8. ein nächtlicher Besuch

22 1 0
                                    


In der tiefen Stille der Nacht, als der Mond durch die hohen Fenster des republikanischen Quartiers schien und die Gänge in silbernes Licht tauchte, lag Rhea wach und rang mit ihren Gedanken.

Das Gespräch mit Mon Mothma hatte sie beruhigt, ihr die Stärke gegeben, ihre Prinzipien nicht aus den Augen zu verlieren. Doch in den stillen Stunden, allein in ihrem Quartier, kehrten die Zweifel und das Verlangen zurück, quälender und intensiver als zuvor.

Ein sanftes Klopfen an ihrer Tür riss sie aus ihren Gedanken. Ihr Herzschlag beschleunigte sich, als sie die Präsenz vor der Tür spürte, eine Präsenz, die ihr inzwischen vertraut war und doch immer wieder ihre Nerven zum Flattern brachte.

Sie zögerte, ehe sie die Tür öffnete und ihn vor sich stehen sah - General Armitage Hux, die Gesichtszüge angespannt, die Augen hart und voller Entschlossenheit, und doch lag in seinem Blick etwas anderes, etwas, das sie bei ihm selten gesehen hatte: ein Hauch von Verletzlichkeit, von ungestillter Sehnsucht.

„Hux..." flüsterte sie, halb überrascht, halb besorgt. „Was tust du hier?" Sie ließ intuitiv, die formalen Feinheiten fallen. Zerbrach die sprachliche Distanz und wartete gebannt auf seine Reaktion.

Er blieb einen Moment schweigend in der Tür stehen, den Blick fest auf sie gerichtet. Er wirkte, als kämpfe er innerlich, als wäre sein sonst so stählerner Wille unter der Last dieser Begegnung am Zerbrechen.

Dann schloss er die Tür hinter sich und trat näher an sie heran, ohne ein Wort zu sagen. Es war, als hätten sie beide alles schon gesagt, als stünden sie vor einem unausweichlichen Moment, der durch die ganze Nacht und all ihre Entscheidungen heraufbeschworen worden war.

„Ich konnte nicht... länger warten," murmelte er schließlich, seine Stimme leise, doch die rohe Intensität darin ließ sie innerlich erbeben.

„Nicht, ohne dich noch einmal zu sehen."

Rhea fühlte, wie eine Welle der Verwirrung und des Verlangens sie überrollte, wie ihre inneren Barrieren zu bröckeln begannen.

Sie hatte sich immer gegen diese Gefühle gewehrt, hatte sie als unvernünftig und gefährlich abgetan - doch jetzt, in diesem Moment, war all das sinnlos.

Es gab nur ihn, seine Nähe und die unausgesprochene Verbindung, die sie beide zueinander hingezogen hatte, gegen jede Vernunft.

„Armitage... das hier..." Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, doch sie spürte, wie ihre eigenen Worte an Kraft verloren, wie ihre Kontrolle schwand.

Seine Nähe, der Ausdruck in seinen Augen - all das zog sie an, und sie wusste, dass sie sich nicht länger dagegen wehren konnte.

Er hob eine Hand und legte sie sanft an ihre Wange, und für einen Moment blieb seine Hand ruhig, fast zögernd, als wäre auch er sich der Konsequenzen bewusst.

Doch dann zog er sie dichter an sich heran, seine Stirn ruhte an ihrer, und sie spürte seinen warmen Atem auf ihrer Haut.

Alles in ihr war plötzlich in Aufruhr, jeder Gedanke, jede rationale Überlegung schmolz unter der Hitze dieses Augenblicks.

„Sag mir, dass du das nicht willst," flüsterte er, sein Tonfall fordernd und zugleich voller Zweifel, als erwartete er ihre Zurückweisung.

Doch sie erwiderte seinen Blick, und in ihren Augen spiegelte sich der gleiche Zwiespalt, die gleiche unbezähmbare Leidenschaft.

Sie wusste, dass es falsch war, dass sie sich inmitten eines gefährlichen Spiels befanden, doch dieser Moment gehörte nur ihnen, und sie wollte ihn nicht verlieren.

„Ich..." begann sie, doch ihre Worte versiegten, als er sich noch näher an sie zog, die Distanz zwischen ihnen überbrückte und ihre Lippen schließlich seine berührten.

Der Kuss war erst zart und unsicher, ein leises Erkunden, als würden sie beide testen, ob dies wirklich geschehen durfte.

Doch die Spannung zwischen ihnen brach schließlich durch, und der Kuss wurde intensiver, fordernder, als ob sie all die unterdrückte Leidenschaft und den unausgesprochenen Schmerz in diesem einen Moment herausließen.

Sie griff nach seiner Uniform, ihre Finger krallten sich in den Stoff, als versuche sie, sich an ihm festzuhalten.

Hux spürte die Hitze ihres Körpers, die weiche Dringlichkeit ihrer Lippen, und jede rationale Regung, jeder kühle Gedanke, der ihn sonst leitete, verblasste.

In diesem Moment gab es keine Politik, keinen Konflikt zwischen der Ersten Ordnung und der Republik - es gab nur sie beide, und die unaufhaltsame Kraft, die sie zusammengeführt hatte.

Rhea spürte, wie alles in ihr zu lodern begann, wie ihre Fassade der distanzierten Diplomatin sich auflöste und nur noch die Frau blieb, die nach ihm verlangte.

Der Kuss vertiefte sich, und sie wusste, dass es kein Zurück mehr gab. Sie zog ihn näher zu sich, ließ sich von der Leidenschaft mitreißen, von der Freiheit, die in diesem Moment lag, und von der seltsamen, unerklärlichen Verbindung, die sie zueinander zog.

Doch schließlich lösten sie sich voneinander, beide schwer atmend, die Stirnen aneinander gelehnt, als ob sie die Realität hinauszögern könnten.

Rhea spürte die Tränen in ihren Augen brennen, das Wissen, dass dieser Moment nur eine kurze Flucht war - und doch, für einen Moment, war es alles, was sie beide hatten.

„Rhea..." flüsterte Hux, und in seiner Stimme lag eine Spur von Zärtlichkeit, die sie niemals erwartet hätte.

Sie wusste, dass sie sich in einer gefährlichen Position befanden, dass dieser Kuss sie beide in ein Netz aus Macht und Leidenschaft verstrickt hatte, aus dem es keinen leichten Ausweg gab.
Doch in diesem Moment war es das Einzige, was zählte.

𝐠𝐚𝐥𝐚𝐜𝐭𝐢𝐜 𝐢𝐧𝐭𝐫𝐢𝐠𝐮𝐞𝐬 | GENERAL HUXWo Geschichten leben. Entdecke jetzt