Bunter Schmetterling

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Peter seufzte lächelnd und schloss kurz entspannt die Augen.

Er war nicht tot. Er hatte überlebt!

In Zukunft würde er besser aufpassen, sollte er sich in Rackhams Nähe befinden. Dieser Mann war ein Monster.
Erschossen zu werden war doch so schon schlimm genug, warum musste man die Kugeln dann auch noch vergiften?!

Zum Glück hatte Tink sie zu Deer geführt, und zum Glück hatte Deer dieses Heilwasser da gehabt.

Und zum Glück gehörte Hook zu den Guten.
Seine Gründe waren verständlich für Peter, da er ja ohne Wolf sich ebenfalls hoffnungslos auf dieser Insel verlaufen hätte.

Und die Piraten waren sowieso scheußlich. Schon der Gestank nach Rum und Schweiß war abartig.

Peter wäre froh gewesen, wenn er dieses Pack nie wieder sehen müsste und beinahe wäre das ja auch so passiert, doch er wusste, dass der richtige Kampf noch gar nicht bekommen hatte.
Er hatte die Piraten nach Nimmerland gebracht - jetzt musste er sie unschädlich machen.

Und er hatte keine Ahnung, wie er das anstellen sollte.

"Kehren wir je nach London zurück?", fragte Nibs und ließ seinen Blick über die Zeltwand gleiten.

"Nein", antwortete Peter sofort und die Jungen sahen ihn überrascht an.

"Seid wann hast du das denn zu entscheiden?", fragte Curly schnippisch und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Peter ist unser Anführer!", erwiderte Tootles an Peters Stelle und Peter sah ihn überrascht an.
Tootles hatte noch nie einen der Jungen, geschweige denn Curly, herausgefordert.
Curly schien genauso verwundert darüber zu sein wie Peter.

"Ich muss hierbleiben, weil ich die Piraten unschädlich machen muss", wandte Peter sich an Curly, "Die Feen haben es von mir verlangt."

Curly stieß ein Schnauben aus.

"Außerdem", fuhr Peter fort, "Ist Nimmerland voller Abenteuer! Warum sollten wir nach London zurückkehren und stehlen, während wir hierbleiben können und nie erwachsen werden müssen? Also ich will nie wieder nach London zurück."

Die Jungen tauschten Blicke. An Tootles', Nibs' und Twins' entschlossenen Mienen konnte Peter erkennen, dass er gewonnen hatte.

"Gibt es hier gutes Essen?", fragte Slightly, den eigentlich immer nur das Essen interessierte.

Peter nickte.
"Bestimmt", meinte er, "Bei Gelegenheit zeigt Deer dir garantiert, was es hier so alles gibt."

Slightly lächelte breit.
"Gut, dann will ich auch hier bleiben!"

Peter lächelte in sich hinein.
Es wäre so toll, wenn sie alle hierbleiben könnten!

Curly war der einzige, der sich noch nicht geäußert hatte. Alle sahen ihn an.

Curly seufzte genervt.
"Unter einer Bedingung!", foderte er und dabei sah er Peter an, "Ich will dir nicht untergeordnet sein, Peter! Ich will nicht, dass du mein Anführer bist! Ich will auf eigene Faust kämpfen, stehlen oder was auch immer, tun dürfen!"

"Du willst doch bloß selbst Anführer sein!", schimpfte Nibs zornig und ballte die Hände zu Fäusten, "Peter ist der beste Anführer überhaupt und du kommst nicht mal um Längen an ihn heran! Du-"

"Nibs!", unterbrach Peter ihn energisch, "Lass es gut sein."
Er wandte sich an Curly.

"Ich kann dich nicht dazu zwingen, auf mich zu hören. Du kannst tun und lassen, was du willst.

So, du gehörst jetzt nicht mehr zu uns. Frag Tink, ob sie dir Feenglanz gibt für die Rückreise nach London, aber ich bezweifle es. Wahrscheinlich musst du für immer auf der Insel umher wandern."

Peter Pan - Wie alles begann 🏁Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt