Albtraum

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Ich wachte in meinem Bett auf. Oder besser gesagt ich dachte, dass es mein Bett wäre, aber nach kurzer Zeit merkte ich, dass das nicht stimmte. Das war nicht mein Zimmer. Ich rannte zur Tür. Ich wollte sie öffnen, aber sie rührte sich kein Stück. Keinen Millimeter. Ich wurde panisch und hämmerte mit meinen Fäusten gegen die Tür. Wieder und wieder schrie ich, dass mich jemand rausholen sollte. Rausholen aus diesem Zimmer. Ich sah mich um suchte nach einem Fenster. Doch es gab kein Fenster. Es gab keine einzige Fluchtmöglichkeit. Tausende Gedanken schossen mir durch den Kopf. Wollte mich jemand umbringen? Wo war ich hier überhaupt. Hilfe schrie ich innerlich. Warum hilft mir keiner. Ich rannte zu meinem Bett zurück und ließ mich fallen. Ich weinte. Und die Tränen liefen immer weiter an meinen Wangen herunter. Ich hatte Angst. Panische Angst.  Immer und immer wieder flackerten Bilder von meiner Familie und meinen Freunden vor meinen Augen auf. Sollte ich sie nie wieder sehen? Ich begann immer stärker zu weinen. Ich schrie immer mehr. Solange bis mein Hals weh tat.

Plötzlich drang eine Stimme hinter der Tür zu mir durch. Ich erkannte die Stimme und lief so schnell ich konnte zu der Tür zurück. Ich hämmerte wieder gegen sie und rief flehend und weinend zugleich "Bitte Kevin hol mich hier raus. Ich kann nicht mehr. Ich...". Meine Stimme brach und ich konnte nicht weiterreden. "Ich hol dich da raus", schrie er durch die Tür. Wieder und wieder versuchte er mich zu beruhigen, aber es half nichts. Nicht durch eine Tür. Ich war hier allein in einem Raum. Ich konnte einfach nicht mehr und setzte mich wimmernd neben die Tür."Bitte hilf mir" "Bitte hilf mir." "Bitte" Wieder und wieder liefen Tränen an meinen Wangen herunter. Niemand konnte mich beruhigen. Nicht so.

Jetzt hörte ich wie sich jemand am Schlüsselloch zu schaffen machte. Die Tür sprang auf und Kevin kam in den Raum gestürzt. Ich war wie erstarrt. Er kam auf mich zu, half mir hoch und nahm mich in die Arme. Wieder fing ich an zu weinen. Schluchzend lag ich in seinen Armen und er strich mir sanft über die Haare. Doch kurze Zeit löste er sich aus der Umarmung, nahm meine Hand und zog mich hinter sich her. Er rannte immer schneller und zog mich einfach mit. "Komm. wir müssen hier weg. Hier raus. Das hab ich deinem Freund versprochen." Ich verstand nicht wovon er da gerade redete und deswegen rannte ich einfach. Ich rannte schlichtweg um mein Leben. Wir rannten durch enge Flure und ich konnte dem Weg gar nicht folgen. Es war wie im Labyrinth. Mir wurde schwindelig. Innerlich redete ich mit mir selbst um nicht umzukippen. Wir mussten hier raus. So schnell es ging. Auch wenn ich nicht wusste, was hier eigentlich vor sich ging. 

Plötzlich stand ein Mann mit einer Waffe vor uns. Ich sah uns grinsend an. Aber kein netter süßes Grinsen sondern ein hässliches, gruseliges Grinsen. Wie das Grinsen eines Clowns. "Ach gleich beide auf einmal", rief er gehässig. Ich blieb wie angewurzelt stehen und konnte mich keinen Millimeter mehr bewegen. Wenn Kevin jetzt weg wollte, war ich ihm also keine große Hilfe. Aber ich konnte einfach nicht. Da hob er seine Waffe. Zielte auf Kevin und schoss. "Neeeeeeiiiin", schrie ich uns sank auf den Boden... 

Kevin allein in Berlin?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt