7. Kapitel

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Zitat:

Uns gehört nur die Stunde. Und eine Stunde, wenn sie glücklich ist, ist viel.

~ Theodor Fontane

- Jess' POV -

Ich Idiot! Wieso hatte ich nicht daran gedacht drei Schwangerschaftstests zu kaufen? Klar, ich hätte dieses Unglück nicht erahnen können - doch der funktionierende zeigte "Positiv" an und ich bekam immer mehr das Gefühl, dass ich und auch Cori mit unserer Vermutung richtig lagen. Und wenn das der Fall war, dann würde ich wirklich Tante werden, denn Cori zählte auf jeden Fall zur Familie und war nicht nur eine gute Freundin.

„Kommt ihr?", vernahm ich Coris Stimme, als sie bereits in den Gang hinausschritt.

„Jaja", murmelte ich und wollte ihr folgen, als Matt sanft mein Handgelenk umfasste.

„Warte", sagte er leise. So still, dass es Cori unmöglich hören konnte. „Du schuldest mir etwas." Verwirrt sah ich ihn für einen kurzen Moment an, bis ich eines zum andren zählte und realisierte was er meinte. Er wollte jetzt das Gespräch führen - immerhin hatte ich es ihm dafür versrochen, dass er mir während ich bei der Apotheke war, ein Alibi verschaffen hatte.

„Ja, ehm..." Panik stieg in mir hoch und ich merkte, dass ich förmlich zu beben begann.

„Alles okay? Kommst du?", fragte mich Cori, die meine missliche Lage nicht zu erkennen schien.

„Geh schon vor. Matt und ich haben noch etwas zu besprechen." Endlich ließ Matt von meinem Handgelenk ab, fast so als hätte er gewartet, bis er sich sicher sein konnte, dass ich mich nicht von dem bevorstehenden Gespräch drücken konnte.

Misstrauisch musterte Cori mich kurz, nickte dann aber und ließ mich zurück. Schließlich wusste sie, dass er mir nie etwas antun würde. Zu mindest nicht körperlich.

„Setz dich bitte", sagte Matt, nachdem er ebenfalls Platz genommen hatte.

„Und nun?", fragte ich ihn unbeholfen, nachdem er nach einem Moment noch immer kein Wort hervorgebrach hatte. Doch auch Matt schien genauso unbeholfen wie ich zu sein.

„Ich habe ein paar Fragen an dich. Bitte, ich flehe dich an... beantworte sie mit der Wahrheit."

Mit einem Nicken versicherte ich ihm also, dass ich nicht lügen und ehrlich sein würde, während er mich noch immer traurig durch seine grau-blauen Augen ansah.

„Wieso hast du mich damals verlassen? Warum hast du mich auf diese Art zurückgelassen?"

Für einen Moment sprachlos und mit Tränen in den Augen erwiderte ich: „Weil ich es nicht mehr ausgehalten habe. Du warst nur noch im Büro oder weiß Gott wo auf einer Geschäftsreise und ich war einsam. Ich hatte es lange versucht zu verdrängen und die Zeit mit dir zu genießen, wenn du Mal Zuhause warst, doch sogar das ist mir nicht mehr gelungen."

„Weißt du, was für Qualen ich erlitten habe als ich bemerkt habe, dass alle deine Sachen weg waren? Begreifst du wie schmerzhaft das verdammt nochmal war?", sagte er mit fester Stimme.

„Für mich war dieses Handeln genauso nicht gerade einfach! Doch es ging nicht mehr! Ich habe es nicht ausgehalten und war so unglücklich."

Verbittert sah mich Matt an, während ich meinen Blick abwand. Ich ertrug es nicht ihm länger in die Augen zu sehen.

- Matt's POV -

„Wieso hast du mir denn nicht gesagt was los war? Warum bist du nicht zu mir gekommen? Ich hätte es verstanden."

„Aber das habe ich doch getan!", meinte Jess fassungslos und starrte mich nun wieder an. Ich wusste, dass sie jeden Moment zu weinen beginnen würde, musste ihr aber noch ein paar Fragen stellen. Ich hatte es verdient Antworten zu bekommen und sie war es mir schuldig. „Nicht ein einziges Mal hast du mir zugehört. Nicht ein einziges Mal hast du mir gezeigt, dass dir noch etwas an mir liegt."

„Es tut mir so leid! Ich wollte das alles doch gar nicht", sagte ich laut und merkte, dass Tränen über meine Wangen liefen. Wie hatte ich das zulassen können? Wie? Ich liebte sie doch. Noch immer.

„Ich weiß", murmelte Jess und stand langsam auf. „Hast du noch Fragen oder kann ich nach unten gehen?"

Oh, ich hatte einige Fragen, antwortete aber widerwillens: „Eine habe ich noch. Dann kannst du gehen."

Man konnte gut erkennen, dass sie immer noch kurz davor war ebenso zu weinen, also wollte ich ihr noch eine einzige Frage stellen. Ich hatte riesengroße Angst vor ihrer Antwort und war mir nicht sicher ob ich diese überhaupt ertragen konnte, wenn sie mal ihre wunderschönen Lippen verlassen hatte.

„Liebst du mich noch?"

Augenblicklich erstarrte Jess und blickte mich mit leicht geöffnetem Mund und weit aufgerissenen Augen an. Doch selbst in diesem Moment konnte ich nicht aufhören sie anzusehen. Sie war so wunderschön und ich hatte sie verloren.

„Ich... Ich", wisperte sie und sah mich unsicher an. „Ja, ich liebe dich noch", meinte Jess schnell und verschwand aus den Raum.

Also hatte sie tatsächlich noch Gefühle für mich? Hieß das, dass ich noch eine Chance hatte?

Und noch während mein Kopf voller wirrer Gedanken war und ich mir eine nach der anderen Frage stellte, lief Rose in den Raum. Ich hatte den kleinen Fellkneul noch gar nicht richtig begrüßen können.

„Dich hab ich ja schon Ewigkeiten nicht mehr gesehen", sagte ich während ich durch ihr weiches Fell strich und sich sogar ein kleines Lächeln auf meine Lippen schlich.

Sie liebte mich also wirklich noch...

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A/N:

Hoffentlich haben euch die beiden Kapitel gefallen!

Nun mal wieder eine Frage an euch: Was habt ihr so in den Ferien vor? :)

Melli

Melli

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