Teil 30

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Jungkook POV

Eine Weile redeten wir alle noch über alles Möglich und tranken Tee. Ich hätte entspannt sein sollen. Die Stimmung war gut und Jimin schien glücklich, endlich Taehyung wieder zu sehen, doch ich war die ganze zeit angespannt und nervös. Ich wollte jetzt sofort zum Arzt und abchecken lassen, was mit meinem Omega war, doch ich wollte auch nicht das Jimin gestresst wurde. Nach circa anderthalb Stunden, reichte es mir aber. Ich schnappte meinen Omega, steckte ihn in unser Auto und fuhr zum nächsten Arzt in der Gegend. In der Praxis roch es nach Desinfektionsmittel und ich beäugte misstrauisch den jungen, freundlich lächelnden Mann, welcher gerade dabei war Jimin Anweisungen zu geben, sich in einer kleinen Kabine die Hose auszuziehen und einen kleinen Papiekittel stattdessen über seinen Intimbereich zu legen. Er stellte sich als Harrison Bordreux vor. Schließlich legte sich Jimin auf eine Liege und der Arzt tastete den unteren Bauch von ihm ab. Falten erschienen auf seiner Stirn.

"Was? Was denken sie ist es, Doktor?" fragte ich alamiert und rieb mir ungeduldig über die Stirn. In meinem Kopf bildeten sich bereits alle möglichen Horrorszenarien: Jimin hatte Krebs oder er hatte sich etwas gerissen und nun würde er sterben. Der Doktor schüttelte verblüfft den Kopf und rückte seine Brille zurecht.

"Haben sie ihren Omega markiert, Sir? Sind sie Seelengefährten?" 

"Ja" schnappte ich, genervt über solch unwichtige Fragen, aber gleichzeitig auch ein bisschen stolz. Der Arzt nickte nur leicht und bedeutete Jimin, seine Beine in zwei Halterungen zu legen, welche seine Beine weit öffneten. Ihn so entblößt vor dem Doktor zu sehen, machte mich nun noch nervöser und ich ging nervös auf und ab.

"Was machen sie da?" fragte ich alarmiert, als der Arzt etwas wie ein Kondom aus einer Schachtel zog. Das war doch jetzt nicht sein Ernst... Der Beta rollte nur mit den Augen und holte dann einen Ultraschallstab aus einer Halterung, an dem Bildschirm neben der Liege. Er schob das Kondom darüber und ich brummte verstehend. Als der Stab mit etwas Gel in Jimin eingeführt wurde schaute ich neugierig auf den Bildschirm. Plötzlich brummte der Doktor. Ich konnte absolut nichts erkennen außer schwarze, weiße und graue Flecken.

"Was?! Was sehen sie?" fragte ich und wackelte nervös herum. Der Beta ignorierte mich. Jimin legte eine Hand an meinen Arm und lächelte beruhigend. 

"Jetzt beruhige dich. Es wird alles gut Puffelchen." ich sah ihn irritiert an.

"Hast du mich gerade Puffelchen genannt?" ich war so verwirrt, das ich total vergaß wo wir waren. Jimin kicherte.

"Du siehst aus wie ein süßes, kleines Puffelchen." ich schnaubte. Ich, der König und mächtigste Alpha des Landes, sah aus wie ein süßes Puffelchen. Yoongi und Namjoon würden mich jetzt auslachen, doch mir war es irgendwie egal. Ich war für Jimin alles was er wollte. Meinetwegen auch sein Puffelchen... Der Arzt räusperte sich und unterbrach damit mein verliebtes Starren. Sofort spannte ich mich wieder an, doch Jimin nahm meine Hand und zog mich eng neben sich.

"Ich bin selber verwundert darüber, was ich gerade entdeckt habe, ich habe es selbst noch nie gesehen und nur aus Erzählungen meiner Kollegen gehört. Wie es aussieht, haben sie in sich drinnen eine dünne wand gebildet, welche immer weiter hoch, bis zu ihrer Gebärmutter gewandert ist und diese nun verschließt." der Beta schob aufgeregt seine große Brille weiter hoch auf seine Nase und rieb sich die Hände. Er sah aus als wäre er ein kleines Kind, welches gerade seine Weihnachtsgeschenke öffnete. Jimin runzelte verwirrt und verängstigt zugleich die Stirn.

"Was bedeutet das, Sir?" 

"Es bedeutet das ihr Körper dadurch verhindert, das das Ejakulat ihres Gefährten austreten kann. Es wird sich in ungefähr drei Tagen wieder lösen. Der Grund ist, das sie beide Kompatibel sind." er schaute uns beide bedeutend an, doch ich war nur noch verwirrter als zuvor. Der Beta räusperte sich aufgeregt. 

"Das passiert nur extrem selten und bedeutet, das ihre beiden DNAs so perfekt aufeinander abgestimmt sind, das sie einen starken Alpha ergeben. In den meisten Fällen auf jeden Fall. Ihr Körper, Sir, will sicher gehen das sie befruchtet werden. Das ist so simpel und doch so beeindruckend." schwärmte der Beta und tippte zufrieden auf einem Tablett herum. 

"Den Ergebnissen ihres Bluttests zufolge sind sie wahrscheinlich Schwanger. Sicher könnten wir dies aber erst in zwei Wochen feststellen." geschockt starrte ich den vor sich hinplappernden Arzt an. Er hatte das gerade so beiläufig gesagt als hätten wir über das Wetter geredet und nicht darüber das sich meine Welt gerade um hundertachtzig Gard wendete. Jimin krallte sich fest an mich und wurde blass. Beruhigend strich ich ihm übers Haar und brummte. Ich war tief in mir drinnen so zufrieden wie noch nie in meinem Leben.

"Ach das ist alles so interessant." murmelte der Beta und schob sich seine Brille wieder tiefer auf die Nase. 

"Ich würde sagen, wenn sie in zwei Wochen noch hier sind, werden wir uns bald wiedersehen. Machen sie sich bitte einen neuen Termin bei der Dame am Schalter." murmelte er und rauschte mit seinem hinter sich herflatternden Arztkittel ins Nebenzimmer. 

"So faszinierend." murmelte er noch und schüttelte den Kopf. Jimin setzte sich langsam auf. Verängstigt schaute er zu mir auf. 

"Was wenn ich wirklich schwanger bin?" seine Stimme brach beinahe, doch ich setzte mich neben ihn und zog ihn in meine Arme.

"Dann bin ich der glücklichste Alpha der Welt." Jimin entspannte sich und kuschelte sich an meine Brust. Schmetterlinge flatternden in meinem Bauch.

"Jimin, ich liebe dich." hauchte ich in sein Haar und auch wenn wir gerade in einer Arztpraxis mit einem höchst komischen Arzt im Nebenraum waren, war das der perfekte Moment und Jimin schnurrte zufrieden.

"Ich dich auch, Puffelchen." ich pikste ihn in seine Seite und Jimin lachte quietschend auf. Wir fuhren nach Hause und machten vorher noch einen Termin. Wir würden unseren Urlaub verlängern, da Jimin den Arzt unglaublich nett und interessant fand. Ich würde im Moment alles tun was mein Omega von mir verlangte. 

Was würde ich nur ohne diesen kleinen, süßen Sturkopf tun...

Be MineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt