Kapitel 5

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Jedes Mädchen erinnert sich an seine erste große Liebe.

Der Junge, der deinen Tag mit einem einzigen Lächeln besser gemacht hat. Der Junge, an den du den ganzen Tag denken musstest, nur weil er 'hi' gesagt hat. Der Junge, der dein Herz schmelzen und deine Knie weich werden ließ.

Für mich war dieser Junge Ashton De Ville.

Er war süß, er war lustig, er war niedlich und nett.

Nur, dass er nichts als ein herzloser Player war. Einer, der gerne mit Herzen spielt.

Ich sah, wie er bei jedem Mädchen die gleiche Nummer abzog. Die Art, wie er mit weicher Stimme sprach, seine Körpersprache...das ganze Programm. Nach und nach gewann er die Gefühle jedes Mädchens. Nach und nach verloren sie alle.

Und dann bemerkte er mich.

Aber ich kannte die Regeln zu seinem Spiel schon.

Es gab ein Konzept; heranlassen und wieder weg stoßen. Es erinnerte mich an Physik.

Locke sie an, mach sie verliebt in dich, benutze sie, und dann lass sie fallen.

Er flirtete, ich flirtete. Er hörte auf, ich hörte auf. Ich war wie die weibliche Version von ihm.

Und er wollte mehr.

Als fragte er mich, ob ich seine feste Freundin sein wollte; etwas, das er noch nie getan hatte.

~*~

"Ich...ich muss gehen."

Ich stand auf, um loszurennen, aber ich hatte keine zwei Schritte getan, da packte Reece mich am Arm und wirbelte mich herum, sodass unsere Körper aneinander gepresst waren. Es fühlte sich an wie ein déjà vu.

Mit anderen angenehmen Gefühlen.

"Es tut mir leid." Seine Augen, Gott, diese Intensität war überwältigend. Sie schauten so ernst, so leidenschaftlich... "Ich hatte nicht vor, irgendwelche bösen Erinnerungen hervorzurufen oder deine Gefühle zu verletzen."

In diesem Moment war ich komplett stumm. Also nickte ich. Ein Moment voller Stille verstrich und ja, es war komisch.

Plötzlich kam Reeces Begeisterung zurück. "Willst du den Film fertig schauen?"

Ich lächelte, dankbar, dass er das Eis gebrochen hatte. Dann sah ich ihn entrüstet an.

"Ganz sicher nicht."

~*~

Mein Zimmer war genau gegenüber von seinem. Sein Fenster direkt vor meinem. Ich konnte mitten in sein Zimmer schauen, ich konnte sogar über den Ast des Baumes, der dazwischen stand, hinein klettern.

Welcher zurückgebliebene Architekt würde so etwas konstruieren? Wusste er denn nicht, was Privatsphäre bedeutet? Und wenn ich daran dachte, dass ein altes Ehepaar das hier als Schlafzimmer benutzt hat...jetzt verstehe ich, warum Reece alles getan hat, um sie zum Ausziehen zu bewegen.

Armer, traumatisierter Junge.

~*~

Ich wachte auf und hätte sofort wieder einschlafen können. Heute würden die Befragungen stattfinden und ich freute mich wirklich kein bisschen darauf.

In der Schule rief die Assistentin unserer Schulleiterin einen Namen nach dem anderen auf.

Ich saß neben Charlie, der ein bisschen nervös aussah. Ich legte meine Hand auf seine.

"Hey, geht es dir gut?"

"Ja, aber hast du das Gesicht von allen gesehen, die wieder aus dem Zimmer gekommen sind?" Ich nickte. Sie sahen alle blass und kränklich aus.

The Bad Boy, Cupid & Me [Deutsch]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt