mein leben ist mein größtes problem. alles wäre gut, wenn da nicht die ständige angst wäre jemanden zu verlieren. ich hab in der letzten zeit eine schutzmauer um mich aufgemacht. ich lasse nichts und niemanden an mich ran, um nicht noch mehr verletzt zu werden. seelisch sieht es eh nicht gut aus in mir. ich tigere vor dem untersuchungszimmer auf und ab. ich will gar nicht wissen, was mich erwartet. ich bin schon auf das schlimmste gefasst. ich meine, kann es noch schlimmer werden? war das schlimmste noch nicht über mich hereingebrochen? wenn lou sterben sollte, konnte ich nichts tun. ich konnte die zeit nicht anhalten, den kreislauf nicht stoppen. wenn es an der zeit war, konnte ich diese zeit nur zur schönsten in seinem leben machen. der krebs war wieder da. ich wusste, dass er sich zurückgekämpft hatte. aber genau deswegen bin ich hier. ich sage ihm nochmals den kampf an, wie wir es schon vor acht monaten getan hatten. lou hatte es einmal geschafft, aber schaffte er es wieder?
einzig und allein weil ich ihn liebe, bin ich hier. einzig und allein, weil mir wichtig ist, dass er ein teil meines lebens bleibt, setze ich alles daran. ich habe angst. ja ich, harold edward stylees habe angst. denn jetzt stellt sich mir wieder die frage, wie es ohne lou weiter gehen soll. ich kann nicht tun als hätte es ihn nie gegeben. ich, ich kann... ach scheiße. sogar schreiben wird mir nun zur qual. ich hoffe einfach, dass ich mich in allem irre. dass ich in jeder hinsicht falsch liege und es doch noch ein wunder gibt. ein kleines wunder für mich. für unsere freundschaft, für larry stylinson. ein hoffnungsschimmer wäre gut.
der arzt bestätigte meine zweifel. lou war wieder schwächer geworden. er sollte zur kontrolle eine nacht im krankenhaus bleiben. war er erst mal drinnen, kam er doch gar nicht mehr raus. wie ferngesteuert fuhr ich nach doncaster und berichtete johannah davon. danach packe ich ein paar sachen für meinen freund und bin schon weg. auch die guten sprüche von gemma scheinen ihre wirkung verloren zu haben. ich schlitter wieder in ein tiefes loch.