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Wir machten uns auf den Weg zurück, redeten und lachten viel, aber es gab etwas, das ich unbedingt noch einmal ansprechen musste, auch wenn es einiges kaputt machen könnte.

„Amo?" fragte ich vorsichtig.

„Was los?" antwortete er.

„Willst du irgendwann eine Familie mit mir gründen?" fragte ich unsicher.

„Ja, natürlich, Azizam," sagte er, etwas verwirrt.

„Amo, ich will, dass du damit aufhörst," sagte ich ernst.

„Womit? Ich check' grad nichts," meinte er, immer noch irritiert.

„Mit deinen Geschäften, Amo," stellte ich klar.

„Das ist nicht so einfach, und das weißt du auch," antwortete er nachdenklich.

„Ja, ich weiß. Aber wenn wir eine Zukunft zusammen haben wollen, musst du damit aufhören," sagte ich entschlossen.

„Ich werde es versuchen, aber ich kann dir nichts versprechen," erwiderte er. Ich blieb stehen und sah ihn an.

„Wie machen wir weiter? Ich meine, drin mit den anderen. Erzählen wir es ihnen?" fragte ich.

„Wie du möchtest," sagte Amo ruhig.

„Lass uns noch ein bisschen warten, okay?" stellte ich vorsichtig fest.

Wir liefen schweigend ein Stück weiter, während ich über das nachdachte, was ich gerade gesagt hatte. Die frische Luft und das Rauschen der Blätter halfen mir, etwas klarer zu denken, aber das Thema mit seinen „Geschäften" lastete auf mir. Ich wusste, dass es nicht einfach war, aber irgendwann musste es doch aufhören, oder?

„Azizam, ich weiß, das mit meinen Geschäften ist kompliziert", fing Amo an, als hätte er meine Gedanken gelesen. „Aber du musst mir vertrauen. Es wird nicht für immer so bleiben."

„Ich vertraue dir, Amo, wirklich. Aber ich will eine Zukunft mit dir. Und ich will nicht ständig Angst haben müssen, dass etwas passiert", sagte ich leise. Ich wusste, dass das Thema schwierig für ihn war, aber es musste raus.

Er blieb stehen, schaute mir in die Augen und seufzte. „Vallah, ich will auch eine Zukunft mit dir. Ich werde mein Bestes geben, versprochen."

Ich nickte und nahm seine Hand. „Tamam, lass uns das einfach Schritt für Schritt angehen."

„Und was die anderen angeht...", sagte er, seine Stimme wurde wieder lockerer, „wenn du willst, können wir das mit uns noch geheim halten. Aber die merken eh schon, dass was läuft, vallah."

„Glaubst du?" fragte ich, und ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht. „Ich meine, wir waren nicht gerade diskret."

„Ey, die wissen's schon alle, hundert Prozent. Besonders dieser Juu... der guckt jedes Mal, als ob er explodieren will." Amo lachte, aber ich sah, dass da immer noch ein kleiner Funke Eifersucht in ihm brannte.

„Juu..." seufzte ich. „Lass uns nicht wieder über ihn reden, okay?"

„Tamam, ich hab's kapiert. Aber wenn er wieder irgendwas macht...", fing er an, aber ich unterbrach ihn schnell.

„Dann klären wir das, Esel", sagte ich und boxte ihn leicht in die Seite, um die Stimmung aufzulockern.

Er zog mich näher an sich und küsste mich auf die Lippen. „Vallah, du weißt genau, wie du mich beruhigen kannst."

Als wir endlich wieder bei der Villa ankamen, sahen wir, dass die anderen schon drin waren, und man hörte Gelächter von innen. „Bereit?" fragte ich und sah ihn an.

„Immer bereit, Hexe", grinste er.

Wir traten ein und wurden sofort von den neugierigen Blicken der anderen begrüßt. Kauta war die Erste, die grinsend auf uns zukam. „Ey, wo wart ihr beiden so lange, ha?" fragte sie, ihre Augen blitzten schelmisch.

„Spazieren, Luft schnappen", sagte ich unschuldig.

„Luft schnappen? Oder eher...", fing Aymen an, doch bevor er den Satz beenden konnte, lachte die ganze Gruppe.

Und dann sah ich, wie alle plötzlich still wurden und losprusteten, als sie auf Amo zeigten. „Bruder, du hast... du hast da was auf den Lippen!" schrie Aymen, und alle brachen in Gelächter aus.

Amo wischte sich über die Lippen und sah die Spur meines Lippenstifts. „Ey, Soraya!", rief er, aber auch er konnte sich das Lachen nicht verkneifen.

„Ups", sagte ich und tat ein auf unschuldig.

„Vallah, die Hexe hat mich wieder erwischt", sagte Amo, während er sich weiter den Lippenstift abwischte.

Die Gruppe war jetzt definitiv misstrauisch. „Wartet mal... läuft da was zwischen euch?" fragte Parda mit einem breiten Grinsen.

Ich tauschte einen Blick mit Amo. „Vielleicht... vielleicht auch nicht", sagte Amo und grinste.

„Ey, die zwei, vallah, das war doch klar!", schrie Aymen, und wieder begann das Lachen.

Aber Juu saß still am Rand, und ich konnte sehen, dass ihm die Situation überhaupt nicht passte.

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Denkt ihr Juu will was von Soraya?

Amo 2-Wenn nicht du,wer dann?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt