Kapitel 10: Unerwünscht

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Zuhause angekommen bittet Sachi ihre beiden Begleiter noch nach drinnen. Auch wenn man es ihr nicht ansieht, aber sie ist Hawks wirklich dankbar für das, was er getan hat.

Sachis Wohnung ist nichts Besonderes, aber man würde nicht erwarten, wie gemütlich die Räume eingerichtet sind, wenn man den Schuppen von außen sieht.

Es ist sehr klein. Betritt man den Schuppen, steht man direkt in der Mitte des Wohnzimmers. Links eine kleine Küchennische mit Herd, Ofen und Kühlschrank. Die Arbeitsplatte gegenüber dem Herd dient als Abtrennung zum Wohnzimmer. Dort befindet sich eine kleine Sitzgruppe aus zwei Sofas und einem Couchtisch. Sitzt man auf dem Sofa, welches direkt an die Küche angrenzt, sieht man auf einen weißen Stoffvorhang. Dahinter befindet sich Sachis Bett. Rechts neben dem Vorhang ist eine Tür, die zum Badezimmer mit Dusche führt.

„Du hast es hier wirklich gemütlich...aber wa-", ehe Hawks zu Ende sprechen konnte, wurde er von der kleinen alten Dame aufgehalten. Sie berührte ihn am Arm, schaute ihm mit traurigen Blick in die Augen und schüttelt den Kopf. Es ist wohl nicht ratsam, dieses Thema jetzt anzuschneiden.

Der Held dachte an die Nacht zurück, als er sie weit oben auf den Dächern sah. Damals wurde ihm klar, dass sie eine merkwürdige Beziehung zu ihrer Familie hat. Aber bisher konnte er nicht in Erfahrung bringen, was es damit auf sich hat.

Noch ehe Sachi etwas darauf erwidern konnte, wurde plötzlich die Tür des Schuppens aufgerissen. Ein schwarzhaariger Mann stand vor der Tür und trat nach einigen Momenten des Zögerns doch ein.

Die schwarzen Haare sind zu einem Dutt gebunden und die Mine zu einer grimmigen, autoritären Maske verzogen. Das Gesicht ist von Narben übersäht, lediglich der Vollbart des Mannes wirkt makelos. Er trägt das typische Outfit eines Samurais. Der Stoff ist schwarz und wird nur mit wenigen roten Akzenten ergänzt. Am Gürtel trug er insgesamt 4 Schwertgriffe, 2 auf jeder Seite.

„Ich dachte, du wärst gestorben.", brummte es aus dem Mund des Mannes. Seine Stimme ist tief und ist leicht mit dem Grollen eines Bären zu verwechseln. In seinen Worten sind absolut keine Emotionen zu finden.

Sachi stand da wie angewurzelt. Sie rührte nicht einen Muskel. Ihre Augen sind weit aufgerissen, so weit, dass es schon schmerzte. Ein Kloß bildet sich in ihrem Hals, doch sie wagt es nicht, auch nur das kleinste Bisschen dagegen zu tun.

Es ist nun schon 14 Jahre her, seit ihr Vater sie auch nur angesehen hat. Und jetzt steht er plötzlich hier und spricht mit ihr. Aber sie wusste bereits, dass die ganze Geschichte kein Happy End haben wird. So sehr sie es sich auch wünscht. Aber ihr Vater ist niemals hier, um zu sehen, wie es ihr geht. ...

„Und ich dachte, Gott hätte endlich erbarmen mit unserer Familie.". Ja. So hatte es Sachi schon fast erwartet. Er wollte wissen, wie es ihr geht. Aber es wäre ihm lieber, wenn sie tot wäre.

Sachis Lippen pressten sich aufeinander und ihr Blick senkte sich. Warum ist es immer noch so schmerzhaft? Sie weiß doch nun, dass sie keinen Platz in der Familie hat, und trotzdem ist es immer wieder so unerwartet schmerzhaft.

„Sie sind also Sachis Vater, ja? Wow, dass ich Sie mal persönlich treffe. Echt total cool.". Hawks tritt plötzlich nach vorn und legt seine Hand um Sachis Schultern. Er wirf ihr einen flüchtigen Blick zu und wendete sich dann wieder zu ihrem Vater.

Der Mann steht immer noch in der Tür. Seine Haltung ist aufrecht, die Schultern sind gestrafft. Als wäre er bereit für einen Kampf. Wahrscheinlich spürt auch er, die merkwürdige Aura, die Hawks in diesem Moment umgibt.


„Der Wing Hero Hawks..?", brodelte es wieder aus der Brust des Samurai, während er den gefiederten Mann tödlich mustert. „..was willst du hier?".

Come fly with me (Hawks x OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt