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Wir hielten Blickkontakt, und ich musste zugeben, dass er ganz gut aussah. Langsam wurde mir jedoch peinlich, also brach ich den Blickkontakt leider ab.

"Ähm, danke für deine Hilfe. Ich muss jetzt wirklich weiter", sagte ich etwas nervös. Schnell lief ich weiter, denn ich sah den Bus schon kommen.

"Krieg ich dein Insta?", rief er mir hinterher.

Ich drehte mich nur um, grinste schelmisch und stieg in den Bus ein.

                      ZEITSPRUNG ENDE

Zwei Monate später sitze ich in einem dunklen Raum. Das Einzige, an das ich mich erinnern konnte, war, wie ich mich das erste Mal ohne Erlaubnis meiner Eltern aus dem Haus geschlichen hatte, um mit einer Freundin in den Club zu gehen.

Jetzt saß ich hier voller Angst und Verzweiflung, und meine Gedanken drehten sich darum, wie dumm ich gewesen war. Ich hatte keine Ahnung, wo ich mich befand.

Diese Gedanken plagten mich, bis ich plötzlich schnelle Schritte auf die Tür zukommen hörte. Gänsehaut überzog meinen Körper vor Angst davor, was mich gleich erwarten würde.

Die Tür öffnete sich, und ich war schockiert. Der Mann, der mir damals mit meinem Paket geholfen hatte, stand vor mir.

"Du bist wirklich hier", sagte er lächelnd.

"Wo bin ich und was mache ich hier?" fragte ich zitternd.

"Du bist fern von Deutschland ", antwortete er ruhig. "Ich konnte dich einfach nicht vergessen, Soraya."

"Was zum Teufel... Du kannst mich doch nicht einfach hierher bringen", rief ich, meine Stimme voller Panik.

"Es ist nicht so, wie es aussieht", begann er zu erklären, aber ich unterbrach ihn sofort.

"Bist du verrückt? Du kannst mich nicht einfach entführen oder was auch immer das hier ist", schrie ich.

"Ich liebe dich", sagte er ernst.

"Ich will nichts von dir. Du kannst mich nicht zwingen, du Arschloch", erwiderte ich, meine Stimme bebend vor Wut und Angst.

"Keine Sorge, ich werde nichts tun, was du nicht willst. Ich lasse dir Zeit", versicherte er mir leise.

"Dann wirst du wohl lange warten müssen", entgegnete ich mit Nachdruck.

Er schwieg einen Moment, bevor er sanft sagte: "Zeit."

"Ich hasse dich, du Bastard. Ich werde dich niemals lieben. Ich weiß nicht einmal, wie du heißt", sagte ich wütend.

"Früher oder später wirst du es verstehen. Und ich bin Amo", erwiderte er ruhig.

"GEH RAUS!", schrie ich.

"Wenn etwas ist, bin ich unten", sagte er und verließ den Raum.

"Lieber bitte ich eine Kanalratte um Hilfe als dich", rief ich ihm hinterher.

Er grinste nur und ging hinaus. Ich hasste ihn. Sein Haus war groß, und aus dem Fenster konnte ich Männer sehen, die wie NPC aussahen. Wie kann man jemanden entführen, den man nicht einmal kennt? Er hat mich nur einmal gesehen, hoffe ich zumindest. Das ist krank.

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Amo 2-Wenn nicht du,wer dann?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt