82. Vereint

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Ich weiß nicht, wie lange ich schon hier war. Es fühlte sich lange an. So- so- so- lange. Ich war allein, wie meine Wache es gesagt hatte. Nur sie stand auch noch in meinem Wagon an der Tür, um sie zu bewachen.
Ich wäre wahrscheinlich noch eine weitere Ewigkeit sitzen geblieben, hätte man nicht auf einmal seltsame Geräusche von außen gehört.
„Was war das?"

Meine Wache hob den Kopf, als das Walkie Talkie an seiner Hüfte Geräusche von sich lies.
„Sie sind es! Ich wiederhole sie sind es!"
„Verstärkung!"
Sie? Doch nicht etwa-
Ich sprang auf.
„Sitzen bleiben! Versammelt Göre!"
Kaum war die Waffe auf mich gerichtet, lies ich mich wieder auf meinem Platz nieder. Mein Herz klopfte. Sie waren es. Sie waren hier.

Der Zug blieb stehen.
„Sie haben Abteile gelöst! Wir brauchen Verstärkung!"
„Oh verdammte Scheiße."
Meine Wache drehte sich zu mir.
„Du bleibst genau, wo du bist. Verstanden ? Eine Bewegung und du bist tot."
Er drehte sich um und riss die Tür auf. Die frische Luft von draußen kam in den Wagon... doch nicht nur sie.
Ich konnte Stimmen hören. Meine Haut fing an zu kribbeln, als ich realisierte, was die lauteste rief.
„Minho? Minho,Y/N seid ihr da drin?"
Schreie von den anderen waren zu hören aber mir war nur wichtig, mein Bruder ist da.

Ich dachte nach. Sie hatten wohl kaum Zeit viele Wagons zu durchsuchen und sie waren gerade anscheinend bei einem mit Vielen drin und Minho. Sie konnten sie nicht für mich sitzen lassen. Also musste ich wohl oder übel zu ihnen.
Ich stand auf und schlich zu der Tür des Wagons.
Mein ganzer Körper protestiere. Die blauen Flecken zogen. Meine Beine zitterten, aber das war egal.

Gleich vor der Tür stand meine Wache. Ich hatte keine Zeit nachzudenken. Mit einem Sprung aus dem Wagon, lies ich mich auf ihren Rücken fallen und wir gingen gemeinsam zu Boden. Ich stöhnte vor Schmerzen auf, als mein schon genug geschädigter Körper, Bekanntschaft mit der Jörte des Bodens machte.
Schnell wurde ich zu Boden gedrückt, seine Hand um meinen Hals. Ich keuchte und versuchte nach Luft zu schnappen.
Er packte mich und knallte meinen Kopf gegen den Boden wieder und wieder.
„Ich hab dir gesagt was passiert!"
Mit all meiner Kraft stieß ich ihn von mir runter und wollte mich aufrappeln , als er mir die Beine wegzog. Mein Gesicht knallte auf den Boden und ich konnte nach wenigen Sekunden Blut aus meiner Nase rennen spüren. Ich trag nach hinten und erwischte seinen Kopf. Er stöhnte auf.
Schnell griff ich nach der Waffe, die bei unserem Kampf auf dem Boden gelandet war.
„Es tut mir leid."
Ich schoss ihm ins Bein. Eine Versicherung, dass er nicht folgen würde. Er schrie vor Schmerzen auf, doch ich entschied, nicht darüber nachzudenken.

Stattdessen rappelte ich mich auf. Mein Fuß tat weh, weswegen ich mein linkes Bein eher hinter mir her schliff als es richtig zu benutzen, doch ich lief in die Richtung aus der ich die Stimmen gehört hatte.
Ich war im letzten Wagon gewesen, weswegen ich jetzt erst die die ganze Seite der anderen Wagons sehen konnte und da stand er einfach.

Seine blonden Haare waren länger, als das letzte Mal, als ich ihn gesehen hatte und wilder. Er drück eine grüne Jacke und eine grüne Hose. Darunter schien er einen grauen Pulli anzuhaben.
Sein Gesicht war dreckig aber er schien keine Verletzungen zu haben.

Meine Beine gaben nach. Ein paar Sekunden kniete ich einfach im Sand und starrte ihn an, wie er irgendetwas am Zug machte, bevor ich mich wieder aufrappelte.
Ich hatte bemerkt, dass die anderen auf dem Zug rumkrabbelten, konnte ihnen jedoch keine Aufmerksamkeit schenken.
Mein Blick war fest auf ihm, als ich mit jedem Schritt näher kam.
Schüsse fielen, doch es war mir egal.
Mein Ziel war fest im Blick und ich hatte nicht vor durch irgendetwas gestoppt zu werden.
„Newt komm rauf!"
„Hab's gleich!"
Er hatte mich noch nicht bemerkt, doch er war nur noch ein paar Meter von mir weg.
Eine verwirrte Sekunde dachte ich darüber nach, dass ich ihm sagen sollte, dass er mehr auf sein Umfeld achten sollte.
Ein Stück viel von der Tür, an der er gearbeitet hatte ab.

„Newt los!
Er griff nach der Leiter, ohne zu mir zu sehen und ich realisierte, dass ich wohl etwas sagen sollte.
„Würdest du mir vielleicht hoch helfen?"
Sein Kopf schleuderte herum.
Ich lächelte als seine Augen endlich meine trafen.
„Hi, Blondie."
Es dauerte keine Sekunde, bis sein Körper gegen meinen prallte. Wir fielen nur nicht weil er mich fest umklammerte.
„Frischling."
Ich lies die Waffe fallen und krallte meine Hände in seine Jacke.
„Newt, komm endlich hoch!"
Newt löste sich von mir und ich vermisste sofort den Geruch von Büchern und Honig. Ich vermisste seine Wärme.
„Komm, schnell, du musst in Sicherheit."
Er schlang einen Arm um meine Hüfte und half mir dann auf die Leiter, danach drückte er mich gefühlt den ganzen Weg hoch, da meine Muskeln alle paar Sekunden versagen zu schienen.

„Was hat so lange gedauert ?"
Thomas hatte noch nicht zu mir geguckt, doch ich lies mich zu Boden fallen und damit gefühlt auf ihn und presste ihn fest an mich.
„Was zur! Oh mein- Y/N!"
Seine Arme schlangen sich um mich.
„Ich nehme sie! Du schiesst!"
Newt zog mich von Thomas weg. Meine Körper wurde fest auf den Boden gepresst. Er hatte einen Arm um mich geschlungen, während er mich fasziniert anstarrte.

Über uns erschien eines der Flugzeuge von W.C.K.D und ich schloss meine Augen.
Jetzt hatte ich sie endlich wieder und wir würden gleich sterben.

You're mine ~NewtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt