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"Hey", sagte Kauta, während sie ihr Handy weglegte.

"Hey, wie geht's dir?", fragte ich sie.

"Gut, und dir?"

"Auch gut", antwortete ich.

"Kann ich dich was fragen?", fragte Kauta, was meine Neugier weckte.

"Klar, Schatz", sagte ich, während ich mit meinen Ringen spielte.

"Du musst es nicht beantworten, aber was ist zwischen dir und Amo?", fragte sie. Ich brauchte einen Moment, um eine Antwort zu finden. Keine meiner Möglichkeiten schien gut zu sein.

"Naja, er hat mich entführt und...", begann ich, konnte aber nicht weiterreden.

"Er mag dich wirklich, aber magst du ihn?", fragte sie erneut.

"Wenn ich ehrlich bin, weiß ich es nicht. Er ist mein Entführer und ich hasse seine Tat, aber nicht ihn", erklärte ich ihr so gut es ging.

"Du weißt also nicht genau, was du fühlst?"

"Einerseits ist er ganz okay, andererseits nicht", sagte ich.

Sie schaute mich nur interessiert an und nickte.

"Weißt du, anfangs machte ich mir Sorgen um meine Eltern und Freunde, aber er meinte, er hätte sich darum gekümmert", sagte ich.

"Wenn du Gefühle hast, lass dich einfach darauf ein", sagte sie.

"Kauta, das ist einfacher gesagt als getan. Ich meine, er hat eine schlechte Tat begangen, aber ich kann ihm das nicht so übel nehmen. Anfangs wollte ich ihn am liebsten mit meinen eigenen Händen umbringen, aber jetzt ist es keine Liebe, aber auch kein Hass. Ich weiß nicht", sagte ich verzweifelt.

"Das ist kompliziert, Mann", sagte sie.

"Ja, aber–", begann ich, als Haaland uns unterbrach.

"Hey Mädels, geht ihr in den Pool?", fragte Haaland, und Kauta und ich stimmten zu.

Mein Weg trennte sich von Kauta, als wir oben ankamen. Ich ging ins Zimmer und suchte mir etwas zum Anziehen.

Unter den ganzen teuren Bikinis, die viel Schnickschnack hatten, fand ich einen, der nicht zu viel Aufmerksamkeit erregen würde. Ein einfacher weißer Bikini.

Fertig angezogen ging ich hinaus, wo alle schon verteilt im Pool oder auf den Liegen lagen. Anschließend sah ich Amo.

Er schaute mich von oben bis unten an, was mich etwas beschämte.

Ich legte mich auf die Liege und schloss meine Augen. Amo hatte mir bis jetzt nicht erzählt, wo wir uns befanden, aber mir war klar, dass es in einem warmen Land sein musste. Also definitiv nicht Deutschland.

Friedlich lag ich dort, bis—

Amo 2-Wenn nicht du,wer dann?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt