Ich.darf.nich.einschlafen

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Nach einer Weile Rumgetolle stiegen wir wieder in die S-Bahn ein und fuhren zurück in Richtung Alexanderplatz, da wir von da aus noch zum Fernsehturm laufen wollten. Auch Steffi nahmen wir mit und sie war sichtlich erfreut darüber. Zum Glück hatte sie schon ein Ticket.

Währenddessen waren Bronze, Dennis und Jessi in ein Gespräch vertieft, weshalb ich mich dann zwischen Steffi und Curry setzte, um mich mit beiden zu unterhalten. Es war auch wirklich richtig lustig. Trotzdem blieb die ganze Zeit ein gewisser Gedanke in meinem Hinterkopf. >Ich darf nicht einschlafen.< Ich schaffte es auch nicht einschlafen und redete noch minutenlang mit Steffi, bis ich neben mir ein Zucken spürte. Kevin war eingeschlafen und gerade im Schlaf zusammengezuckt. Erst dachte ich mir nicht weiter was dabei, bis der stechende Schmerz diesmal mir und nicht Kevin durch den Kopf fuhr. Ich wusste genau was jetzt passierte. Er hatte einen Albtraum. Nachdem ich meine Hände gegen meine Schläfen gepresst hatte sah,mich Steffi ängstlich und verwirrt an. "Ich muss dir nachher was erklären okay?", gab ich leise und sie nickte. Aber erst einmal muss ich Kevin da rausholen.

Kevin PoV.

Sie verfolgten mich immer noch. Ich rannte und rannte und wollte einfach, dass sie sich verpissten. Ich musste Vanessa finden. Ich weiß, dass ihr was passiert ist. Ich spüre das. Das bin ich sowohl ihr als auch ihrem Freund schuldig. Also rannte ich weiter und stolperte in ein großes Haus mit gefühlten tausenden Gängen hinein. Verdammt wo musste ich hin? Da hörte ich ein Schreien. Das war Vanessa! Ich rannte noch schneller und folgte dem Schrei. Jetzt hatte ich die Männer bereits abgehängt. Eine Sorge weniger dachte ich zufrieden.

Jetzt vernahm ich irgendwo ein Hämmern. Ein Hämmern wie auf Holz. Eine Holztür schoss es mir durch den Kopf und wie aus dem nichts tauchte in meinem Kopf ein Weg zu dieser Tür auf. Da stand ich dann also vor der Tür und war verzweifelt. Wie sollte ich da reinkommen? Das war unmöglich.. Trotzdem musste ich sie irgendwie beruhigen und da rausholen. Schließlich hatten wir ja nicht ewig Zeit. Also rief ich" Nessa?". Leise drang ein Wimmern zu mir hindurch. "Kevin bitte hol mich hier raus. Ich kann .." Ihr Stimme verstummte und ich hörte nur noch ein lautes Schluchzen. "Ich hol dich da raus versprochen. Vertrau mir" Innerlich hoffte ich, sie damit beruhigen zu können, doch ich wusste, dass sie in diesem Moment rein gar nichts beruhigen konnte, solange sie da niemand rausholte. Mist Mist Mist. Ich weiß einfach nicht wie ich hier reinkommen soll dachte ich schon langsam verzweifelt. Völlig aufgeschmissen steckte ich meine Hände in meine Hosentasche. Und was ich dann spürte ließ mich lächeln. Triumphierend Lächeln. Ich wusste doch, dass sie für irgendetwas nützlich sein könnte. Ich holte die Haarspange, die ich vorhin auf der Straße gefunden hatte aus der Tasche und bog sie auseinander.

Wieder und wieder versuchte ich die Tür damit aufzubrechen doch sie bewegte sich keinen Millimeter. Der Schweiß lief mir über die Stirn und ich sank auf den Boden. Einen Versuch noch. Jetzt musste es einfach klappen. Also nach ich die Spange und versuchte noch ein letztes Mal die Tür zu öffnen und diesmal sprang sie auf. Ich stolperte in den Raum hinein und suchte verzweifelt Vanessa. Sie kauerte völlig aufgelöst neben der Tür. Ich nahm sie in den Arm, doch die Umarmung hielt nicht lange, denn wir mussten los. Ich zog sie einfach hinter mir her. Ich versuchte ihr das schnell zu erklären, aber ich glaube sie hatte kein Wort verstanden. Egal wir mussten hier raus. Wir rannten einfach. Immer weiter den weißen Gängen entlang.

Ich stockte. Sie rannte in mich hinein und starrte mit großen Augen nach vorn. Der Typ von vorhin war wieder da und er hielt eine Knarre in der Hand. Und er hielt sie nicht nur in der Hand, er zielte auch auf uns und lachte dreckig "Ach gleich beide auf einmal." Wieder dieses hässliche Lachen dachte ich sauer. Das sah ich ich wie er jetzt die Waffe auf mich richtete und sich sein Finger zum Abzug bewegte. Er drückte ab und ich sah die Kugel auf mich zufliegen. Dann wurde alles schwarz und ich vernahm nur noch einen dumpfen Schrei. Vanessa...

So ein etwas längeres Kapitel, weil gestern keins gekommen ist.

~ Vanessa


Kevin allein in Berlin?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt