14. Kapitel

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Update 2/2

Zitat:

Be who you are and say what you feel, because those who mind don't matter, and those who matter don't mind.

~ Bernard M. Baruch

- Jess' POV -

„Immerhin kann ich dir vertrauen. Und Matt ist dein Ex, also was soll schon passieren? Du bist jetzt gerade bei mir und nicht bei ihm", sagte Caleb und ich erschauderte. Er hatte es so beiläufig gesagt, doch für mich war Matt alles andere als etwas Nebensächliches. Und das auch noch nach der ganzen Zeit wie mir immer und immer mehr bewusst wurde.

„Mhm", murmelte ich und streckte mich, während ich mich im Bett aufsetzte. „Ich muss heute Erledigungen machen, also Lebensmittel einkaufen und so weiter", teilte ich Caleb mit.

„In Ordnung, pass gut auf dich auf. Ich treffe mich wie ich dir ja bereits erzählt habe mit Charlie."

Calebs Vater war leider bereits vor zwei Jahren verstorben. Ich habe ihn noch kennenlernen dürfen und er war eine liebenswerte Person, die einen immer so gut es ging untertützen wollte. Charlie war ein guter Freund - wenn nicht sogar der beste - von Calebs Vater und deswegen ein fester Bestandteil von Calebs Familie. Sie hatten sich vor Ewigkeiten ausgemacht sich alle paar Monate mindestens ein Mal zu treffen, wenn nicht sogar öfters. Sie redeten dann immer über Gott und die Welt, während sie nebenbei gemütlich ein Bier schlürften.

„Dann schon mal viel Spaß euch beiden", sagte ich und drückte Caleb einen Kuss auf die Wange.

***

Nachdem ich mich angezogen hatte und bereits am Weg zum Auto war, schweiften meine Gedanken ein weiteres Mal zu Matt. Ob er wohl schon hier in Detroit sein neues Zuhause bezogen hatte? Hoffentlich würde ich ihm noch ein paar Tage nicht begegenen. Am besten für so lange wie möglich nicht, denn wer weiß was dann geschehen würde?

Beim Einkaufszentrum angekommen hatte ich zum Glück schnell einen Parkplatz gefunden und konnte meinen kleinen Shoppingtripp starten. Es war schön mal wieder etwas Zeit für mich allein zu haben.

Ich war gerade durch ein Kleidungsgeschäft geschlendert, als mein Blick an jemanden hängen blieb.

„Kathi?", fragte ich erstaunt, als auch sie mich erblickte.

„Was für ein Zufall, Jess!" Schnell umarmten wir uns und noch bevor wir uns von einander lösten vernahm ich eine mir nur allzu bekannte Stimme.

„Kathi, weißt du wo-"

Verdattert starrte ich Jace an, der mir nach so so langer Zeit gegenüber stand. Auch er war sichtlich erstaunt und starrte mich mit offenem Mund an. Kathi fühlte sich sichtlich unwohl, was mir wie eine angemessene Reaktion vorkam, wenn man bedenkt dass sie Jace nicht erwähnt hatte, als wir uns erst vor ein paar Tagen gesehen hatten.

„Ihr beide also?", fragte ich noch immer vollkommen außer mir und deutete zwischen ihnen hin und her.

„Nun ja... Ja? Wir beide?", murmelte sie und es hörte sich mehr wie eine Frage, als eine Feststellung an. „Ich wollte es dir schon früher sagen, nur weiß ich von eurer Vergangenheit und ich wollte die Laune nicht verderben als wir uns gesehen haben und Jace, er-"

„Ich habe mich verändert", setzte dieser selbst fort. Noch immer wusste ich nicht was ich genau sagen sollte oder was wohl die richtige Reaktion war, also schaute ich sie weiterhin geschockt an und wagte es nicht meinen Mund auch nur auf zu machen.

„Dann ehm, dann wünsche ich euch viel Glück?" Wenn Kathi und Jace gar kein Paar, sondern nur Freunde waren, dann würde das jetzt wohl peinlich werden.

„Danke", murmelte Kathi leise und bestätigte so das was auf der Hand lag. „Es tut mir wirklich leid." Ich war nicht böse auf sie, sondern enttäuscht. Wieso hatte sie es mir verheimlicht? Dachte sie etwa, dass ich sie auseinander bringen hätte wollen?

Ich richtete meine Tasche zurecht und warf einen Blick auf meine Armbanduhr. „Ich... Ich muss dann los", nuschelte ich und zwang mich meinen Blick von ihnen abzuwenden. „Dann tschüss", fügte ich hinzu und sah, dass ihre Blick noch immer an mir hafteten.

„Tschüss, Jess."

***

Am Weg nachhause konnte ich nicht aufhören an das Treffen von Jace, Kathi und mir zu denken. Damit hätte ich nie im Leben gerechnet und doch hatte ich nichts dagegen. Solange Kathi glücklich war.

Ich hoffte nur, dass sie nicht auf Matt treffen würden und ihm von unserem Zusammentreffen erzählen würden. Dann müsste er nämlich nur noch den ein und andern Puzzelteil zusammenfügen und würde erkennen, oder zu mindest vermuten, dass ich hier in Detroit wohnen würde.

- Matt's POV -

Ich hatte beschlossen heute - also einen Tag bevor der Umzug tatsächlich abgeschlossen war - noch einmal nach Detroit zu fahren, um nach dem Rechten zu sehen. Die Fahrt war sehr lange, doch das würde ich in Kauf nehmen. Immerhin hätte ich heute sowieso nichts sonderlich wichtiges vorgehabt. Und der Laster, der meine restlichen Möbel abgeholt hatte, war schon in der Früh gekommen.

Mein erster Stopp war das Bürogebäude in dem ich meine Kanzlei haben werde. Diese war bereits voll ausgestattet und nur noch meine Arbeitsmaterialien fehlten. Das Gebäude selbst hatte mehrere Unternehmen untergebracht und meine Kanzlei befand sich im obersten Stock des Hochhauses.

Danach fuhr ich zu meinem zukünftigen Zuhause. Lauter Kartons standen herum und nur die Möbel befanden sich bereits am richtigen Platz, weil ich diese ebenso großteils übernommen hatte.

Zuletzt wollte ich noch ein wenig in den belebten Teil der Stadt schauen. Und während ich die Fußgängerzone entlang lief, erblickte ich etwas, oder eher jemanden, mit dem ich nie im Leben gerechnet hätte. Jace. Und in seiner Hand hatte er Kathis.

Und noch bevor ich richtig reagieren konnte, hatte mich Jace auch schon erblickt. Kathi war bei einem Schaufenster stehen geblieben und bekam dies deswegen nicht mit. Mein Blick verhärtete sich bei seinem Anblick und auch er schien nicht sehr begeistert über unsere Begegnung zu sein.

„Hallo. Was macht ihr denn hier?", fragte ich, als ich zu ihnen geschlendert war. Kathi riss ihren Blick sofort von dem, was sich im Schaufenster befand, weg und schaute mich entgeistet an. Zuerst war sie überrascht was ich den wohl in Detroit zu suchen hatte und dann sichtlich verwundert wie ich es geschafft hatte so ruhig und gelassen zu regieren. Mir war egal mit wem Jace sich abgab, solange es nicht meine Jess war.

„Wir sind shoppen wie du siehst", antwortete Jace gelassen.

„Und warum ausgerechnet in Detroit? Das ist doch eine ewig lange Strecke von Seattle entfernt."

„Wir wollten die Stadt sehen. Und was machst du hier?", antwortete Kathi. „Du möchtest doch nicht Jess besuchen oder?"

 „Du möchtest doch nicht Jess besuchen oder?"

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