In den späten Abendstunden, als die Schatten der Stadt sich in den Fenstern seiner Suite widerspiegelten, traf Hux sich ein weiteres Mal heimlich mit Rhea Carrea. Der Raum war erfüllt von einer knisternden Spannung, und obwohl sie beide gewohnt waren, ihre Mimik unter Kontrolle zu halten, lag eine unausgesprochene Dringlichkeit in der Luft.Rhea trat einen Schritt vor und ließ ihren Blick auf Hux ruhen, während sie mit leiser, entschlossener Stimme sprach: „General Hux, wir beide wissen, dass die Galaxis mehr braucht als bloße Unterwerfung. Sie braucht Struktur und Stabilität - etwas, das über die momentane Kontrolle der Ersten Ordnung hinausgeht."
Hux verschränkte die Arme und beobachtete sie aufmerksam, sein Gesicht eine kontrollierte Maske, doch seine Augen schienen jedes Wort abzuwägen. „Sie sprechen von Struktur, Lady Carrea, aber was Sie vorschlagen, ist eine Allianz, die unsere Grundprinzipien infrage stellen würde. Die Erste Ordnung glaubt nicht an Verhandlungen oder Kompromisse."
Rhea ließ sich von seinem Ton nicht beirren. Sie trat näher, ihre Stimme klang ruhig, aber in ihr lag eine Energie, die Hux nicht übersehen konnte. „Wenn die Erste Ordnung wirklich das Ziel verfolgt, eine neue Ordnung in der Galaxis zu schaffen, muss sie auch andere Systeme einbinden - nicht durch Drohungen, sondern durch Einvernehmen. Sie könnten unsere Neutralität respektieren und dennoch die Macht behalten, die Sie und Ihre Führung so schätzen."
„Ein neutraler Staat", wiederholte Hux skeptisch, fast spöttisch, und sein Blick schien nach Schwächen in ihren Worten zu suchen. „Was würde es der Ersten Ordnung bringen, ein System wie Carrea als unabhängigen Verbündeten zu betrachten? Neutralität ist nur eine andere Form von Schwäche."
„Es ist keine Schwäche, General," entgegnete sie fest. „Neutralität kann eine Brücke sein - zwischen dem, was die Erste Ordnung sich wünscht, und dem, was für die Galaxis von Vorteil wäre. Unser Einfluss reicht in Systeme, die noch unentschlossen sind. Mit unserer Unterstützung könnte Ihre Vision stärker werden, anstatt durch endlose Kriege immer wieder aufs Neue zerstört zu werden."
Hux' Blick verhärtete sich, und für einen Moment schien er sie durchdringend zu mustern, als suche er nach verborgenen Motiven hinter ihrer Rede. „Sie riskieren viel, Lady Carrea, wenn Sie davon ausgehen, dass die Erste Ordnung Zugeständnisse macht."
„Ich riskiere nichts, das ich nicht bereit bin zu verteidigen," antwortete Rhea. „Aber ich sehe eine Möglichkeit - eine, die beide Seiten als Sieger hervorgehen lassen könnte. Nur Sie könnten das erreichen, Hux. Nicht Kylo Ren, nicht Snoke." Sie ließ den Namen der dunklen Meister ausklingen, während ihre Augen suchend über sein Gesicht glitten. „Nur Sie haben das strategische Gespür und die Weitsicht, dies umzusetzen."
Etwas in ihren Worten berührte Hux auf eine Weise, die er sich selbst nicht eingestehen wollte. Es war nicht nur die Möglichkeit, seine Macht weiter zu sichern, sondern auch die Vorstellung, dass er als Architekt einer neuen Galaxis in Erinnerung bleiben könnte - einer, die ohne ständige Vernichtung existierte. Doch die Risiken, die damit einhergingen, lagen klar vor ihm.
„Wenn ich in Erwägung ziehe, Ihre Worte ernst zu nehmen, Lady Carrea, stelle ich mich gegen die Prinzipien, die mich hierher gebracht haben. Gegen die Prinzipien, denen ich geschworen habe, zu dienen." Er hielt einen Moment inne, und eine unbemerkte Anspannung ließ seine Haltung straffer werden. „Snoke und Kylo würden es niemals zulassen. Ihre Vision einer gemeinsamen Galaxis ist zu... idealistisch. Und Idealismus wird innerhalb der Ersten Ordnung nicht belohnt."
„Vielleicht ist es ein Risiko, aber nur Sie können einschätzen, ob es das wert ist," sagte sie ruhig. „Denken Sie an die Zukunft, an eine Galaxis, in der die Erste Ordnung die Kontrolle behält, aber nicht jede Welt unterwerfen muss. Ich bin bereit, auf dieser Basis zusammenzuarbeiten, solange mein System unabhängig bleibt. Sie werden Verbündete haben, die sich sonst gegen Sie stellen würden."
Hux' Augen schlossen sich für einen Moment, als würde er diesen Gedanken wie einen besonders wertvollen Stein abwägen. Die Möglichkeit, der erste Anführer einer neuen, kooperativeren Ordnung zu sein, war verlockend. Doch die Konsequenzen waren eindeutig - nicht nur die Macht über die Galaxis, sondern auch die eigenen Loyalitäten standen auf dem Spiel.
„Es wäre klug von Ihnen, vorsichtig zu sein, Lady Carrea," murmelte er schließlich, und seine Stimme war kaum mehr als ein leises Grollen. „Ein Vorschlag wie der Ihre - selbst das Andeuten einer Allianz - könnte nicht nur Sie in Gefahr bringen, sondern auch mich. Ein Schritt in diese Richtung wäre Verrat."
Rhea nickte, doch ihre Augen funkelten entschlossen. „Verrat oder Veränderung - das ist eine Frage der Perspektive, General Hux. Ich werde bereit sein, wenn Sie es sind. Aber wir haben nicht endlos Zeit. Andere Kräfte innerhalb der Ersten Ordnung könnten diese Brücke bereits zerstört haben, bevor wir sie betreten."
Sie musterten sich noch einen Moment, als wären sie beide an der Schwelle einer Entscheidung, die alles ändern könnte. Dann verließ Rhea die Suite, ohne zurückzublicken, und Hux blieb allein zurück. Die Verlockung und die Gefahr ihrer Worte hingen schwer in der Luft, und er wusste, dass sie nun eine neue Saat in seinem Verstand gepflanzt hatte - eine Vision einer Galaxis, die nicht durch Zerstörung, sondern durch wahre Stärke und Diplomatie kontrolliert werden könnte.
Doch die Schatten von Kylo Ren und Snoke waren nie weit, und er wusste, dass eine solche Entscheidung nicht ohne Preis bleiben würde.
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𝐠𝐚𝐥𝐚𝐜𝐭𝐢𝐜 𝐢𝐧𝐭𝐫𝐢𝐠𝐮𝐞𝐬 | GENERAL HUX
FanfictionGeneral Armitage Hux, der sich als Kopf der Ersten Ordnung präsentiert, trifft während des Kongresses auf Lady Rhea Carrea, eine junge, aber einflussreiche Adlige und Diplomatin aus einem neutralen Sternsystem. Rhea besitzt politischen Einfluss und...