Teil 2 der OM?-Reihe:
Vieles hatte sich in den letzten Jahren geändert: Beispielsweise lebte nun ich mit meinem Freund Caleb zusammen in Detroit. Caleb? Ja, richtig gelesen.
Ich dachte oft an meine Zeit in Portland, Seattle und auch meinen Aufentha...
She was a girl who knew how to be happy even when she was sad. And that's important - you know.
~ Marilyn Monroe
- Jess' POV -
„Caleb, kommst du Mal?"
Er, Mom und Scott saßen gerade zusammen mit Cori und Ben in der Küche, als ich seine Schulter antippte, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen.
„Klar", antwortete er fast schon selbverständlich, erhob sich und folgte mir aus der Küche in das Wohnzimmer.
„Morgen musst du schon früh zur Arbeit, stimmt das? So wie jeden Mittwoch?"
„Ja, leider. Wieso fragst du? Ist alles in Ordnung?" Augenblicklich merkte ich, wie Besorgnis in ihm hochstieg. Typisch Caleb.
„Ja, alles okay", antwortete ich schnell und erklärte ihm in Stichworten Coris Situation.
„Verstehe. Du möchtest also nehme ich an bei Cori und Ben in Tacoma übernachten. Habe ich Recht?"
Ich nickte und fixierte meinen Blick am Boden. „Wie gesagt, bitte erwähne das alles nicht vor Ben. Er hat keine Ahnung von dem Ganzen und Cori möchte ihm erst Bescheid geben, wenn es sicher ist, dass sie schwanger ist und wir bereits beim Frauenarzt waren. Achja und Schatz? Könnte ich deinen Wagen haben und du nimmst ein Taxi? Ich weiß, dass das sehr viel verlangt ist..."
„Schon in Ordnung. Hier ist der Schlüssel. Und keine Sorge, ich werde ihm nichts erzählen", versicherte er und lächelte, bevor er mich in seine Arme zog und küsste. Ich hätte noch länger so verweilen können, doch auf einmal hörte ich Glas, das auf dem Boden aufkam und in Tausende Stücke zerbrach.
„Es... Es tut mir leid", murmelte Matt geschockt. Er stand wenige Schritte weiter weg und musste wohl das kleine Tischchen mit Moms Vase darauf zum Wackeln gebracht haben.
„Es ist schon okay", versicherte Mom Matt, als sie in den Raum kam und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Passt nur auf, dass ihr nicht auf die Scherben tretet."
„Tut mir wirklich leid. Ich wollte das nicht", sagte er erneut zu ihr und verließ anschließend in schnellen Schritten den Raum, ohne ein weiteres Mal einen Blick in meine Richtung zu werfen.
***
In den nächsten Stunden wurde über alles mögliche geredet. Ich war sogar mit Rose eine Runde spazieren gegangen, damit auch sie nicht zu kurz kam. Nun war es Zeit mich von Mom, Scott, Matt und Caleb zu verabschieden.
„Wir sehen uns dann morgen", flüsterte ich Caleb zu und drückte ihm einen Abschiedskuss auf seine Wange. Er lächelte mich an und hauchte gegen meine Haut: „Pass auf dich auf, Kleines."
Nachdem ich Mom und Scott umarmt hatte, war nun Matt an der Reihe. Weil ich aber ehrlich gesagt ganz schön überfordert mit der Situation war, sagte ich ein flüchtiges „Man sieht sich" und stieg in Calebs Wagen, um in diesem meinen Weg fortzusetzen. Armer Caleb. Ich wusste, dass er mir nur sein Auto überließ, weil er wusste, dass ich nicht gerne mit Taxis unterwegs war und sonst morgen mit einem nach Hause fahren hätte müssen.
***
„Und du möchtest wirklich ganz ohne Grund bei uns übernachten? Sicher, dass du und Caleb euch nicht gestritten habt?", erkundigte sich Ben, als wir bei seinem und Coris Zuhause ankamen.
„Ja, ganz sicher. Bei uns ist alles in Ordnung. Ich wollte nur Mal wieder spontan sein."
„Achso, verstehe. Aber das ist kein Problem, Jess", erwiderte er. Für Ben waren diese Dinge schon immer wie selbstverständlich gewesen. Mit seiner ruhigen und natürlichen, aber gleichzeitig auch außerordentlich witzigen Art, musste man ihn mögen.
***
Der nächste Tag war schneller als gedacht gekommen. Ben war bereits auf dem Weg zur Arbeit, während Cori und ich uns beim Küchentisch platziert hatten, um zu frühsücken.
„Bist du denn aufgeregt?", fragte ich leise.
„Und wie", antwortete Cori und lächelte mich an. Mir war so, als wäre ihre ganze Angst verflogen und durch Freude ersetzt worden. Selbstverständlich sah ich in ihren Augen noch immer eine gewisse Unsicherheit, doch dass Gefühl der Vorfreude überwog eindeutig und ließ Cori in ihrer vollen Pracht aufblühen.
Wir hatten uns bereits kurz nachdem wir fertig gegessen hatten auf den Weg in die Innenstadt gemacht. Einen Parkplatz hatten wir wie durch ein Wunder sofort ergattern können. Im Wartezimmer angekommen, nahmen wir Platz, weil wir etwas zu früh dran waren. Ich merkte wie die Aufregung in Cori erneut stieg und sie zu zittern begann, was ich ihr aber in dieser Situation nicht verübeln konnte.
„Alles wir gut", meinte ich deswegen und legte ihre Hand in meine, um sie zu beruhigen. „Du kennst Ben und das noch viel besser als ich. Also hab keine Angst."
Und genau in diesem Moment wurde sie mit ihrem Nachnamen aufgerufen. „Du hast Recht", sagte sie abschließend zu mir, bevor sie der Dame, die sie zuvor aufgerufen hatte, folgte.
***
Eine Weile später kam Cori endlich mit einer ganzen Mappe voller Papierkram in der Hand zurück, zog mich auf meine Beine und umarmte mich.
„Heißt das etwa...?"
„Ja, ich bin schwanger. Ben und ich werden Eltern", brachte sie heraus und warf sich mir sofort um den Hals.
„Wow! Das ist fantastisch! Ben wird vor Freude ausrasten", erwiderte ich aufgeregt und zog sie an mich.
„Jetzt muss er nur noch hiervon erfahren", murmelte Cori und fasste sich auf ihren noch flachen Bauch.
„Da hast du recht. Nur werde ich mich auf keinen Fall in diese Sache einmischen", meinte ich enschieden, während ich neben Cori her zu dem Auto lief. „Aber wenn ich du wäre, dann würde ich ihm so bald wie möglich erzählen was genau los ist."
„Du hast recht, das ist denke ich das Beste. Danke für alles, Jess!" ---
A/N:
Danke - dass ihr Jess und Matt noch immer auf ihrem Lebensweg begleitet.
Danke - für alles.
Melli
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