20. Genesung

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Rhea fühlte sich noch schwach, als sie den Krankenflügel verließ, doch ihre Schritte waren wieder fester und ihr Blick fokussierter. Die letzten Tage hatte sie in einem Dämmerzustand aus Schmerz und Erschöpfung verbracht, und die Gedanken an ihre verlorene Heimat und ihre getöteten Verbündeten hatten wie ein schwerer Schatten auf ihr gelastet. Doch mit jedem Schritt, den sie in die kalten, metallischen Korridore des Sternenzerstörers setzte, schien ihre Entschlossenheit zu ihr zurückzukehren – bruchstückhaft, aber spürbar.

Hux erwartete sie am Ausgang des Krankenflügels, seine Haltung gewohnt aufrecht und makellos. Seine Uniform saß straff, sein Gesicht strahlte eine Mischung aus Entschlossenheit und einem Hauch von Besorgnis aus, den er sorgsam dosierte. Er ließ keinen Moment Zweifel an seiner Autorität aufkommen und doch – die Art, wie er sie ansah, zeugte von einer stillen Fürsorge, die er sonst nie zeigte.

„Lady Carrea," begrüßte er sie mit einem leichten Nicken. „Ich freue mich zu sehen, dass Sie sich erholen."

Rhea erwiderte den Gruß stumm, ihre Augen prüften sein Gesicht, suchten nach Hinweisen darauf, was er von ihr wollte. „General," antwortete sie ruhig, ihre Stimme etwas kratzig, aber fest genug, um zu signalisieren, dass sie ihre Kräfte wiederfand. „Ich hoffe, es gibt Fortschritte in der... politischen Lage." Sie wollte herausfinden, was wirklich geschehen war, doch Hux ließ sich nicht in die Karten sehen.

„Darüber wollte ich mit Ihnen sprechen." Er trat zur Seite und deutete den Weg an. „Ich habe ein privates Zimmer vorbereitet, in dem Sie ungestört sein können. Ihre Erholung ist von größter Wichtigkeit – außerdem sind die Bedingungen auf einem Sternenzerstörer für einen zivilen Gast nicht besonders angenehm."

Er führte sie durch eine Abzweigung in den Korridoren, die in eine abgeschiedene Sektion des Schiffs führte. Während sie neben ihm herging, bemerkte Rhea, dass sie kaum anderen Offizieren oder Besatzungsmitgliedern begegneten. Diese Diskretion war beabsichtigt, das spürte sie sofort – und sie fragte sich, ob es ein Mittel war, um sie von den anderen zu isolieren.

Nach wenigen Minuten erreichten sie Hux' persönliche Quartiere. Er öffnete die schwere metallene Tür, und Rhea trat zögernd in den Raum. Die Privaträume des Generals waren, wie sie erwartete, streng und minimalistisch eingerichtet, doch die erlesenen Details – die makellos polierten Oberflächen, die strategisch platzierte Beleuchtung – zeigten, dass Hux in seinem privaten Bereich die gleiche disziplinierte Sorgfalt pflegte wie auf dem Schlachtfeld. Es war kühl, fast asketisch, und dennoch spürte Rhea, dass es ein privilegierter Rückzugsort war.

„Sie sollten sich hier ausruhen, bis Sie wieder vollständig bei Kräften sind," erklärte Hux, und sein Ton war bestimmt, aber sanft. „Die anderen Diplomaten sind untergebracht und versorgt, doch ich wollte Ihnen die Möglichkeit geben, ungestört zu bleiben."

Rhea runzelte die Stirn, während sie sich umsah. „Ich hätte gern mit einigen von ihnen gesprochen. Ich brauche... Antworten."

Hux hielt inne und wählte seine Worte vorsichtig. „Viele der ehemaligen Delegierten befinden sich derzeit in einer... Übergangsphase, in der sie ihre Loyalitäten neu definieren. Die Ereignisse der letzten Tage haben sie stark erschüttert. Es ist vielleicht besser, ihnen Zeit zu geben." Er trat einen Schritt näher an sie heran, sein Blick fest und eindringlich. „Vertrauen Sie mir, Lady Carrea – diese Allianz, die sich nun formt, wird Stabilität bringen. Doch es muss in geordneten Bahnen geschehen."

Rhea schwieg, und ein Teil von ihr spürte den Sog seiner Worte, die vertraute Macht seiner Argumentation. Doch ein anderer Teil, der tief in ihr widerhallte, fragte sich, was er ihr verheimlichte.

„Und was, wenn ich... was, wenn ich das alles nicht will?" fragte sie schließlich, ihre Stimme leise, aber fest. „Was, wenn ich mich gegen diese neue Allianz stelle?"

Hux betrachtete sie aufmerksam, und ein Anflug eines Lächelns schien seine Lippen zu umspielen – ein kaltes, berechnendes Lächeln, das ihn wie eine unnachgiebige Macht erscheinen ließ. „Dann wäre das eine Entscheidung, die wir respektieren müssten," antwortete er ruhig. „Doch denken Sie daran: Die Unabhängigkeit, für die Sie gekämpft haben, ist im Begriff, in dieser neuen Ordnung Realität zu werden. Die unabhängigen Systeme werden geschützt, stabilisiert – und Sie könnten einen bedeutenden Teil dieser Veränderung darstellen."

Rhea wich seinem Blick aus, ihre Gedanken kreisten um die verbliebenen Fragmente ihrer einstigen Ideale, die ihm zu widersprechen suchten, doch ihre Erschöpfung zügelte ihre Worte. Hux nutzte diesen Moment der Schwäche, seine Hand glitt fast unmerklich auf ihren Arm, und sie fühlte einen festen, aber nicht unangenehmen Druck.

„Die Galaxis ist ein gefährlicher Ort geworden, Lady Carrea," fuhr er fort, seine Stimme tiefer und vertraulicher als zuvor. „Wenn Sie in dieser neuen Ära eine Position einnehmen, können Sie nicht nur für sich, sondern für das Schicksal vieler Systeme Einfluss nehmen. Ihre Ideen sind nicht verloren – sie könnten Teil des Wandels sein, den wir schaffen."

Er ließ ihre Hand langsam los, doch der Eindruck seines Griffs verblieb auf ihrer Haut, als eine Erinnerung daran, dass er die Fäden in dieser Allianz mit eiserner Hand hielt. Rhea wusste, dass dies ein gefährliches Spiel war, eines, das sie auf subtile Weise immer tiefer in die Machtstrukturen der Ersten Ordnung zog.

„Ruhen Sie sich aus," schloss Hux, die Härte seiner Stimme brach leicht, als ein Hauch von Verständnis durchklang. „Ihre Kräfte werden bald wieder vollständig zurückkehren, und dann – können wir beide die Zukunft neu definieren."

𝐠𝐚𝐥𝐚𝐜𝐭𝐢𝐜 𝐢𝐧𝐭𝐫𝐢𝐠𝐮𝐞𝐬 | GENERAL HUXWo Geschichten leben. Entdecke jetzt