Kapitel 9

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"Wie bitte?"

"Du bekommst wirklich gar nichts von dem mit, was um dich herum passiert, weißt du das?"

"Ja, ich muss wohl unter einem Stein leben."

Die Stimmung war komisch. Ich hasse so komische Momente - besonders mit Allie. Es ist einfach so...komisch.

"Charlie mag mich nicht auf diese Weise.", sagte ich. Er konnte das einfach nicht tun. Wir waren immer beste Freunde gewesen. Ich konnte mir mein Leben nicht ohne ihn vorstellen; er war immer für mich da gewesen. Ich liebe ihn - und ich bin mir sicher, dass er mich auch liebt. Aber, dass er verliebt ist? Auf keinen Fall.

"Doch, das tut er." Ich liebe viele Dinge an Allie - sie ist bodenständig, sie glaubt an natürliche Schönheit, sie wird dir sagen, wenn du in einem Kleid fett aussiehst und sie ist nie eifersüchtig. Nicht einmal jetzt ist sie eifersüchtig auf mich, sie hat nur Mitleid mit sich selbst.

"Hat er dir das gesagt?"

"Das muss er nicht!"

"AHA!", rief ich anklagend, " Siehst du, du hast keine Beweise! Ich lege den Fall zu den Akten."

"Du legst den Fall zu den Akten?"

"Ja, sagen sie das nicht in Filmen?"

~*~

"Also hilfst du mir dabei, Charlie dazu zu bringen, mich zu mögen?", fragte Allie und gab dabei ihr Bestes, ihre Aufregung zu verstecken. Was total fehlschlug.

"Warum nicht? Ihr beiden wärt süß zusammen."

"Wirklich? Denkst du?"

"Ja." Wir redeten noch ein bisschen - gut, Allie übernahm das ganze Reden - und bald war ich ein bisschen besorgt.

Seit ich Allie versprochen hatte, ihr dabei zu helfen, dass Charlie sich in sie verliebt, hatte ich dieses Gefühl.

Wenn meine zwei besten Freunde zusammen ausgehen würden...und sich trennen...was würde dann passieren?

Charlie oder Allie?

Ich würde mich entscheiden müssen.

"Hey," Allie stupste mich an, woraufhin ich aufsprang, "alles okay?"

"Ja ja, ich war nur kurz weg.", antwortete ich verlegen.

"Hab ich gemerkt, du sahst aus, als wäre etwas ernstes."

Ich stellte mich dumm - Gott, wie ich das hasse - "Wirklich? Hahaha"

"Ja, naja, meine Mum hat gerade angerufen, sie will, dass ich zum Abendessen zu Hause bin."

Ich sah auf mein Handy, um die Uhrzeit zu sehen - weil ich einfach zu cool für eine Uhr bin.

"Oh Mist! Es ist spät, ich muss gehen!" Ich umarmte sie schnell und verließ das Shopping Center.

~*~

"Verflucht seist du, öffentlicher Nahverkehr." Ich stöhnte, als ich sah, dass der nächste Bus in siebenundvierzig Minuten kommen würde.

In den letzten Tagen fühlte ich mich ziemlich erbärmlich und ich hasste es.

Wenn ich nicht meine Schuluniform getragen und nicht meine schwere Tasche dabei gehabt hätte und es nicht eiskalt gewesen wäre, wäre ich locker nach Hause gesprintet.

Große Überraschung.

Genau, ich würde nicht sprinten.

Stattdessen wühlte ich in meiner Tasche und holte meinen roten Regenschirm heraus.

Zeit, zu laufen.

~*~

Siebzehn Minuten später hatte ich fast meine Straße erreicht. Als ich an den lokalen Geschäften und Cafés vorbei kam, sah ich Menschen essen und trinken und andere mit ihren Hunden spazieren gehen, während eine schöne, ruhige Musik die abendliche Atmosphäre begleitete.

Ich hatte nicht wirklich darauf geachtet wohin ich ging, bis ich mit jemandem zusammenstieß.

Und dann sah ich, wer es war.

Automatisch spannte sich mein Körper an.

"Chloé."

"André."

~*~

Es war einmal vor langer Zeit, da verliebte sich ein süßes kleines Mädchen in einen kaltherzigen Player und wurde mit seiner ganzen Clique involviert - der Art von Clique, die man lieber nicht zum Feind hat.

Der kaltherzige Player hatte einen besten Freund, und der heißt André.

"Was für eine Freude, dich an diesem Abend zu sehen." Ich hatte fast vergessen, wie seine Stimme klang. In dem Moment, in dem er meinen Namen mit seinem starken französischen Akzent aussprach, war es, als würden alle Erinnerungen direkt vor meine Augen abgespielt.

"Ich wünschte, ich könnte dasselbe über dich sagen."

Er grinste. "Aah, du hast dich nicht das kleinste bisschen verändert, außer natürlich, dass du noch schöner geworden bist "

"Spar dir das Geplänkel, ich muss gehen, wenn du mich also entschuldigen würdest -" André griff nach meinem Arm, aber ich hatte keine Angst. André würde nichts tun, solange sein bester Freund - der Anführer - ihm nicht die Erlaubnis dazu gab.

"Aber aber, Chloé, jetzt schon?"

"Warum nicht? Es ist nicht, als wollte ich jetzt mit dir bei einem Kaffee über all die Dinge reden, die passiert sind, seit ich dich das letzte Mal gesehen habe."

"Wie schade, C, Wir waren uns so nah."

"Ja." Ich zog meinen Arm weg und dieses Mal hielt André mich nicht auf. "Waren wir."

Ich sah ein letztes Mal in seine dunkeln Augen und dachte daran, dass ich sie mal als warm empfunden hatte. "Auf Wiedersehen, André."

"Bonne nuit [Gute Nacht], Chloé. Ich bin mir sicher, Ashton würde dich auch liebend gerne wieder sehen. Sei also nicht überrascht, wenn er dir bald begegnet."

~*~

The Bad Boy, Cupid & Me [Deutsch]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt