese Geschichte.

Als ich dann endlich zu Hause war, hatte ich keine Lust mehr, irgendetwas besonderes zu tun. Und da ich mit einem Blick auf die Uhr feststellte, dass es auch zu spät war, noch großartig raus zu gehen, setzte ich mich vor den Fernseher und sah mir irgendeinen bescheurten Film an.


Ich muss eingeschlafen sein, denn als ich am nächsten Morgen durch lautes Klingeln geweckt wurde, lag ich noch immer auf dem Sofa, in der Kleidung von gestern.

Vollkommen fertig und noch mega müde stand ich schließlich auf und machte mich auf den Weg nach unten. Wer wollte denn an einem Sonntag schon so früh morgens etwas von mir?

Auf dem Weg lief an der geöffneten Zimmertür meiner Mom vorbei, die schon wie wild am Putzen war. Dabei trug sie wie immer Stöpsel in den Ohren und sang laut mit. Klar, dass sie so die KLingel nicht hörte. Was ist nur mit den ganzen Leuten los?

Schon als ich auf die Haustür zusteuerte, konnte ich sehen, dass hinter dieser ein Mädchen mit langen platinblonden Haaren und einer totalen Schminkfresse stand. Na toll.

,,Ja, was willst du Marissa?" Ich hatte die Tür geöffnet und schaute die mir gegenüber nur gelangweilt an.

,,Alec, ich bin wirklich enttäscht von dir. Ich dachte wirklich, dass aus uns beiden etwas hätte werden können."

Komischerweise sorgte dieses Mädchen nur mit ihrer bloßen Anwesenheit dafür, dass ich vollkommen angekotzt war.

,,Warum sollte ich das wollen?"

,,Die Frage meinst du doch jetzt nicht ernst oder? Natürlich, weil JEDER Typ mit einem Gehirn, oder auch ohne, etwas von mir will." Selbstgefällig warf sie eine ihrer eiweißfarbenen Haarsträhnen nach hinten. Gott, wie geil die sich fühlte!

,,Tja, ich nicht." Ich lehnte mich in den Türrahmen. Mich interssierte nur die eine.

,,Ich glaube, du hast es noch nicht ganz verstanden. ICH habe dir DAS auf dem Diamanttablett serviert, worum alle Typen unserer Schule kämpfen und töten würden. MICH. Und du nimmst es dir nicht?!"

,,Es heißt Silbertablett." Ich stöhnte genervt, dieses Gespräch war wirklich anstrengend.

,,Was?" Sie verzog das zugekeisterte Gesicht zu einem verwirrten Ausdruck. NATÜRLICH verstand sie es nicht. ,,Naja, auch egal. Jedenfalls, als ich dich gefragt habe, als du mich an diesem einen Tag nach Hause fahren kannst, war das die Erlaubnis mich zu einem Date einzuladen."

Da ich keine Lust hatte, etwas darauf zu antworten, wartete ich einfach, bis sie weiterredete.

,,Und dann habe ich gewartet und gewartet und ich dachte schon, was läuft falsch bei dem? Aber gut, dann dachte ich, dass du halt geheimnisvoll bist und mich noch fragen wirst, aber das hast du nicht."

,,Diese Erkenntnis", flüsterte ich so in mich hinein.

,,Was hast du gesagt?"

Ich winkte ab. ,,Nicht so wichtig. Also, was willst du noch hier?"

,,Ich wollte dir nur meine Meinung sagen und dass du deine Chance versaut hast. Tschüss."

Verwirrt, aber doch sehr glücklich über dieses plötzliche Ende unserer tollen Unterhaltung antwortete ich auch nur:,,Tschüss."

Marissa machte sich unter dessen wieder auf den Weg zu ihrem potthässlichen weißen Cabrio und achtete bewusst darauf, ordentlich viel mit ihrem Entenarsch zu wackeln. Schon witzig, wie sie mir damit zeigen wollte, was ich 'verpasse'. Schließlich stieg sie ein und fuhr davon. Endlich.




Never forget me (on hold) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt