9. Kapitel

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Zitat:

I am, you are, everyone on this planet has the capability to be extraordinary.

~ Tyler Oakley

- Jess' POV -

„Kannst du noch hier bleiben, bis Ben von der Arbeit zurück kommt? Ich weiß, dass ist ziemlich viel verlangt und du hast schon so viel für mich gemacht und du bist ganz sicher bereits müde und möchtest schlafen und ich weiß auch, dass-"

„Jaja, Cori! Ich warte gerne", unterbrach ich sie augenblicklich und lächelte ermutigend. Seit dem wir die Arztpraxis verlassen hatten, war sie ein zitterndes, aufgeregtes Wrack und konnte kaum noch still halten. Ich verstand die ganze Aufregung, doch bei Ben musste sie sich keine Sorgen machen. Er ist ein toller Mann und ich war mir sicher, dass er egal was passieren würde, immer für sie da sein würde.

„Danke! Du bist die Beste", meinte sie überglücklich und folgte mir in das Innere der Wohnung.

„Du würdest das Selbe für mich machen", antwortete ich gelassen und ließ mich auf der Couch im Wohnzimmer nieder. „Ich freue mich schon darauf Tante zu werden."

„Jess, möchtest du selbst Mal in der Zukunft Kinder haben? Ich kann mich nicht daran zurück erinnern, dass wir darüber gesprochen haben."

Ich spürte ein kleines Stechen in meinem Brustkorb und bemerkte, wie sich alles in mir ein wenig verkrampfte. Das Thema Kinder war zurzeit eine schwierige Sache. Cori schien sofort mein Unbehagen zu bemerken und sagte: „Wir müssen nicht darüber reden! Ist schon okay."

„Das Problem ist, dass ich unbedingt Mal Kinder möchte. Natürlich muss dass nicht sofort passieren und ich möchte mir noch Zeit lassen, doch Caleb ist nicht sehr dafür. Er meint, dass er mit Kindern gut umgehen kann und er auch nichts gegen sie hat, nur selbst möchte er einstweilen keine."

„Einstweilen? Hört sich doch so an, als würde da noch eine Chance bestehen, dass er seine Meinung ändern könnte", erwiderte Cori sofort.

„Mhm, ja, eine Chance ist vielleicht da, aber-"

„Schatz! Ich bin Zuhause!", rief in exakt diesem Moment Ben in die Wohnung. Cori sprang auf und drehte sich hektisch in die Richtung von der Bens Stimme erklungen war und dann sofort wieder zu mir.

Schnell stand ich ebenfalls auf, zog sie an mich und flüsterte ihr ins Ohr: „Du schaffst das schon. Mach dir keine Sorgen. Er liebt dich."

Sie nickte und erwiderte entschuldigend: „Es tut mir leid, dass wir unser Gespräch so schnell beenden müssen, aber spätestens Morgen rufe ich dich an."

Als Ben den Raum betrat, grüßte er mich mit einem glücklichen "Hallo" und einer schnellen Umarmung, bevor er Cori in seine Arme zog und küsste. „Hab dich vermisst", sagte er leise und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Und ich dich erst", antwortete sie und legte ihren Kopf auf seine Brust.

„Ich lass euch dann Mal allein", sagte ich und schnappte mir meine Jacke und meine Tasche, bevor ich zum Ausgang ging.

„Bye, Jess!", rief mir Ben nach, während mich Cori zur Tür begleitete.

„Du weißt was du zu tun hast, stimmt das?", fragte ich sie, um sicher zu gehen, dass sie auch wirklich so bald wie möglich mit Ben über den baldigen Nachwuchs sprechen würde.

„Ich werde mit ihm sogar noch heute Abend reden. Komm gut nach Hause und pass auf dich auf."

„Ja, mach ich. Ich gehe noch einen Kaffee in dem neuen Kaffeehaus um die Ecke trinken und dann mache ich mich schon auf den Nachhauseweg."

„Okay, mach das. Und melde dich, wenn du sicher Zuhause angekommen bist."

Ich war schon ziemlich müde, weil Ben erst so spät von der Arbeit nach Hause gekommen war und weil ich eine so lange Autofahrt bis nach Detroit vor mir hatte, brauchte ich unbedingt einen Kaffee. Als ich heute am frühen Vormittag mit Cori zum Arzt gefahren war, hatte ich ein neues Kaffeehaus entdeckt und deswegen beschlossen dieses nun aufzusuchen.

Schon nach ein paar Schritten unter freiem Himmel, spührte ich die ersten Regentropfen auf meiner Haut und begann mich deswegen zu beeilen und den Weg mit schnellen Schritten entlang zu gehen. Ich hatte im Café sofort einen Sitzplatz am Fenster gefunden und mir eine Tasse Kaffee bestellt.

Diese wurde mir nur kurz darauf gebracht, was mich bei den ganzen Leuten wunderte. Es war erstaunlich, dass sich bei so einem Wetter so viele Menschen hierher verirrt hatten - denn der Regen war für mich schon immer ein Anlass gewesen mich in eine Decke zu kuscheln und einen nach den anderen Film zu sehen und nebenbei Eis zu verschlingen. Heute war natürlich eine Ausnahme, wenn man bedenkt, dass ich bis gerade eben bei Cori war und noch einen langen Nachhauseweg vor mir hatte.

Während ich an meinem heißen Getränk schlürfte, sah ich immer wieder zu der Eingangstür des Kaffeehauses. Möglicherweise würde ich ja jemanden wiedererkennen, den ich in meiner Zeit in Tacoma kennengelernt hatte. So ging es eine ganze Weile, bis er durch die Tür trat.
Beinahe verschluckte ich mich und meine Tasse kam mit einem lauten Knall am Boden auf. Verdammt! Wieso hatte ich nicht besser aufgepasst?

Sofort war eine Kellnerin zu mir geeilt und meinte freundlich, nachdem ich mich entschuldigt hatte: „Ist schon okay. Das passiert hin und wieder. Darf ich Ihnen einen neuen Kaffee bringen?"

„Nein, ich denke ich werde mich auf den Weg machen", anwortete ich schnell und wagte es noch immer nicht einen weiteren Blick in Richtung der Eingangstür zu werfen.

„Bringen Sie uns bitte noch zwei Mal einen Latte Macchiato."

Ich kannte diese Stimme nur allzu gut und auch wenn ich es nicht wollte, war ich nun gezwungen meinen Blick zu heben und mich dem Unausweichlichen zu stellen. Matt sah mich mit seinen blau-grauen, strahlenden Augen an und ich konnte alleine in diesen eine große Unsicherheit sehen, die mich wiederum noch mehr fertig machte, als ich es bereits war.

„Was hast du vor?", fragte ich leise und starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an.

„Ich möchte doch nur reden. Bitte."

Und weil ich in seinen Augen eine so tiefe Verzweiflung sah, nickte ich.

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THE #MESSFEELS ARE REAL.

Melli :)

Melli :)

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