Kapitel 2

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Falls ich geglaubt hatte, dass die nächtliche Begegnung mit fünf Jungen meines Alters das furcheinflößenste Erlebnis meines Lebens gewesen war, würde mir bald das Gegenteil bewiesen werden.

"Die Prescott Privatschule ist für junge Menschen mit Ehrgeiz, Intelligenz und einer vielversprechenden Zukunft gedacht.", begann unsere Schulleiterin,

"Wir dulden kein impertinentes Verhalten und die, die in den Vorfall letzter Nacht verstrickt sind, werden mit harten Konsequenzen zu rechnen haben.

Meine vielen, vielen Jahre der Erfahrung haben mich gelehrt, Akte des Vandalismus eines Schülers von denen eines Fremden zu unterscheiden. Unter diesem Aspekt wird jeder einzelne Schüler befragt werden.

Ich möchte die Schüler, die Informationen zurückhalten,ermutigen, mich so bald wie möglich zu benachrichtigen. Rücksichtsloses Betragen ist kein Teil dessen, was die Prescott Privatschule auszeichnet. Die Verantwortlichen werden der Schule verwiesen.

Die Befragungen beginnen morgen früh, und solange uns kein ärztliches Attest für Ihre Abwesenheit vorliegt, werden Sie ebenfalls nicht länger Teil dieser Schule sein. "

Yup. Definitiv furchteinflößender.

Niemand sagte ein Wort. Nicht einmal ein leises Flüstern zum Nachbarn. Unserer Schulleiterin war es gelungen, eine derart einschüchternde Atmosphäre zu schaffen, dass es schien, als könne niemand richtig atmen.

Oder vielleicht ging es auch nur mir so.

Mein Herz schlug so stark, dass ich überzeugt war, unsere Schulleiterin würde es hören. Ich hatte ihr nicht einmal in die Augen sehen können, während sie sprach, weil ich befürchtete, sie würde mir ansehen, dass ich etwas verbarg.

Was mich zu meiner Frage brachte. Würde ich aussagen, was ich wusste?

Und was sollte ich sagen?

Ich wurde in der Schule eingesperrt und habe gesehen, wie es passierte. Sorry, ich kann Ihnen nicht sagen, wer sie waren - sie hatten ihre Maskenball-mäßigen Masken an. OH, WARTEN SIE - GANZ WICHTIGER HINWEIS - DER ANFÜHRER WAR EIN HEISSER JUNGE MIT SPANISCHEM AKZENT!

Ja, wohl eher nicht.

Die Prescott Privatschule bedeutete mir die Welt. Hier hatte ich die unglaublichen Leute kennengelernt, die ich jetzt meine Freunde nennen darf, die Lehrer lieben mich, ich bin in die Schulaktivitäten mit einbezogen, meine akademischen Leistungen werden unterstützt... Diese Schule ist mein Pfad zu einer glänzenden Zukunft.

Ich würde das nicht riskieren.

*~*

Ich leckte den Löffel meines Passionsfrucht-Joghurts ab und genoss die kleine Bräunungs-Session mit Gabby.

Und Charlie.

"Verdammt Leute, das Leben ist so ungerecht", jammerte Allie. "Ihr könnt alle stundenlang in der Sonne bleiben und eine sexy Bräune bekommen, und ich? Oh nein, nur drei Minuten und ich sehe aus wie eine verfluchte Tomate!" Wir versuchten, unser Lachen zurückzuhalten, weil sie uns sonst wahrscheinlich schlagen würde.

"Andererseits," fuhr Allie fort, "trägt keiner von euch Sonnenschutz, Hautkrebs ist also in Arbeit."

Wir drei sprangen schnell auf, um im Schatten Schutz zu suchen.

Allie, Charlie und Gabby fingen an, darüber zu diskutieren, dass die Chance, Vitamin D zu bekommen, höher ist als die, an Hautkrebs zu erkranken. Es war lustig anzusehen. Charlie überprüfte seine Haut alle zwei Minuten. Was für ein paranoider kleiner Junge.

The Bad Boy, Cupid & Me [Deutsch]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt