Ein toter Moralapostel

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Jay und Colin. Das waren die Namen seiner Peiniger in der Schulzeit. Diese die über sein Zucken lachten. Diese die ihn schlugen und lachten, da er nichts spürte. Diese die ihn ständig bloß stellten. Diese die ihm den Namen Ticci Toby gaben...

Er hatte Colin im Würgegriff, während Jay noch immer sein Beim umklammerte und heulte wie ein kleines Kind. Toby lachte: "Ein Glück dass ich euch hier und heute treffe. Jay und Colin!" Colin gurgelte darauf nur Etwas unverständliches, da er bereits blau anlief. Toby lockerte seinen Würgegriff und Colin röchelte los. "Du w-weißt u-nsere Na-namen. Woher?" "Colin! Der hat uns reden gehört!", brüllte Jay los.
Toby legte den Kopf schief und sah Colin fest in die Augen. Seine eine Hand wanderte zu seinem Mundschutz, die andere schob seine Brille nach oben.
Toby hatte sein Gesicht frei gelegt und grinste: "Erinnerst du dich an mich, Colin?" Dessen Augäpfel traten fast aus seinem Kopf. "Sch-eiße...!", brachte er hervor. "Was ist?", schrie Jay. Toby wiederholte ihn: "Genau, was ist?"
Er erhob sich und ging zu dem wimmernden Jay. Doch dieser robbte von ihm weg, was sehr lächerlich aussah.
Mit aller Ruhe schlenderte Toby ihm hinterher und trat ihm mit aller Kraft auf sein verletztes Bein. Man könnte ein knirschen und knacken hören und einen Schrei der durch das ganze Waldstück hallte. Äußerst genervt verdrehte Toby die Augen: "Jay du elendes Weichei. Halt doch endlich die Fresse!" Mit diesen Worten ließ er seinen Schuh in Jays Gesicht krachen.
Hm dieser Junge wird zu seinem Unglück nicht mal ohnmächtig dachte Toby, während Jay wie am Spieß schrie. Zu Tobys Belustigung, war das Nasenbein des am Boden liegenden eingedrückt und zertrümmert. Vom Rest des Gesichtes war kaum noch zu erkennen, dass dieses halb zermatschte Ding jemals ein Gesicht gewesen war. Es war nur noch ein leises Wimmern zu hören. "Jay, ich bin's. Toby. Ticci Toby." Mit diesen Worten schlug er dem Erbärmlichen sein Beil in den Hals. Literweise Blut sickerte heraus und bildete eine große Pfütze auf dem Boden.
Colin schrie panisch um Hilfe, als er sah was Toby mit seinem Kameraden angestellt hatte. Toby zeigte nur Desinteresse an ihn, denn er kniete sich neben der Leiche hin und tauchte seinen Zeigefinger in die Halswunde. Als er ihn wieder hinaus zog, war er voller Blut, welches er genüsslich ableckte. "Normalerweise ist das nicht meine Art, aber um diesen Triumph auszukosten lasse ich mich auch dazu hinreißen meine Gewohnheiten links liegen zu lassen." Toby hatte dies zu niemand speziellen gesagt, jedoch war er sicher gegangen, dass Colin es hören konnte.
Er stand auf und verband seinen Finger wieder sorgfältig. Mit einem Seufzen ließ er sich neben dem zitternden Jungen nieder. "Toby, du musst das nicht tun! Lass mich doch bitte laufen!" "Colin, ich weiß nicht warum ich das tun sollte. Habe ich Jay denn laufen lassen?"
"Nein aber du hättest!", seine Stimme überschlug sich fast. "Da hast du recht. Ich hätte. Aber ich habe es nicht getan." Dann mach nicht den selben Fehler nochmal und lass mich verschwinden! Ich verspreche: Ich lasse mich nicht mehr blicken. Ich tauche unter. Ich tu alles! Nur lass mich laufen!" Nachdenklich legte Toby den Kopf schräg und seine Gliedmaßen zuckten für einen kleinen Moment.
"Habe ich eben einen Fehler gemacht?", fragte er mit gespielter Nachdenklichkeit. Der am Boden liegende hustete: "Ja Mann! Die kriegen dich dran und jeden Menschen den du umbringst heißt eine höhere Strafe. Lass mich hier liegen und lass mich nicht wie ihn enden." Colin zeigte mit einem Finger auf die Leiche. "Oh seit wann bist du denn so vernünftig geworden? Was für ein außerordentlicher Sinneswandel. Ich kann nur drüber lachen. Ich würde noch nie geschnappt und werde es auch nie werden. Aber weißt du was? Ich bin es langsam müde mit dir über dein armseliges Leben zu diskutieren. Ich lasse mich laufen."
Verwundert zog Colin seine Augenbrauen nach oben. "Wirklich?" "Ja na los. Hau ab bevor ich es mir anders überlege."
Unter Schmerzen rappelte er sich auf und fluchte beim näheren betrachten seines Beins. "Na los. Kusch kusch." "Und es gibt keinen Haken an der Sache? Wie viel Geld willst du?" Toby brach in ein wahnsinniges Gekicher aus und sein ganzer Körper zuckte. Unter Lachern wischte er sich Tränen aus den Augen. "Nein ich will doch kein Geld und was den Haken an der Sache angeht, es gibt keinen. Zumindest für dich nicht. Ich habe mit nur überlegt, wie nett es wäre deine Familie und deine Freundin umzubringen. Ich würde ihre Körper aufschneiden und ausweiden, ihre Herzen in den Mülltonnen der Stadt entsorgen, mit ihren Augäpfeln jonglieren üben und dir ihre Köpfe mit der Post zu schicken lassen und dann..." "ES REICHT!", kreischte Colin. "Lass deine Psychospielchen!"
"Ich soll meine 'Psychospielchen' lassen? Das sind keine Spielchen. Das ist die Wahrheit!" Toby boxte ihm in den Magen, sodass Colin würgte. "Wie würdest du es denn finden, wenn ich deine Schwester einfach so umbringen würde?", brachte der Junge unter Würgereiz heraus.
Er war zu weit gegangen. Dieses Geflehe war ja noch zu ertragen. Aber hiermit hatte dieser abscheuliche Wurm eindeutig die Grenze überschritten. Toby's Spaß ihn zu quälen verließ ihn. "Du wagst es so von ihr zu sprechen!? Du hast doch keine Ahnung! Weißt du? Ich werde deine Familie doch umbringen egal was du tust!" Panisch versuchte Colin von ihm Weg zu robben, doch Toby ließ blitzschnell sein Beil herunter rasen und schlug ihm sauber rechte Hand ab, worauf der gepeinigte wie am Spieß schrie und sich zusammenkrümmte.
Toby ließ ihn nicht etwa in seinem Elend liegen, sondern schlug nur immer weiter auf ihn ein und es war nur noch ein gequältes Gurgeln zu hören, als ein Schwall Blut aus seinem weit geöffneten Mund strömte. Colins Augen schlossen sich für immer.
Zufrieden und schnell atmend blickte Toby auf sein Werk nieder. Hier liegt er. Ein toter Moralapostel.
Er bückte sich und wischte das Blut an der Kleidung der Toten ab. Mit einem Lächeln entfernte er sich von dem nächtlichen Schauplatz und ging weiter in den Wald hinein.
Doch er beeilte sich, denn er hatte eben aus freien Stücken einige Leute auf die Todesliste gesetzt. Also hatte er noch einiges zu tun...

My Heart is Ticcing 4 UWo Geschichten leben. Entdecke jetzt