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Es war schon relativ spät, weshalb sich die ersten Bett fertig machten, da jeder bereits mit der ersten Challenge morgen rechnete.

Ich ging ins Bad, machte mich bettfertig und kam wieder zurück. Sofort stieg ich ins Bett, wo ich Amo schon auf der Couch schlafen sah, was mir ein wenig leidtat.

Minuten vergingen, und ich konnte mein schlechtes Gewissen nicht loswerden, also stand ich auf und ging zu dem Sofa rüber. Ich beugte mich etwas über die Couch, um nachzusehen, ob Amo immer noch schlief. Das tat er, aber ich wollte ihn nicht aufwecken. Davor wollte ich doch noch etwas frische Luft auf dem Balkon sammeln.

Ich ging raus, setzte mich auf einen kleinen Sessel und schaute mir die Sterne an. Es war tatsächlich etwas kalt. Plötzlich spürte ich etwas Warmes auf meinen Schultern, weswegen ich mich umdrehte und Amo sah.

„Soraya...," fing er an.

„Nicht jetzt, bitte, Amo," sagte ich.

„Du bist mir eine Erklärung schuldig," sagte er.

„Nicht jetzt, sagte ich," entgegnete ich.

„Wie lange soll ich noch warten?" fragte er und wurde etwas lauter.

„Psht, Amo, du weckst gleich die anderen auf," warnte ich.

„Ist mir egal, Soraya, sollen sie hören. Rede mit mir, damit ich weiß, dass ich mich nicht in die falsche Person verliebt habe," sagte Amo. Ich dachte über seine Worte nach. Sie taten weh, aber hieß das, dass er mich immer noch liebte?

„Versprich mir, nicht sauer zu werden."

„Versprochen," sagte er.

„Ich hatte wirklich vor, zurückzukommen. Wirklich, Amo," erklärte ich.

„Und warum bist du nicht gekommen?"

„Unterbrech mich nicht. Also, als ich zurückkam... naja, meine Eltern haben es mir einfach nicht erlaubt. Sie meinten, ich solle dich anrufen und sagen, dass es vorbei ist, Amo. Es tut mir leid, ich habe dich wirklich geliebt. Ich habe tagelang nichts gegessen und bin nicht rausgegangen. Ich habe nur daran gedacht, wie es dir geht. Wirklich, Amo, ich wollte das nicht..." sagte ich weinend.

Er wischte mir die Tränen weg.

„Soraya, weine nicht. Ich bin froh, dass du es mir gesagt hast, Canim. Was meinst du mit 'Ich habe dich wirklich geliebt'? Wie sieht es aus, liebst du mich nicht mehr?" fragte er.

„Amo..." sagte ich.

„Okay, es ist nicht schlimm." Er stand auf und wollte gehen.

„Warte, Amo," rief ich. Er blieb stehen.

„Ich liebe dich, okay? Ich habe es verbockt, ich weiß."

Er schaute mich an und kam auf mich zu.

„Vallah?" fragte er.

„Vallah, Amo," antwortete ich.

Er kam mir näher und küsste mich. Ich erwiderte es. Es fühlte sich magisch an, als ob etwas, was zusammengehört, sich endlich wieder sieht.

Der Kuss fühlte sich wie eine Rückkehr zu einem vertrauten Ort an, und für einen Moment vergaß ich all meine Sorgen. Als wir uns voneinander lösten, war ich mir nicht sicher, was ich sagen sollte. Die Emotionen überkamen mich, und ich spürte, wie mein Herz schneller schlug.

„Ich kann nicht glauben, dass wir das gerade getan haben," flüsterte ich, während ich ihn ansah.

„Ich auch nicht," gestand er und lächelte. „Aber es hat sich richtig angefühlt, oder?"

Ich nickte. „Ja, aber... was ist mit all dem, was passiert ist? Können wir das einfach so ignorieren?"

Amo seufzte und setzte sich neben mich auf den Balkon. „Wir können nicht einfach alles ignorieren. Aber ich will, dass wir es versuchen, Soraya. Ich habe viel darüber nachgedacht, seit du gegangen bist."

„Ich auch," antwortete ich. „Es war so schwer für mich. Ich habe jeden tag von dir geträumt."

Ich war so froh, dass wir uns endlich wieder versöhnt hatten. Es fühlte sich an, als ob eine schwere Last von meinen Schultern gefallen war. Die Verbindung zu Amo war stärker denn je, und ich konnte spüren, dass wir beide aus unseren Fehlern gelernt hatten. Dann beschlossen wir zu den anderen zu gehen.

„Es ist verrückt, oder? Wie schnell sich alles ändern kann?" dachte ich und schaute zu ihm hinüber, während er mit Kauta und Ilo lachte. Seine Augen funkelten im Schein des Lagerfeuers, und ich fühlte, wie mein Herz einen Satz machte. Ich liebe diesen Mann wirklich.

Die Erinnerungen an die schmerzlichen Monate ohne ihn kamen mir in den Sinn, und ich fragte mich, wie ich so lange ohne seine Nähe ausgehalten hatte. Jetzt, da wir wieder zueinander gefunden hatten, wollte ich keinen Moment mehr missen.

„Soraya!" rief Kauta und riss mich aus meinen Gedanken. „Komm, wir machen ein Gruppenfoto!"

Ich lächelte und stellte mich neben Amo. Als er seinen Arm um mich legte, fühlte ich mich sicher und geborgen.

„Drei, zwei, eins..." zählte Kauta und drückte den Auslöser. Der Blitz erhellte die Nacht, und ich wusste, dass dieser Moment für immer festgehalten werden würde.

Nachdem wir einige Fotos gemacht hatten, setzten wir uns wieder am Lagerfeuer. Ich konnte die Hitze des Feuers auf meiner Haut spüren und den angenehmen Duft des brennenden Holzes riechen.

„Soraya," begann Amo, als die anderen sich wieder unterhielten. „Ich wollte dir noch etwas sagen."

„Was ist es?" fragte ich neugierig und sah ihm in die Augen.

„Ich habe wirklich viel nachgedacht, seit wir wieder zusammen sind. Ich möchte, dass du weißt, wie wichtig du für mich bist. Du bist nicht nur eine großartige Künstlerin, sondern auch eine unglaublich starke Person. Ich bewundere dich," gestand er, und sein Blick war ernst.

„Das bedeutet mir viel, Amo," antwortete ich und legte meine Hand auf seine. „Ich habe auch viel über uns nachgedacht. Ich glaube, wir können zusammen alles schaffen, solange wir ehrlich zueinander sind."

„Genau das wollte ich hören," sagte er und lächelte. „Ich bin bereit, alles dafür zu tun, dass es zwischen uns klappt."

Die Wärme zwischen uns war greifbar, und ich wusste, dass wir beide aus der Vergangenheit gelernt hatten.

Die restliche Nacht verbrachten wir damit, Geschichten zu erzählen, zu lachen und Pläne für die Zukunft zu schmieden. Ich fühlte mich so lebendig und glücklich, als ob alles, was vorher war, nur eine Vorbereitung auf diesen Moment war.

Als wir uns schließlich voneinander lösten und ich in mein Zimmer ging, wusste ich, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte. Ich würde nie wieder zulassen, dass die Angst vor Verletzungen zwischen uns stand.

In dieser Nacht schlief ich mit einem Lächeln im Gesicht ein, voller Vorfreude auf alles, was noch kommen würde. Die Reise bei „Rap la rue" hatte gerade erst begonnen, und ich war bereit, sie an der Seite von Amo zu erleben.

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Süß oder🥹

Amo 2-Wenn nicht du,wer dann?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt