Teil 2 der OM?-Reihe:
Vieles hatte sich in den letzten Jahren geändert: Beispielsweise lebte nun ich mit meinem Freund Caleb zusammen in Detroit. Caleb? Ja, richtig gelesen.
Ich dachte oft an meine Zeit in Portland, Seattle und auch meinen Aufentha...
Nachdem Matt und ich die Uni abgeschlossen hatten, begann der Ernst des Lebens wie es so schön hieß. Ich arbeitete in einem großen Bürogebäude als Eventmanagerin und Matt hatte einen Job bei einem Zeitungsverlag bekommen. Nach etwa zwei Jahren hatte er aber gemerkt, dass dieser Beruf nichts für ihn war und hatte sich entschlossen Rechtsanwalt zu werden. Es war ein schwerer Weg, aber er hatte es geschafft und ich war stolz auf ihn.
Cori und Ben arbeiteten auch in einem Büro, mussten aber immer fast eine volle Stunde bis zu dem gemeinsamen Arbeitsplatz zurücklegen.
Die beiden würden in ein paar Monaten endlich kirchlich heiraten. Cori hatte mir bereits versprochen, dass ich ihre Trauzeugin werden würde und das Matt die Rolle von Bens Trauzeugen übernehmen würde.
Doch leider war alles anders als erwartet gekommen. Zu mindest für Matt und mich. An den Wochenenden legte ich immer alleine die Strecke nach Seattle zu Mom und Scott zurück. Jedes Mal hatte ich Matt davor gefragt, ob er mich begleiten wolleen würde, um die beiden zu besuchen, aber die Antworten waren stets die gleichen gewesen: Ich habe keine Zeit. Heute nicht. Ich muss noch etwas erledigen.
Und wenn ich unter der Woche etwas mit ihm unternehmen wollte, spielte sich haargenau das gleiche Szenario ab. Beispielsweise hatte ich ihm einige Male vorgeschlagen, dass wir doch wo schick essen gehen oder einen Film zusammen ansehen könnten. Doch immer bekam ich als Antwort, dass er keine Zeit habe.
Ben und Cori wussten genauso wie Scott und Mom von meinem Problem. Ich hatte mit ihnen des öfteren darüber gesprochen und Ben hatte sich Matt immer wieder zur Seite genommen und ihn darauf aufmerksam gemacht. Doch Matt meinte, wie mir Ben berichtete, dass ich mal wieder aus einer Mücke einen Elefanten machen würde.
Nach einiger Zeit merkte ich, dass es für mich schlicht und einfach immer schwieriger wurde zu lächeln oder glücklich zu sein. Cori und Ben versuchten mich immer wieder aufzuheitern, doch es gelang ihnen nicht. Ich verfiel in eine tiefe Trauer und fühlte mich einsam.
In den Nächten schlich sich Matt in das Schlafzimmer. Er legte nicht mehr so wie früher seinen Arm um mich, sondern hielt Abstand. Später begann er im Wohnzimmer zu schlafen. Ich wusste nicht wieso er sich so verhielt, ich wusste nur dass er sich zu sehr auf seinen Beruf als Rechtsanwalt stürtzte.
Tagsüber verbrachte er die meiste Zeit in seinem Büro in der Innenstadt oder in seinem Arbeitsraum in unserem Apartment.
Als ich es nicht mehr aushielt und merkte, dass ich immer tiefer in eine Schlucht fiel, suchte ich Rat bei Mom und Scott. Ich erklärte ihnen die ernste Lage und wir versuchten eine gemeinsame Lösung zu finden. Sie meinte, dass ich für ihn kämpfen solle und das tat ich. Ich hatte mir vorgenommen ihm noch eine letzte Chance zu geben. Sonst würde ich verschwinden. Mom, Scott und auch Cori und Ben wussten Bescheid. Sie alle meinten, dass ich Matt Zeit geben sollte, doch ich konnte nicht mehr. Ich hatte kein bisschen Kraft in meinem Körper übrig.
Noch am selben Abend ging ich zu seinem Arbeitszimmer in unserer gemeinsamen Wohnung. Leise öffnete ich die Tür und schlich in den Raum.
„Ich habe dir gesagt, du sollst immer anklopfen", hatte er gesagt, während er nicht ein Mal von seinen Unterlagen aufsah, um mich anzusehen.
„Ich weiß, ich wollte nur schnell etwas besprechen."
„Mhm."
Die übliche Antwort. Also hörte er mir mal wieder nicht zu, sondern schenkte seine ganze Aufmerksamkeit der Arbeit.
„Wenn... wenn du mir noch heute beweist, dass ich dir so viel wie füher bedeute, dann gehe ich nicht. Sonst bin ich morgen in der Früh weg."
„Mhm. Mach das."
Ich war mir sehr sicher, dass er mir kein bisschen zugehört hatte. Aber ich hatte ihm genau eine Chance geben wollen und diese hatte er soeben verspielt. Es schmerzte. Mein ganzer Körper tat weh und mein Magen zog sich schmerzhaft zusammen.
Noch während er schlief, packte ich meine wichtigsten Sachen zusammen. Mein Herz pochte wie wild, als ich die Haustür zusperrte und den Hausschlüssel, durch den Briefschlitz warf.
„Ich werde dich vermissen", hatte ich gemurmelt, während ich dabei war den Wohnungsblock zu verlassen.
Mit einem Taxi war ich bereits ein wenig später bei einem naheliegenden Hotel angekommen. Niemand wusste wo ich mich befand und das war gut so. Für ein paar Tage würde ich mich bei der Arbeit krank melden und mich hier zurückziehen.
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Damals wusste ich noch nicht, dass ich schon eine Woche später auf Caleb treffen würde. Er hatte sich mir als Arzt vorgestellt und erzählt, dass er in Detroit wohnen und hier in Tacoma nur Bekannte besuchen würde. Seine charmante Art hatte es mir angetan und wir wurden Freunde. Mit der Zeit hatte ich gemerkt, dass ich mich in seinen blauen Augen verloren hatte und es inzwischen mehr als Freundschaft zwischen uns war. Wir hatten damals unsere Nummern ausgetauscht und uns geschworen den Kontakt aufrecht zu erhalten. Hin und wieder war Caleb daraufhin nach Tacoma gekommen und ich nach Detroit.
Matt hatte versucht mich zu finden. Immer wieder im Büro vorbeigeschaut, doch ich hatte meiner Cheffin, einer sehr liebenswerten und verständnisvollen Frau, von meinem Problem berichtet. Daraufhin hatte sie mir angeboten, dass ich in Detroit arbeiten können würde, weil dort der Zweitsitz des Unternehmens sei. Glücklich hatte ich angenommen und war zu Caleb gezogen. Zuerst wollte ich auch dort in einem Hotel wohnen, doch er hatte darauf bestanden, dass ich sein Gästezimmer beziehen solle.
Und so vergingen mehrere Monate.
Ich liebte Caleb zu dieser Zeit über alles. Oder dachte es zu mindest. Doch dann tauchte er wieder auf. Und ich? Ich war ihm wie eh und je verfallen, wollte es mir aber nicht eingestehen.
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A/N: Ich hoffe, dass ich euch noch nicht alle verscheucht habe. haha
Und das nächste Update kommt irgendwann nächste Woche, diese nehm ich mir mal von Wattpad frei. :)
Melli
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