3. Verhandlungen auf der Sternenfestung

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In einem sterilen, metallischen Besprechungsraum der Ersten Ordnung saß General Hux am Ende eines langen Konferenztisches, die Schultern steif und das Kinn leicht erhoben. Vor ihm saß ein Vertreter eines kleinen Außenpostens, ein Mann mit schweißnasser Stirn und nervösen Fingern, die unaufhörlich über die Tischkante kratzten.

Hux sprach ruhig, fast beiläufig, seine Stimme klang wie das kalte, gnadenlose Summen eines Blasters. „Die Erste Ordnung bietet Ihrem Planeten Schutz und Stabilität," verkündete er, seine Augen unverwandt auf das Gesicht seines Gegenübers gerichtet.

„Wir verlangen lediglich Ihre uneingeschränkte Unterstützung. Ein faires Abkommen, wie ich finde."

Der Mann schluckte schwer, nickte kurz und begann, etwas Unzusammenhängendes zu stammeln. Hux ignorierte das nervöse Gefasel, spürte vielmehr, wie seine Gedanken plötzlich abglitten, weg von der Verhandlung, zu einem anderen Thema. Genauer gesagt, zu einer anderen Person.

Rhea Carrin.

Ihr Name schoss ihm durch den Kopf wie ein kalter Blitz. Seit Tagen war er von diesem Gedanken besessen – ein Gedanke, den er mit aller Macht zu unterdrücken versuchte. Rhea Carrin, die sture Adelige mit ihrem unbeugsamen Stolz und ihrer verdammten Unabhängigkeit, die sie wie eine zweite Haut trug.

Es war, als würde sie ihn absichtlich provozieren, als wäre ihre Distanz eine stille Herausforderung.

Eine Frau wie sie hätte längst an seiner Seite sein sollen – loyal, fügsam, vereinnahmt von der Macht und Ordnung. Und doch hielt sie ihn auf Abstand, bewahrte eine Distanz, die ihn in den Wahnsinn trieb.

Es war eine Zurückweisung, die sein Ego unablässig kratzte, ein unausgesprochener Widerstand, der ihn reizte und ... faszinierte. Ein leises Prickeln breitete sich in ihm aus, sobald er an sie dachte, wie eine Flamme, die nur durch seinen Widerwillen noch stärker brannte.

„General?", kam die Stimme des Vertreters, der sich räusperte und Hux' Gedanken abrupt zurückriss.

Die wachsamen, kalten Augen des Generals verengten sich. Ein Ausdruck der Gereiztheit huschte über sein Gesicht, so flüchtig wie ein Schatten. Doch er fing sich rasch, fixierte den Mann mit einem harten Blick und hob das Kinn.

„Haben Sie nicht verstanden, was ich gesagt habe?" Seine Stimme war schärfer als beabsichtigt, und ein Schimmer der Angst flackerte im Blick des Vertreters auf.
„Ich... natürlich, General. Es ist nur... ein Angebot dieser Art braucht... Zeit, um darüber nachzudenken."

„Sie haben genug Zeit verschwendet." Hux' Worte ließen keinen Raum für Widerspruch. „Dies ist keine Verhandlung, sondern ein Angebot, das Sie annehmen oder ablehnen können. Wenn Sie klug sind, wählen Sie die Seite, die Ihnen das Überleben sichert."

Der Mann schluckte schwer, nickte hastig und stotterte seine Zustimmung. Mit einem zittrigen „Vielen Dank, General" erhob er sich, murmelte eine Verabschiedung und hastete aus dem Raum.

Als die Türen sich schlossen und Hux allein blieb, kehrte seine Aufmerksamkeit unweigerlich zu Rhea zurück. Er spürte die leere Kälte des Raumes, doch in ihm tobte ein Sturm. Das Prickeln in seinem Nacken verstärkte sich, wurde beinahe unerträglich.

Er sah sie förmlich vor sich, wie sie mit diesem trotzigen, unbeugsamen Blick dastand, mit einem Hauch von Spott in den Augen, der seine Selbstbeherrschung bis an die Grenzen trieb.

Warum konnte sie sich nicht einfach unterordnen? Warum zeigte sie ihm diese Ehrerbietung, die er doch gewohnt war, nicht? Es war, als ob sie absichtlich auf Distanz blieb, nur um ihn herauszufordern, um ihm zu zeigen, dass sie kein leicht zu bändigendes Objekt war, das er nach Belieben formen konnte.

Hux spürte, wie sein Atem sich beschleunigte, wie sich seine Hände zu Fäusten ballten, und für einen kurzen Moment erwog er, sie herbeizurufen, sie einfach in seine Nähe zu zwingen und zu sehen, wie weit ihr Widerstand reichte. Doch er wusste, dass das nicht reichen würde.

Nicht bei ihr. Rhea Carrin war keine gewöhnliche Diplomatin, die auf eine Anweisung reagierte; sie war eine Macht für sich, und das machte sie nur umso unwiderstehlicher.

Ein kaltes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Früher oder später würde er einen Weg finden, sie zu brechen. Und wenn dieser Moment kam, würde sie ihm gehören, nicht nur durch Loyalität zur Ersten Ordnung, sondern in einer Weise, die keine Distanz zuließ.
Mit einem entschlossenen, dunklen Glimmen in den Augen verließ Hux den Raum.

𝐠𝐚𝐥𝐚𝐜𝐭𝐢𝐜 𝐢𝐧𝐭𝐫𝐢𝐠𝐮𝐞𝐬 | GENERAL HUXWo Geschichten leben. Entdecke jetzt