Teil 2 der OM?-Reihe:
Vieles hatte sich in den letzten Jahren geändert: Beispielsweise lebte nun ich mit meinem Freund Caleb zusammen in Detroit. Caleb? Ja, richtig gelesen.
Ich dachte oft an meine Zeit in Portland, Seattle und auch meinen Aufentha...
Du und ich - wir sind eins. Ich kann dir nicht wehtun, ohne mich zu verletzen.
~ Mahatma Gandhi
- Jess' POV -
„Ich... Also ich, ich weiß nicht?", wisperte Cori und begann sich mit dem Saum ihres Shirts zu spielen. So wie sie es immer tat, wenn sie nervös war - oder aber etwas zu verbergen versuchte.
„Mhm", murmelte ich und sah sie mit stechendem Blick an. Als sich ihre Wangen verräterisch rot färbten, wusste ich, dass etwas nicht stimmte.
„Weißt du, in letzter Zeit, da ist mir selbst schon aufgefallen, dass mein Verhalten zu dem einer schwangeren Frau eine sehr große Ähnlichkeit aufweist. Ich esse alles mögliche durcheinander und immer wieder merke ich wie Übelkeit in mir hochsteigt."
Ha! Wusste ich es doch.
„Und einen Schwangerschaftstest hast du noch nicht gemacht?", fragte ich sie leise.
„Nein, ich wollte die ganzen Anzeichen nicht wahrnehmen", sagte Cori leise und sah zu mir hoch. Ihre Augen waren verräterisch feucht und erst jetzt bemerkte ich, dass sie kurz davor war loszuheulen.
„Aber Cori. Wieso weinst du denn? Das ist doch kein angemessener Grund!"
Wild begannen ihre Schultern zu zucken und eine nach der anderen Träne lief ihre Wangen hinunter. „Aber was wenn das alles zu schnell für Ben kommt? Was... was wenn er mich nicht mehr will?"
„So ein Unsinn! Ben liebt dich über alles und würde dich nie im Leben im Stich lassen", versicherte ich ihr und nahm sie in meine Arme. „Aber bevor wir weiter spekulieren, lass uns Schwangerschaftstests besorgen. Ich werde mich darum kümmern und du lässt dir fürs Erste nichts anmerken und benimmst dich normal. Wir wissen doch noch gar nicht, ob wir mit unserer Annahme richtig liegen."
Und auch wenn wir richtig lagen und Cori wirklich ein Kind erwarten würde, dann wäre das mit Sicherheit kein Grund gewesen zu verzweifeln. Denn Ben sieht Cori immer so an, wie es Scott bei meiner Mom macht. Mit so viel Liebe, wie man es nicht mal in Worte fassen kann. Mit so starker Bedeutung, dass man sich die tiefe Verbundenheit zwischen ihnen nur in den kühnsten Träumen vorstellen konnte.
Schnell nickte Cori also, strich sich die Tränen von den Wangen und antwortete; „Bis gleich." Doch noch bevor sie aus dem Raum trat, murmelte sie ein leises „Danke. Für alles", und setzte ihren Weg fort. Cori war schon immer so verdammt stark! Selbst in diesem Moment, riss sie sich zusammen und versuchte sich ihre Unsicherheit nicht anmerken zu lassen. Vor den anderen versteckte sie sich hinter einer Fassade und nur mir gewährte sie in solchen Situationen einen Einblick in ihre Gedankenwelt.
Wieder im Erdgeschoss angekommen, musste ich feststellen, dass Scott, Ben und Caleb noch immer nicht zurückgekommen waren und nur Matt sich im Wohnzimmer befand.
„Können wir jetzt reden? Bitte?", fragte er mich mit zittriger Stimme und stand vom Sofa auf, um auf mich zuzukommen. Früher oder später würde es mit Sicherheit so oder so dazu kommen. Doch jetzt in diesem Moment durfte ich Cori nicht links liegen lassen und musste mich zuerst um sie kümmern.
„Hör zu. Wenn du mir bei etwas hilfst und mich nicht im Stich lässt, dann reden wir. Wir gehen in mein früheres Zimmer, sprechen uns aus und du kannst fragen was du willst. Deal?"
Überrascht sah mich Matt an. In seinem Blick konnte ich erkennen, dass er ganz klar verwundert, aber auch unsicher war. Immerhin hatte er noch keine Ahnung, um was ich ihn gleich bitten würde.
„Bei was braucht du denn meine Hilfe?"
„Ich muss schnell zur nächsten Apotheke fahren und dort etwas besorgen. Du müsstest einstweilen darauf achten, dass niemand meine Abwesenheit bemerkt. Wenn ich wieder zurück bin, ruf ich dich an, dass du mir sagen kannst, ob ich mich in mein Zimmer schleichen kann. In Ordnung?"
„Aber wieso das Ganze?", fragte er mich besorgt und kam noch einen Schritt näher. „Ist bei dir alles okay? Oder fühlst du dich nicht gut?"
„Nein, bei mir ist alles okay", versicherte ich ihm und schnappte mir meine Tasche, die ich zuvor auf der Couch abgelegen hatte. „Ich verlasse mich auf dich", sagte ich und verließ leise das Haus.
- Matt's POV -
Nur ein wenig später war Jess wieder Zuhause angekommen. Ich hatte ihr mithilfe meines Handys mitgeteilt, dass sich alle in der Küche befanden und sie ungestört in ihr Zimmer gehen konnte. Den anderen hatte ich zuvor gesagt, dass Jess sich ein wenig ausruhen würde, was mir alle zum Glück abgekauft hatten.
Kaum war Jess am Treppenende angelangt, kam Cori in das Wohnzimmer gestürmt.
„Hast du sie dabei?", fragte sie Jess hektisch und griff nach dem Säckchen, welches diese trug.
„Ja", antwortete Jess, bevor sie sich an mich wand: „Danke. Du warst mir eine große Hilfe." Dann packte sie Cori an der Hand und zusammen liefen sie die Treppe förmlich nach oben.
Ich musste wissen was los war! Stimmte etwas mit Cori nicht? Oder vielleicht mit Jess?
Leise schlich ich also die Stufen hinauf, bis ich vor Jess' Zimmertür ankam. Mein Ohr drückte ich auf das kalte Holz der Tür und begann zu lauschen. Das war nicht meine Art, aber ich machte mir große Sorgen. Sowohl um Jess, als auch um Cori. Zuerst hörte ich nur das laute Pochen meines Herzen, doch dann vernahm ich Jess' Stimme: „Hier die Schwangerschaftstests. Es kann losgehen."
Moment mal! Jess war vielleicht schwanger?!
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Important A/N:
1. Tut mir leid, dass es mal wieder so lange gedauert hat. Zu Weihnachten (also am 24.12.) dafür versprochen ein Doppelupdate!
2. Außerdem möchte ich als kleine Entschädigung ein Bonuskapitel machen. Und zwar eines in dem ihr den Protagonisten und auch mir selbst Fragen stellen könnt. Also bitte einfach bei der jeweiligen Person kommentieren:
Jess
Matt
Cori
Ben
Caleb
Ella/Scott
Andere Personen
Ich (Autorin)
Bis zum 25. Dezember habt ihr Zeit, denn am 26. lade ich es hoch.:)
Melli
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