Teil 2 der OM?-Reihe:
Vieles hatte sich in den letzten Jahren geändert: Beispielsweise lebte nun ich mit meinem Freund Caleb zusammen in Detroit. Caleb? Ja, richtig gelesen.
Ich dachte oft an meine Zeit in Portland, Seattle und auch meinen Aufentha...
And after all, everyone needs a few flaws to make them real.
~ Helen Simonson
- Jess' POV -
„Und du hast es wirklich gefühlt?"
Ich hatte erst seit wenigen Minuten meinen Nachhauseweg wieder fortgesetzt und befand mich in Calebs Auto, das er mir überlassen hatte. Cori hatte ich noch bevor ich losgefahren war angerufen und auf laut gestellt. Wie zu erwarten war sie außer sich, als sie erfahren hat, was soeben zwischen Matt und mir vorgefallen war. Und mir ging es kein bisschen anders. Immer noch fühlte ich wie seine Finger sanft die meinen streiften.
„Ja", antwortete ich ihr leise: „Es hat sich genauso wie früher angefühlt."
„Aber das ist doch gut", erwiderte Cori unsicher: „Oder etwa nicht?"
„Nein! Denk doch Mal nach! Es hätte nicht soweit kommen dürfen. Ich hätte-"
„Jess, beruhige dich!", sagte sie laut und erst da bemerkte ich, dass ich vor Aufregung förmlich bebte. „Du fährst Auto und ich möchte nicht, dass dir etwas passiert."
„Ja, du hast recht", erwiderte ich: „Aber Cori, was soll ich denn nun machen? Ich habe doch Caleb."
„Hey, du vergisst da etwas. Du hast Matt zum ersten Mal nach so langer Zeit wieder gesehen und bist außer dir. Das ist vollkommen normal und in deiner Situation verständlich. Also zieh keine voreiligen Schlüsse, okay? Du bist gerade nur durcheinander."
„Ja, okay", murmelte ich leise als Antwort. „Aber nun genug von mir. Wie hat Ben reagiert? Raus mit der Sprache!"
Ein wenig beschämt hatte ich festgestellt, dass ich nur von mir gesprochen hatte, aber Cori einen mindestens genauso aufregenden Tag erlebt hatte.
„Du hättest es sehen müssen! Er war außer sich und hat wortwörtlich Hochsprünge gemacht", antwortete sie lachend und auch meine Lippen zierte ein Lächeln.
„Ich wusste es, Cori", sagte ich: „Ich wusste, dass er so reageren würde. Schließlich reden wir hier von Ben."
„Stimmt. Und als ich ihm erzählt habe, dass ich mir so große Sorgen gemacht habe, hat er mich sofort in seine Arme geschlossen und versucht sich ein Lachen zu verkneifen - was ihm dann aber doch ganz und gar nicht gelungen ist."
„Na siehst du... Ich kann dir gar nicht oft genug sagen wie sehr ich mich auf eure Kleine oder euren Kleinen freue", antwortete ich aufgeregt.
„Und ich mich erst, besonders seit dem ich weiß, dass Ben so dazu steht", erwiderte sie: „Aber nun genug. Melde dich, wenn du Zuhause bist. Immerhin möchte ich, dass du dich auf das Autofahren konzentrierst."
„Ja, mache ich. Und ich schreibe dir dann, wenn ich angekommen bin. Bye."
Nachdem Cori sich verabschiedet und aufgelegt hat, stieß ich einen langen Seufzer aus. Was sollte ich denn nun machen?
- Matts's POV -
„Dad, ich brauche deine Hilfe", meinte ich aufgeregt, als er endlich abhob.
Ich war wieder zurück in das Café gegangen, in dem ich Jess getroffen hatte, um mich etwas zu beruhigen. Ich war viel zu durcheinander und aufgewühlt und wollte mich deswegen nicht sofort auf den Weg machen. Ich hatte zwar keinen klaren Kopf, aber bei einer Sache war ich mir sicher: Jess hatte mein Herz noch immer in ihrer Gewalt. Und das hatte ich heute erneut schmerzhaft zu fühlen bekommen.
Als ich sie im Café erblickt hatte, hat sich alles wie in Zeitlupe abgespielt und als sie mich dann angesehen hat, setzte mein Herz für einen Moment aus. Ich hatte es gar nicht fassen können. An ihrem Blick konnte ich sehen, dass es ihr so ähnlich ergangen war und sie keineswegs mit mir gerechnet hatte.
Als sie aber sogar mit mir mitgegangen war, ist dafür leider alles mit doppelter Geschwindigkeit passiert. Wie gern ich die Zeit wieder zurückdrehen würde - leider ging das aber bekanntlich nur in Filmen.
„Was hast du angestellt?", fragte mich Dad angespannt. An seiner Stimmlage war leicht zu erkennen, dass er mit etwas nicht gerade Gutem rechnete. Und so falsch lag er da gar nicht.
„Ich habe Jess gerade in einem Café getroffen", antwortete ich und holte tief Luft. „Ich liebe sie noch immer."
Es tat mir schwer diese Worte auszusprechen, weil Jess sie wohl nie wieder erwidern würde, doch ich würde den Schmerz jedes Mal aufs Neue auf mich nehmen. Ich vermisste sie noch immer und alleine wenn ich an sie dachte, dann zog sich in meinem Inneren etwas zusammen. Fast so als würde mein Herz von einer unsichtbaren Faust zusammengequetscht werden.
Nur jemand, der schon wirklich selbst von tiefsten Herzen jemand geliebt hat und dann den Verlust dieser Person ertragen musste, weiß wie sich dieses Gefühl anfühlt und dass es nichts Schlimmeres gibt.
Ich hörte wie Dad scharf Luft einzog und anschließend murmelte: „Aber das weiß ich doch. Wir konnten es dir alle ansehen, als du Jess gestern angeschaut hast. Du hattest dieses Glänzen in deinen Augen, so wie es Ben hat wenn er Cori ansieht."
Wir alle konnten es sehen?
„Du hast gesagt ihr alle habt es bemerkt. Meinst du etwa, dass-"
„Nein, Jess denke ich hat nichts mitbekommen. Sie war wie man nur unschwer erkennen konnte viel zu sehr mit dem Gefühlschaos, das in ihr selbst vorging, beschäftigt. Aber Caleb, der hat es mitbekommen. Er war ganz schön angespannt, hat es aber vor Jess gelungen überspielt."
Ich versuchte die neuen Information zu verarbeiten. War ich denn wirklich so offensichtlich?
„Aber was soll ich denn nur machen?", fragte ich Dad erneut verzweifelt.
„Zeig ihr, dass du sie verdienst und dass du sie zurück willst. Aber am Wichtigsten: Zeig ihr, dass du sie liebst. So wie kein anderer es jemals getan hat."
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Question: Geht morgen (12. Mai) jemand zum 5 Seconds of Summer Konzert in Wien? Vielleicht sieht man sich ja :)
Falls ihr mich dank meinem Profilbild erkennt 😂
Melli
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