Never forget me (on hold)

Sad Message

Wwwwwwddddddddd.

Wwwwwwddddddddd.

Wwwwwwddddddddd.

Müde wälzte ich mich in meinem Bett hin und her, bis ich bemerkte, was mich vom wieder einschlafen abhielt: Mein Handy.

Genervt nahm ich es vom Nachttisch und hob ab. ,,Um, hallo?", sagte ich mit einem Gähnen und setzte mich im Bett auf.

,,Pay?" Hailey.

Ich verdrehte die Augen. ,,Ja, wer sonst? Was willst du von mir mitten in der Nacht?" Ich klang viel mieser als beabsichtigt.

,,Es tut mir so leid, dich mitten in der Nacht zu wecken, aber-", brach sie ab und schluchzte.

Sofort machte ich mir höllische Sorgen um sie. ,,Was ist los, Hailey, was ist passiert?"

,,Mein Dad, er ist... er ist... tot." Ich schlug mir die Hand vor den Mund und mir stiegen Tränen in die Augen.

,,O mein Gott, Hailey, dass tut mir so unglaublich leid."

Ich saß einfach nur da, hielt mein Handy schlaff in der Hand und wir weinten. Keine Ahnung, wie lange. Es wirkte einfach alles so surreal. So falsch.

Hailey's Vater war der Beste auf Erden gewesen. Früher hatte er immer mit uns Brettspiele gespielt, uns lustige Geschichten erzählt und er ist einfach immer da gewesen. Ganz im Gegensatz zu meinem Vater. Er war nie da, sondern immer auf Geschäftsreise. Allgemein hat er sich nie wirklich für meine Mutter oder mich interessiert und dann ist es schließlich einfach gar nicht mehr wieder gekommen. Wahrscheinlich wohnt er jetzt mit einer 15 Jahre jüngeren Barbie in irgendeiner Villa auf den Bahamas. Aber das ist mir egal. Er war mir nie ein Vater, ganz im Gegensatz zu Haileys. Immerhin kannte ich ihn fast mein ganzes Leben und er hat mich immer wie eine Tochter behandelt. Für Hailey war das nie ein Problem gewesen, ganz im Gegenteil, dadurch waren wir nur noch mehr wie Schwestern gewesen.

 Er war Raucher, was wir nie verstehen konnten, doch es war einfach egal. Bis er vor etwa einem halben Jahr ins Krankenhaus eingeliefert wurde, mit der Diagnose: Lungenkrebs. Tja, und jetzt ist er tot. Ich konnte es einfach nicht glauben. Nichts in meinem Leben hatte mich bis jetzt so verletzt, wie der Tod des Mannes, der für mich wie ein Vater gewesen war. Nicht mein Vater, der ein Idiot war und auch nicht, dass Alec mich betrogen hatte. Das tat alles nicht mal halb so doll weh.

Doch Hailey hatte es damit noch schlimmer getroffen. Immerhin war er ihr wirklicher Vater, der jetzt nicht mehr lebte. Und klar, für mich war es sehr hart, aber nicht annährend so hart wie für sie.

Nach dieser Nachricht noch weiterzuschlafen war natürlich unmöglich, als telefonierten wir, bis es schließlich Zeit wurde, aufzustehen und zu Schule zu gehen.