Mein Körper schmerzte in jeder beschissenen Bewegung, die ich ausführte. Während ich damit kämpfte meine Augen aufzuhalten, spürte ich immer wieder den enttäuschenden Blick von Herrn Timonty auf mir. Dass ich gestern noch bis in die Nacht einiges an Stoff nachgearbeitet hatte, erklärte meine Müdigkeit.
Das ich momentan mit nichts und niemanden reden wollte, verstand er zum Glück. Der Fakt heute morgen an Enricos Tür entlangzulaufen und seine Schritte zu hören, hat mich genug aus dem Konzept gebracht. Also hatte ich mir geschworen mich zurückzuziehen, um nichts Unbedachtes zu tun. Dass sich dadurch diese Stunde um einiges zog, gefiel mir ganz und gar nicht.
Langsam verlor ich den Kampf und schlief fast im Sitzen ein. Dann jedoch wurde die Tür aufgerissen und Papa kam hereingestürmt. Verwirrt starrte ich ihn an.
>> ich muss mit dir reden. Sofort! <<, rief er ernst. Mein Blick flog zu Herrn Timonty, der mir nickend das Zeichen gab, mitgehen zu dürfen. Augenverdrehend stand ich auf und lief dann Papa erschöpft nach.
Nun stand ich in seinem Büro und wartete darauf, dass er sich seinen Scotch eingegossen hatte. >> setzt dich Liebling <<, befahl er. Somit verschränkte ich meine Arme vor der Brust und blieb an Ort und Stelle stehen. Was auch immer er mir zu sagen hatte, es war wichtig, sonst hätte er mich nicht in sein Büro geschliffen.
>> ich habe gesagt du sollst dich setzten <<, rief er wütend. Seine Eisblauen Augen flogen zu mir, während ich seinem Blick standhielt, rührte ich mich nicht vom Platz. >> Nein <<, erwiderte ich kühl. Wenn ich eins bei Enrico gelernt hatte, dann war es das gefühlslose Arschloch zu spielen, um seine Ruhe zu bekommen. Kopfschüttelnd kippte er sich seinen Scotch in einem Zug herunter. Sobald er trank, wurde er wütend und umso wütender er wurde, umso ernster war die ganze Situation hier.
>> na schön, mach doch was du willst... <<, fing er an wurde dann aber unterbrochen. >> das tut sie immer. <<, brummte eine mir sehr bekannte Stimme. Verwundert drehte ich mich um und erkannte dann Enrico in der Ecke stehen. Er hatte mich nicht einmal angesehen, stattdessen lag sein Blick auf Papa, der ihn Misstrauisch betrachtete. Dann lehnte Papa sich in seinem Stuhl vor und legte seine Unterarme auf dem Tisch ab.>> wie ich sehe, habt ihr euch gut kennengelernt. Hoffentlich hat sie auch das drauf, was du mir versprochen hast <<, sprach Papa und sah dann Enrico vielsagend an. Nickend blieb Enrico stumm und auch jetzt hielt er seinen Blick von mir fern. Auch wenn es das war, was ich wollte, fühlte es sich komisch an. Ich vermisste seine Giftgrünen Augen, die mich so wachsam und drängend ansahen.
>> hör zu Julina. Der Auftrag wurde vorverlegt. Uns bleiben also nur noch zwei Wochen, statt zwei Monate. Wenn du mich in Zwölf tagen überzeugst, bekommst du den Job. Wenn nicht, wirst du zu deiner Tante nach England ziehen, hast du das verstanden? <<, erklärte mir Papa. Seine letzten Worte ließen mich hellhörig werden. Was um alles in der Welt sollte das? So war nie unsere Abmachung gewesen. Wütend rümpfte ich meine Nase, nickte dann aber nur einverstanden. Soll er ruhig mit mir spielen, ich werde Gewinnen. Auch wenn ich dafür die Spielregeln ändern muss.
>> wie verdammt sollen wir das schaffen? <<, ertönte die entsetzte Stimme von Enrico. Papas und mein Blick flogen zu Enrico, der sich jetzt seine Hände an den Hinterkopf gelegt hatte. Dadurch rutschte sein Shirt hoch und zum Vorschein kam sein wunderschönes V. Schluckend richtete ich meinen Blick wieder zu Papa, weil das hier nicht der richtige Ort für solche Gedanken war.
>>, dass lass mal ganz allein deine Sorge sein. <<, brummte Papa und scheuchte uns dann mit seiner abwehrenden Geste heraus. Augen verdrehend lief ich Enrico nach, der sich jetzt in sein Haar gegriffen hatte. Sein Blick flog überall hin, nur nicht zu mir. Somit machte ich den ersten Schritt.
>> ich kläre gleich alles mit meinem Geschichtslehrer, sodass ich die nächsten zwei Wochen freigestellt werde. Wie sehen deine Trainingszeiten aus? <<, versicherte ich ihm. Dann sah er mich an, doch diesmal war es anders. Es war, als würde Enrico die Hoffnung fehlen. Als hätte er schon längst mit dem Thema abgeschlossen.
Plötzlich wurde mein Herz schwer, weil ich Angst hatte er würde das ganze hier jetzt abbrechen. Allein würde ich das niemals schaffen, somit müsste ich nach England zu meiner Tante und würde dort das schrecklichste Leben führen.
>> sag mir nicht das du jetzt hinschmeißt? <<, hakte ich unsicher nach. Erneut fanden seine Augen meine und dann sah ich es wieder. Den Funken Hoffnung, der seine Augen zum Glänzen brachten. Auch wenn es nicht so war wir zuvor, war es wenigstens ein Anfang.
>> Nein. Wir treffen uns in zwanzig Minuten im Boxring <<, erwiderte er. Mit diesen Worten fiel mir ein Stein vom Herzen und am liebsten wäre ich ihm um den Hals gefallen. Doch dann fiel mir wieder ein, wieso ich ihn von mir ferngehalten hatte und schwör mir es auch weiter zu tun. Das dient nur zu meiner Sicherheit. Und eventuell möchte ich damit auch ein klitzekleines bisschen mein Herz schützen.Nur ganz vielleicht.
-------------------
Hehehehe mal eine kleine Überraschung.
Bis bald mal.
In Liebe U.C_Shawty

DU LIEST GERADE
DeepLove
RomanceMafia/Dark Romance ABGESCHLOSSEN Wenn die Bedrohung, zur langersehnten Befreiung wird. Die geheime Mafiatochter spielen, um nicht entdeckt zu werden. Check. Ein Doppelleben führen, um endlich aus den Fängen zu entkommen. Ch...