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Ich zog mich schnell um und schaute in den Spiegel. Das schwarze Kleid saß perfekt und die Heels gaben dem ganzen Look den letzten Schliff. Kauta stand neben mir und lächelte stolz.

„Siehst du? Was hab ich gesagt! Du siehst aus wie ein Superstar, Soraya", sagte sie begeistert.

„Danke, wirklich. Ich hoffe, es gefällt ihm", sagte ich und drehte mich ein paar Mal vor dem Spiegel.

„Es wird ihm auf jeden Fall gefallen. Er wird hin und weg sein, vertrau mir", antwortete Kauta und zwinkerte mir zu.

Gerade als ich mich nochmal im Spiegel betrachtete, klopfte es erneut an der Tür.

„Soraya? Bist du fertig?" hörte ich Amos Stimme von draußen.

„Ja, komm rein!", rief ich zurück.

Er öffnete die Tür, und als er mich sah, blieb er kurz stehen und ließ seinen Blick über mich schweifen. Sein Gesichtsausdruck sagte alles.

„Wow...", sagte er schließlich. „Du siehst unglaublich aus, Azizam."

„Danke", sagte ich schüchtern und spürte, wie mir warm wurde.

„Sag ich doch, sie sieht aus wie ein Model", fügte Kauta lachend hinzu.

„Ja, das tut sie wirklich", stimmte Amo zu, während er näherkam und meine Hand nahm. „Bist du bereit?"

„Ja, bin ich", sagte ich und griff nach meiner Tasche.

„Dann lass uns los. Wir haben heute einen besonderen Abend vor uns", sagte Amo und führte mich zur Tür.

„Viel Spaß, Leute!" rief Kauta uns hinterher, als wir die Villa verließen.

„Also, wohin geht's?" fragte ich neugierig.

„Das wirst du gleich sehen", sagte er geheimnisvoll und grinste.


Wir stiegen aus dem Auto und ich sah mich um. Um uns herum war nichts außer Natur, Berge und der Sonnenuntergang, der den Himmel in ein warmes Orange tauchte.

„Amo, wohin hast du mich gebracht?", fragte ich skeptisch, während ich mich umsah.

„Warte, warte, du wirst es gleich sehen", sagte er und grinste breit.

„Amo, wenn wir hier im Wald landen und ich meine Schuhe ruiniere, Vallah ich dreh durch", sagte ich lachend.

„Keine Sorge, Soraya, ich hab alles unter Kontrolle. Vertrau mir einfach, okay?" Er griff nach meiner Hand und führte mich einen kleinen Pfad entlang, der auf einen Hügel führte.

„Ey, warum sind wir überhaupt zu Fuß unterwegs? Was ist, wenn ich hinfalle?" fragte ich, leicht außer Atem.

„Keine Sorge, ich fang dich auf, Azizam. Und außerdem... du wolltest doch Abenteuer, oder?" sagte er mit einem schelmischen Grinsen.Es war so süß.

„Ja, aber nicht mit diesen Schuhen, Esel!", meckerte ich, obwohl ich insgeheim die Aussicht genoss.

Nach ein paar Minuten kamen wir endlich oben auf dem Hügel an, und der Ausblick war einfach atemberaubend. Man konnte die ganze Stadt Marrakech sehen, und die Lichter fingen gerade an zu leuchten.

„Krass...", sagte ich leise, während ich die Aussicht bewunderte.

„Nicht schlecht, oder?" fragte Amo und trat neben mich.

„Ja, okay, ich geb's zu, das ist echt schön", sagte ich lächelnd.

„Ich wusste, dass es dir gefallen würde", sagte er und blickte mich an.

„Aber warte mal... was hast du eigentlich vor?" fragte ich plötzlich misstrauisch.

„Ich? Nichts... wir genießen doch nur den Moment, oder?" sagte er unschuldig, aber ich merkte, dass er irgendwas im Schilde führte.

„Amo, du machst mich nervös. Was willst du?" fragte ich lachend.

Er sah mich an, wurde kurz ernst und dann grinste er wieder. „Soraya... also, wir haben ja viel durchgemacht, ne?"

„Jaaa, und?"

„Und... ich hab nachgedacht...", sagte er zögerlich.

„Oha, er kann denken", scherzte ich und stieß ihn leicht an.

„Halt die Klappe, lass mich mal reden, man!" Er lachte, dann wurde er wieder ernst. „Was ich sagen wollte... ich liebe dich, Soraya. Und ich will, dass das offiziell ist. Ich weiß, wir hatten Höhen und Tiefen, aber ich bin mir sicher, dass ich nur dich will. Also... willst du offiziell meine Freundin sein?"

Ich sah ihn an, überrascht, aber dann musste ich lachen. „Das ist jetzt dein Ernst? Hier auf dem Berg, nachdem du mich fast umgebracht hast mit diesen Schuhen?"

„Ja, Mann! Ist doch romantisch, oder nicht?" sagte er und grinste verlegen.

„Romantisch, du Idiot... aber ja", sagte ich schließlich und lächelte ihn an. „Natürlich will ich deine Freundin sein, du Esel."

„Vallah?", fragte er ungläubig.

„Ja, Vallah!" lachte ich.

Amo strahlte über beide Ohren, packte mich und drehte mich einmal um, bevor er mich fest in die Arme nahm. „Ey, das ist das Beste, was du je gesagt hast, Azizam."

„Ja, ja, schon gut. Aber nächstes Mal bringen wir Schuhe mit, die bergtauglich sind, Tamam?" sagte ich, immer noch lachend.

„Deal!"

Wir saßen noch eine ganze Weile am Berg und redeten über alles Mögliche. Amo machte immer wieder Scherze über meine „romantische" Seite, und ich konterte mit seinen eifersüchtigen Kommentaren. „Du bist echt ein Esel, Amo! Immer so eifersüchtig, wenn ich mit anderen rede", lachte ich.

„Ey, Vallah, ich hab meine Gründe, kleine Hexe!", erwiderte er, während er mir über den Kopf strich. „Ich kann nicht einfach zusehen, wie du anderen deine süßen Lächeln schenkst!"

Ich lachte. „Komm schon, du weißt doch, dass ich nur Augen für dich habe. Aber ich finde es echt lustig, dass du so durchdrehst wegen einem Kommentar von Juu!"

„Ja, das werde ich dir gleich zeigen, wenn ich ihn mal zu fassen kriege", grinste Amo, bevor er mir plötzlich einen Kuss auf die Schläfe gab. „Aber nach dieser Nacht, Azizam, weißt du, dass ich der einzige bin, der deine Lippen berühren sollte!"

Ich fühlte mich geschmeichelt und wir genossen die Stille und die Aussicht. Irgendwann merkten wir, dass es schon ziemlich spät war. „Lass uns zurück zur Villa gehen, bevor die anderen denken, wir sind abgehauen oder so!", sagte ich.

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Hehe

Amo 2-Wenn nicht du,wer dann?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt