11. Kapitel

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Dieses Kapitel hat mir voll Spaß gemacht zu schreiben :D also ich hoffe es gefällt euch ;P :D
Und PS: das Video da oben gehört zu einen meinen Lieblingen :D
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Noch 15 Minuten bis 16 Uhr. Das ging ja noch. Ich lehnte mich nach hinten und wartete dann auf Felix.

Ich musste nicht lange warten. Felix kam auch schon 10 Minuten vor unserer ausgemachten Zeit, noch ganz rot im Gesicht. "Hey Felix, ich sitz hier!", rief ich durch das ganze Café und hob eine Hand. Sein Blick suchte die Tische ab und blieb dann an meinem hängen. Seine Augen fingen an zu strahlen als er mich erkannte und ging dann auf mich zu. "Hey Basti! Wartest du schon lange?" Wir gaben uns ne Brofist und er setzte sich gegenüber von mir. "Ach was nein, bin auch erst vor kurzem da." Er grinste mich an. "Dann ist ja gut." Schweigen breitete sich aus. Ich war gerade noch dabei ein Gesprächsthema zu finden, als Felix das schon übernahm. "Hm willst du jetzt was trinken oder nicht? Also wenn man schon im Starbucks ist..." Eigentlich hatte ich gar keine Lust auf Kaffee oder sonstiges Zeugs was die hier anbieteten. "Ehrlich gesagt nein." Er sah mich mit hochgezogener Augenbraue an. Wie machte man sowas nur?! Ich hatte dieses Augenbrauenhochziehen mal im Spiegel probiert und kam mir dabei wie die größte Missgeburt vor. "Wir können auch woanders hingehen. Starbucks war eh ne scheiß Idee.", meinte er und drückte sich vom Stuhl hoch. Ich nickte und stand ebenfalls auf. "Die Idee kam übrigens von dir.", bemerkte ich und boxte ihn in die Seite. "Kann garnicht sein, ich hab nur gute Ideen.", gab er zurück ohne eine Miene zu verziehen. Ich äffte ihn nach und kassierte dafür einen leichten Schlag auf den Hinterkopf. Ich quittierte dies nur mit einem beleidigten Schweigen, was Felix anscheinen kein bisschen interessierte. Als wir draußen ankamen sah ich mich um. "Womit bist du hergekommen? Bist du gerannt?", fragte ich. Er schüttelte den Kopf. "Bin damit hergefahren." Er grinste und zeigte auf ein schwarzes, glänzendes Motorrad. "Du willst mich verarschen. Als ob dir die Karre da gehört." Er sah mich an und fischte einen Schlüsselbund aus seiner Hosentasche. Darauf hin wedelte er mir damit im Gesicht herum. "Willst du jetzt mitfahren? Oder nicht?", grinste er dann und ich schnappte ihm die Schlüssel aus der Hand. "Alter, ein Traum geht in Erfüllung!", rief ich voller Vorfreude aus, während ich auf das Gefährt zuging. Felix nahm mir die Schlüssel wieder aus der Hand, öffnete den Sitzt und holte je zwei Helme und Nierenschützer raus (für die die nicht wissen was das ist, sowas zum umschnallen damit man durch den Fahrtwind keine Nierenentzündung bekommt o.ä.). Ich schnallte mir beides um und wartete dann, bis Felix fertig war. Ich hob mein Longboard hoch. "Wohin soll das?" Er überlegte kurz, nahm es mir dann aus der Hand und ging schnell ein paar Häuser weiter. Er streckte sich und rollte es auf ein niederes Garagendach zwischen zwei Blumenkästen. Als er wieder zurück kam lächelte er siegessicher und setzte sich aufs Motorrad. "Du haftest dafür falls jemand mein Board klaut.", gab ich ihm zu wissen und stieg auf hinter ihm auf den Sitz. "Das stiehlt niemand. In dem Haus wohnt niemand mehr, also wird das niemand entdecken. Und jetzt hör auf zu meckern. Bereit?" Er setzte seinen Helm auf und steckte den Schlüssel rein. Ich seufzte. Felix war schon ein schwieriger Kerl. "Klar. Fahr los!" Ich setzte mir ebenfalls den Helm auf. Damit lies er das Motorrad aufröhren und fuhr dann auf die Straße. Ich legte meine Arme um seine Hüfte und klammerte mich dort fest. Ich wusste nicht wohin Felix fahren wollte, bei ihm musste man sich überraschen lassen. Anfangs ging es nicht schnell voran, was meist an den Ampeln und ständig, warum auch immer, bremsenden Autos lag, aber nach ungefähr 15 Minuten bog Felix auf eine Landstraße ab. Er fing erst langsam an schneller zu fahren, aber irgendwann als er sicher war das uns niemand entgegen kam, drückte er das Gas durch und wir flogen nur über den Asphalt. Ich drückte mich noch weiter an Felix ran und umarmte ihn fester, da ich merkte wie mich der Luftsog nach hinten zog. Ich schrie gegen den Fahrtwind an: "FELIX!! Das ist... das ist...!!" "UNBESCHREIBLICH?!" Ich nickte, bis mir einfiel das er das ja nicht sehen konnte. "JA! DAS IST MEGA!", schrie ich. "DANN WARTE MAL AB! ES WIRD NOCH BESSER!", schrie er zurück. Noch schneller konnte er doch nicht fahren. Ich versuchte nicht weiter drüber nachzudenken, denn wie gesagt das brachte bei Felix nichts. Auf einmal spürte ich wie er sich anspannte und sich nach hinten lehnte. Fuck. Wir werden sterben, dachte ich, bevor wir nur noch auf dem Hinterreifen fuhren. Vor Schreck kniff ich meine Augen fest zu und krallte mich in den Nierenschuzt von Felix so fest, das es schon beinahe weh tat. Ich schob so sehr Panik das ich nicht mal mehr wirklich denken konnte. Nach einer gefühlten Ewigkeit standen wir wieder auf zwei reifen und rauschten weiter auf der Straße. "ALLES OKAY BEI DIR?!" Ich konnte noch nicht reden. Mein Herz schlug noch wie ein Maschinengewehr durch das ganze Adrenalin in meinen Adern und mein Atem musste sich noch erst beruhigen. "BASTI! ALLES OKAY?!" In Felix Stimme war schon etwas Sorge herauszu hören, also riss ich mich zusammen so gut es ging. "Alles... okay." "WAS?!" Scheiß Fahrtwind. "ALLES GUT!", schrie ich ihm dann ins Ohr. Mein Herz beruhigte sich wieder langsam, aber der Pulsschlag blieb erhöht. Auch nach einer weiteren halben Stunde Fahrt, obwohl ich nicht mehr kurz vor einem Lungenkollaps stand. Felix fuhr seid etwas längerer Zeit wieder normals Tempo und ich roch seinen Zimt und Lagerfeuerduft. Wärme breitete sich in meinem Bauch aus und grinste dann wie behindert durch die Gegend. Meinetwegen könnten wir für immer so weiter fahren. Ich kannte Felix erst circa 3 Tage und schon war mein Leben völlig verändert. Ich fühlte mich so glücklich und ja... geborgen wie schon ewig nicht mehr. Angefangen vom Hochhausdach bis zu unserem Ausflug. Ich wollte unbedingt wissen wer Felix war. Ich hatte so viele Fragen die in meinem Kopf umhergeisterten. Doch anstatt das sich welche klärten, kamen immer mehr hinzu. Der Kerl verwirrte mich. Doch trotzdem machte er mich in Augenblicken wie diesen so glücklich wie kaum ein anderer. Wir waren nun auf einer Straße die durch einen Wald führte. Felix bog auf einmal links ab in einen kleinen Seitenweg und hielt darauf an und parkte das Motorrad an die Seite. Er stieg ab und half mir dann von meinem Sitzt. Meine Beine waren durch das lange sitzen noch ganz wackelig und ich stürzte mich kurz an seinen Schulter. Als ich wieder sicher stehen konnte, setzte ich mich auf einen Baumstamm und beobachtete Felix. Er hatte gerade seinen Helm abgesetzt. Mit roten Wangen und durch den Schweiß an der Stirn klebende Haare, stand er vor mir und strahlte mich an. Und ab da verliebte ich mich noch ein kleines bisschen mehr in ihn.

Über den Dächern [Rewilz]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt