Kapitel 24

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"Chloe, du übertreibst völlig."

"Shhh!", zischte ich Charlie an, zog ihn in ein leeres Klassenzimmer und schloss die Tür. Ich ließ die Jalousien herunter und versuchte, so viel Luft wie möglich auf einmal in meine Lungen zu befördern, um meine Atmung wieder zu normalisieren.

"Oh mein Gott.", flüsterte ich panisch, "Gabby wird mich umbringen. Sie wird mich wirklich umbringen. Oh mein Gott, ich werde sterben. Ich werde-" der Rest meines Anfalls war nur noch dumpf zu hören, denn Charlie hielt mir mit einer Hand den Mund zu.

"Chloe. Verdammt, komm runter.", sagte er ernst. "Du benimmst dich, als seist du gerade bei einem Test durchgefallen."

Ich zog seine Hand weg und schaute ihn verwirrt an. "Aber ich bin noch nie in meinem Leben durchgefallen."

Er verdrehte die Augen, "Wie auch immer, Miss Neunmalklug."

Ich grinste und zerwuschelte sein weiches blondes Haar. "Du liebst es, Charles.", sang ich, spähte vorsichtig durch den Türspalt und atmete erleichtert auf, als ich sah, dass die Flure leer waren.

Charlie sah mich missbilligend an. "Gib es auf, Chloe. Du kannst dich nicht für immer vor Gabby verstecken. Jetzt geh schon zu ihr und entschuldige dich dafür, dass du sie auf der Party allein gelassen hast."

Ich zögerte. "Bist du sicher, dass-"

"Auch, wenn du es ohne jede Warnung getan hast, dass du gehen würdest.", fiel Charlie mir ins Wort.

"Hey! Ich wollte nicht-"

"Und trotz der Tatsache, dass du auch noch das Auto genommen hast, weshalb sie nach Hause laufen musste...allein...mitten in der Nacht.", fügte er hinzu und ließ mich nicht einmal ausreden.

"Charlie!-"

"Könnte sie dir immer noch vergeben.", sagte er schnell und schnitt mir damit schon wieder das Wort ab. "Auch, wenn es wirklich fies war..."

Ich schlug ihn gegen die Brust, was ihn zum kichern brachte.

"Du bist schrecklich, Charlie! Jetzt werde ich ihr nie mehr gegenübertreten können!"

"Entspann dich, da ist nichts, worum du dir Sorgen machen musst. Sie wird darüber hinweg kommen."

"Meinst du wirklich?"

"Ja. Geh dich einfach entschuldigen."

"Okay.", stimmte ich ihm nickend zu. "Du hast Recht."

"Ich habe immer Recht."

"Pff, werd mal weniger eingebildet.", sagte ich und schob ihn zur Tür hinaus, wobei ich ihn als eine Art Schutzschild benutze.

"Chloe?"

Ich brach beinahe zusammen, so sehr erschreckte ich mich, als Gabby meinen Namen rief - und wäre an den Folgen und der Peinlichkeit wahrscheinlich gestorben - hätte Charlie es nicht fertig gebracht, mich festzuhalten, bevor ich fiel.

"ES TUT MIR SO LEID, DASS ICH DICH FREITAG VERSETZT HABE!", schrien Gabby und ich gleichzeitig.

"WAS?", fragten wir beide. "DU HAST MICH NICHT VERSETZT! ICH HABE DICH VERSETZT!", sagte wir, wieder synchron.

Wir hörten beide auf, zu reden.

Ein sehr langer Moment der Stille verstrich.

Bis er von Charlies brüllendem, nicht enden wollendem Lachen beendet wurde.

"Was meinst du?", fragte ich sie. "Ich bin diejenige, die gegangen ist, ohne es dir zu sagen - was mir übrigens so leid tut - aber etwas dringendes kam auf...", fuhr ich fort und dachte an den Kampf mit André zurück und wie ich Reece hatte mit nach Hause nehmen müssen, um seine Wunde zu nähen.

The Bad Boy, Cupid & Me [Deutsch]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt