Kapitel 37

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TW:Suizidversuch

Achtung, dieses Kapitel enthält keine direkten Suizidhandlungen. Lediglich wird sich sprachlich sowie gedanklich darüber ausgetauscht. Hier wird Taylors Welt noch mal völlig auf den Kopf gestellt, deshalb ist es keine leichte Kost. Solltest du der Meinung sein, dass du damit nicht umgehen kannst, dann überspringe zum nächsten Kapitel. 

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Gegen frühen Morgen klingelte ununterbrochen mein Handy. Roxy und ich waren nach unserem spektakulären Sex erschöpft eingeschlafen. Schon als ich mich aufsetzte, hatte ich ein mega ungutes Gefühl, das letzte Mal als jemand so akribisch versucht hatte mich zu erreichen, hatte uns die Nachricht erreicht, dass mein Grandpa gestorben war.

Das viel zu vertraute Klopfen meines Herzens begleitete mich als ich mich aus dem Bett erhob, einen kurzen Blick auf Roxy warf, die seelenruhig zu schlafen schien und dann nach meinem Handy griff. Zehn Anrufe, alle waren von meinem Dad und es gab zwei Nachrichten von ihm, schon als ich die Erste las, wurde mir schlecht.

Dad: Taylor, geh verdammt nochmal an dein Handy, es ist wichtig!

Dad: Deine Mom ist im Krankenhaus, komm zum St Mary, sobald du das liest.

Ich verließ das Zimmer, wählte die Nummer meines Dads und wartete darauf, dass er abnahm. Doch er nahm nicht ab. Mit wild klopfenden Herzen, starrte ich auf das Handy und wählte Sams Nummer, die nach ein paar Sekunden schniefend ans Telefon ging.

»Ja!«

»Sam, was ist los?«

»Mom sie hat...sie hat...« ihre Stimme brach. Scheiße, warum weinte sie so heftig? »Los sag schon!«, forderte ich und wappnete mich für das Schlimmste.

»Sie hat versucht, sich umzubringen.«

Diese Worte hätten mich nicht härter treffen können. Mir wurde gleichzeitig heiß und kalt und für einen Moment zog es mir den Boden unter den Füßen weg. Verflucht nochmal...was?

»Bitte Tay du musst ins Krankenhaus kommen. Komm bitte so schnell du kannst.«

Nickend versicherte ich ihr, dass ich käme. Als wir auflegten stand ich noch einige Minuten lang da und starrte auf mein Handy, bis mein Körper in der Lage war sich zu bewegen. Da ich Roxy nicht wecken wollte, nahm ich mir schnell ein paar Sachen, aus dem Schrank und hinterließ auf ihrem Kühlschrank einen kurz geschriebenen Zettel.

Bin zu meiner Mutter gefahren, sie liegt im Krankenhaus, melde mich bei dir.

Dann verließ ich die Wohnung und fuhr bei Sonnenaufgang zum St Marys.

Schon als ich an der Pforte nach dem Namen meiner Mutter fragte, leitete mich die Frau, am Empfang in die psychiatrische Abteilung in den dritten Stock. Kaum stieg ich aus dem Fahrstuhl, sah ich Sam, die von Fox im Arm gehalten wurde und meinen Dad, der ziemlich vertraut mit meinem Onkel Hank redete. Ich schritt zu ihnen. Mein Vater blickte mich mit funkelnden Augen an.

»Du weißt wie wichtig unser Familienzusammenhalt ist oder hast du das vergessen?!«, blaffte er mich an.

Es war das erste Mal, dass mein Dad so mit mir redete, als ob er wütend auf mich sei. Mein Onkel wandte sich an ihn. »Malcolm!« Seine Stimme klang rügend.
Mein Dad ballte die Faust. Er war wütend. Eine Eigenschaft, die ich noch nie an ihm gesehen hatte, selbst wenn er sich mit Mom gestritten hatte, hatte er sich immer gut im Griff gehabt.

»Sag mir einfach, was passiert ist«, schoss ich zurück.

Räuspernd nahm mein Onkel mich an die Seite. »Deine Mutter hat einiges an Pillen geschluckt, ihr wurde der Magen ausgepumpt.«

Last Fight - Look into my Soul (Band 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt