𝐠𝐚𝐥𝐚𝐜𝐭𝐢𝐜 𝐢𝐧𝐭𝐫𝐢𝐠𝐮𝐞𝐬 | GENERAL HUX

24. Skespis

Hux schritt durch die kalten Korridore des Sternenzerstörers, bis er schließlich den abgedunkelten Raum betrat, der einzig durch das geisterhafte, flackernde Licht eines Hologramms erleuchtet wurde. Dort, als schimmerndes Abbild, wartete Kylo Ren, sein Ausdruck nur schwer zu deuten hinter der undurchdringlichen Maske. Doch Hux spürte die Anspannung und die unausgesprochene Bedrohung, die den Raum erfüllte, noch bevor Kylo das Wort erhob.

„General Hux," begann Kylo in einem Ton, der fast gelangweilt, doch zugleich mit einem schneidenden Unterton durchsetzt war, „man sagt mir, dass deine Gedanken... abschweifen. Dass deine Disziplin schwankt." Die letzten Worte hingen in der Luft wie eine drohende Wolke.

Hux verschränkte die Hände hinter dem Rücken und bemühte sich, seine Fassung zu wahren. Die bloße Andeutung, dass seine Hingabe infrage gestellt wurde, ließ eine Welle aus Ärger in ihm aufsteigen, doch er hielt sich zurück und erwiderte ruhig: „Meine Loyalität zur Ersten Ordnung steht außer Zweifel. Jeder meiner Handlungen dient allein unserem Ziel."

„Deine Loyalität vielleicht," entgegnete Kylo, seine Stimme nun fast ein Flüstern, „aber dein Herz ist abgelenkt. Oder vielmehr," er ließ eine kurze Pause folgen, um die Schärfe seiner Worte zu unterstreichen, „in den Händen einer gewissen... Diplomatin." Der Spott in seinem Tonfall war unverkennbar.

Hux verspürte eine innere Beklemmung, doch er verbarg sie hinter einem starren Gesichtsausdruck. „Lady Carrea ist eine politische Verbündete, nicht mehr und nicht weniger. Die erste Ordnung hat durch ihre Anwesenheit wertvolle Einblicke gewonnen, und sie ist ein Mittel, um den Einfluss der unabhängigen Systeme zu sichern." Es war eine sorgfältig gewählte Antwort, eine Mischung aus Diplomatie und Rationalität, die er Kylo entgegensetzte.

Doch Kylo Ren ließ sich nicht täuschen. Er lehnte sich leicht zurück, die Arme verschränkt, und seine Gestalt wirkte wie ein Schatten, der Hux von allen Seiten zu umhüllen drohte. „Du kannst dich selbst belügen, Hux," zischte er, „aber mich kannst du nicht täuschen. Ich sehe, wie dein Verstand wankt. Du lässt dich von ihr beeinflussen, von ihren Worten, ihrem... Charme. Und eine Ablenkung wie diese ist für einen General tödlich."

Hux spürte die unterschwellige Wut, die in Kylos Stimme lag, und die Drohung, die in seinen Worten schwebte. Doch es war nicht nur eine Drohung - es war auch eine Warnung. Der Zorn in Kylos Augen blitzte gefährlich auf, als er weitersprach. „Wenn du dich nicht fängst, Hux, wird Lady Carrea eine... Erinnerung sein. Eine Lektion darin, was passiert, wenn jemand sich der Kontrolle entzieht."

Die Drohung war nun klar, und Hux' Gedanken rasten. Ein kühler Schauer lief ihm über den Rücken, doch er zwang sich, seine Worte zu kontrollieren. „Ich verstehe deine Sorge," sagte er langsam, mit einer Härte, die auch ihn selbst überraschte. „Aber sei dir versichert, dass meine Hingabe an die erste Ordnung ungebrochen ist. Sollte es nötig werden, werde ich diese... Angelegenheit im Sinne des Regimes lösen."

Kylo neigte den Kopf leicht zur Seite, als ob er Hux' Reaktion abwäge. „Ich hoffe es, General," sagte er mit gefährlicher Ruhe. „Denn ich brauche an meiner Seite keinen General, dessen Schwäche uns in Gefahr bringt. Die erste Ordnung duldet keine Zerbrechlichkeit. Und ich dulde keine Rivalen."

Mit diesen letzten Worten löschte sich das Hologramm, und Hux blieb in der Dunkelheit zurück, allein mit der Nachhall der Drohung und dem Gefühl, dass sein Leben - und Rheas - nun von einem zerbrechlichen, verborgenen Gleichgewicht abhing.

Er atmete tief durch, seine Hände fest zu Fäusten geballt, während er versuchte, den Sturm der Gefühle in sich zu unterdrücken. In diesem Moment erkannte er die Wahrheit: Seine Verbindung zu Rhea war nicht nur eine Schwäche, sondern auch ein Risiko, das Kylo Ren nicht gewillt war, zu tolerieren. Und doch - er konnte sie nicht einfach aufgeben. Die leise, kompromisslose Zuneigung, die ihn zu ihr zog, war zu stark, ein Feuer, das er kaum mehr unter Kontrolle hatte.

Doch er wusste nun, dass er vorsichtiger sein musste. Kylo war ein Schatten, der ihn jederzeit verschlingen konnte. Und Rhea? Sie war ein Licht, das ihn gleichermaßen inspirierte und gefährdete. Er musste sich entscheiden, wie weit er bereit war, das Schicksal herauszufordern.