Ich drehte mich langsam zu Theresa, welche dank dem Rattenmann wieder stand und wischte dann das Blut von meiner Nase weg, welches ich schon auf meinen Lippen schmecken konnte.
Ihre Augen folgten kurz meiner Hand, bevor sie Luft holte.
„Es tut mir leid."
Sie wartete kurz, bevor sie weiter sprach.
„Ich hatte keine Wahl. Es ist der einzige richtige Weg. Wir müssen ein Heilmittel finden."
Und dafür waren sie bereit jeden einzelnen hier zu foltern?
„Sie hat recht. Das ist alles nur ein Mittel zum Zweck. Du hast das auch einmal verstanden, Thomas."
Ava's Blick wanderte von Thomas zu mir.
„Ganz egal, was ihr von mir denkt, ich bin kein Monster. Ich bin Ärztin. Ich habe einen Eid geschworen das Heilmittel zu finden. Koste es was es wolle."
„Koste es was es wolle ?"
Ich sah sie an, bevor ich mich umsah und in die verängstigen Gesichter von den anderen blickte, bevor ich mich wieder zu ihr drehte.
„Ava, Seien Sie wenigstens ehrlich mit sich selbst. Seien Sie konkret. Die Kosten sind wir."
Sie blinzelte ein paar mal.
„Wie ich sagte, koste es was es wolle. Alles was ich noch brauche ist etwas mehr Zeit."
„Mehr Blut."
Das kam jetzt aber nicht von mir.
Ich konnte mich nicht in die Richtung drehen, aus der die Stimme kam. Der einzige Grund, warum ich noch stand, war Newt, der mich hochhielt.
Allerdings beantworte Ava mir die Frage, wer sprach, ziemlich schnell.
„Hallo Marry. Ich hatte gehofft dich wieder zu sehen. Ich bedauere die Umstände unter denen dies nun geschieht."
Ich verdrehte die Augen. Die Umstände. Wie kann man nur so verblendet sein, dass man nicht mal aussprechen konnte, welches Leid man anderen zufügte.
„Ich bedauere auch einen ganzen Haufen Dinge aber das hier nicht. Ich habe wenigstens ein reines Gewissen."
Ava blinzelte wieder, bevor sie antwortete.
„Das habe ich auch."
Der Schuss zerfetzte die Stille, die sich um die zwei Frauen gelegt hatte. Ich zuckte zusammen und konnte spüren, wie Newt mich an sich drückte.
„NEIN. MARY."
Wild versuchte ich meinen Kopf zu Mary zu drehen. Vielleicht konnte ich ihr helfen.
„MARY! Loslassen!"
Ich konnte nur noch Vincent's Schreie hören , bevor sich Ava wegdrehte.
„Kommen Sie Janson, laden Sie sie ein."
Wir wurden noch nicht einmal von einem Wachmann gepackt, als ich auf einmal Thomas schreien hören konnte.
„HAUT AB! Zurück! Alle zurück!"
Dieses Mal schaffte ich es, mich in Newts Armen zu drehen und meinen Bruder anzusehen. Er hielt den Auslöser einer Bombe. Meine Augen weiteten sich.
„Nicht schießen ! Nicht schießen !"
„Lasst sie frei !"
„Thomas."
Janson hob seine Arme beschwichtigend.
„IHR SOLLT SIE FREI LASSEN."
„Thomas, bitte hör auf."
Theresa trat vor Ava.
„Ich hab ein Deal mit ihnen gemacht. Sie haben versprochen, das keinen von uns etwas geschieht."
Wie in Zeitlupe drehten sich mehrere Köpfe zu mir. Auch Thomas blickte kurz zu mir, bevor er sich wieder zu Theresa wendete.
„Wieso sollte ich dir jetzt noch vertrauen?"
Ava Schritt wieder nach vorne.
„Es ist wahr. Das war ihre einzige Bedingung."
„HALTEN SIE DIE KLAPPE."
„Alles kann wieder so werden, wie es früher war."
Dieser Satz verursachte mehr Panik in mir, als alles andere davor. Ich wusste nicht warum, aber mein Bauch zog sich eng zusammen. Gleichzeitig konnte ich spüren, wie Newt mich an sich zog. Seine Finger bohrten sich in das Fleisch an meinem Arm.
„Thomas, willst du wirklich das sie alle sterben?"
Minho drehte sich langsam zu uns um. Er sah mir lange in die Augen. Ich verstand die Frage und nickte. Newt nickte auch. Danach drehte sich Minho zu Fry, welcher auch ein Nicken erwiderte.
Die Jungs halfen mir mit nach vorne und wir stellten uns hinter Thomas auf. Mein Herz pochte wie verrückt. Das hier war es also. Ich würde sterben. Wir würden sterben.
„Wir sind bei dir, Thomas."
Die Jungs stimmten Newt zu, während Theresa immer wieder etwas von Nein und tue es nicht vor sich hin murmelte. Langsam , wie in Zeitlupe, drehte sich Thomas zu mir. Er starrte mich mit großen Auge an.
„Was soll ich tuen?"
Vor mir stand nicht mehr nur Thomas, vor mir stand mein Bruder und das erste Mal, seit der Strunk aus der Box kam, fühlte ich mich wie seine Schwester. Ich legte meine zitternde Hand auf seine.
„Wir sind die Kosten."
Langsam zog ich meine Hand zurück, um Thomas seine Freiheit zu geben und dafür Minho's zu greifen. Newt hatte seinen Arm immer noch um meine Hüfte geschwungen.
Thomas drehte sich wieder zu Ava und Theresa.
„Wir gehen nicht wieder zurück."
„Thomas-."
„Es ist der einzige Weg."
Ich wollte meine Augen nicht zusammenkneifen. Nicht in den letzten Sekunden, in denen ich lebte. Ich drehte mich zu Newt, der mich schon ansah. Seine Augen lösten in mir diese Ruhe aus, wie sie es auch schon getan hatten, als ich in der Box hoch kam. Es war okay. Ich würde jetzt sterben aber ich war nicht allein.
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You're mine ~Newt
FanfictionEines der zwei einzigen Mädchen in Gruppe A zu sein ist schwierig . Das einzige Mädchen zu sein, dass während Phase Null bei ihnen in den Doppelbetten schläft und mit ihnen den Tag verbringt ist noch schwieriger. Dadurch verändert sich der Charakter...
