Teil 2 der OM?-Reihe:
Vieles hatte sich in den letzten Jahren geändert: Beispielsweise lebte nun ich mit meinem Freund Caleb zusammen in Detroit. Caleb? Ja, richtig gelesen.
Ich dachte oft an meine Zeit in Portland, Seattle und auch meinen Aufentha...
Only those who will risk going too far can possibly find out how far they can go.
~ T. S. Elliot
- Matt's POV - „Ich möchte, dass du bitte das Vorgefallene für dich behältst", murmelte Jess am anderen Ende der Leitung.
Das Vorgefallene? Meite sie unsere Begegnung an sich? Oder die Gefühle, die in mir - und mit Sicherheit auch ihr - wieder hochgekommen waren?
„Zu spät", erwiderte ich kurz und knapp. „Ich habe bereits Dad davon erzählt. Und weil er es weiß, weiß Ella bestimmt auch schon Bescheid."
Doch noch bevor Jess etwas sagen konnte, hörte ich ein Klopfen. Aber nicht bei mir, sondern bei ihr im Hintergrund. „Ich... Ich muss auflegen. Caleb ist hier." Wie niedlich, Loverboy möchte sie wohl wieder willkommen heißen. Und schon hatte sie aufgelegt und mir ging es noch elender als zuvor.
Sollte ich auf sie sauer sein, weil sie das, was da zwischen uns geschehen war, verleugnen wollte? Oder sollte ich weiterhin traurig sein, weil ja doch eine winzige Chance bestand, dass ihr das alles, aber vor allem ich, nicht mehr so viel bedeutete? Es hat zwar nicht Mal einen Kuss gegeben, doch meiner Meinung nach war diese Begegnung und die Berührung unserer Hände viel intimer, als so manch andere Dinge, die wir zusammen gemacht bzw. erlebt hatten.
Ich wusste noch immer nicht wo Jess inzwischen lebte. Ich war mir nur sicher, dass sie zusammen mit Loverboy in einem Haus oder einer gemeinsamen Wohnung lebte.
Mein Weg würde mich jedenfalls schon Übermorgen endlich nach Detroit bringen. Das Haus, das ich erworben hatte, befand sich in einem angesehenen Viertel der Stadt. Ich war stolz, dass ich mir dank meines Berufs, den ich dazu auch noch liebte, diesen Lebensstil leisten konnte. Immerhin war das keine Verständlichkeit. Der Laster, der den restlichen Teil meines Hab und Guts in die neue Stadt bringen sollte, würde schon morgen hier in Tacoma ankommen. Nur noch wenige Möbel und alle möglichen Sachen mussten noch nach Detrot transportiert werden. Mein zukünftiger Arbeitsplatz - also die Büroräume, die ich gemietet hatte - sollten soweit ich wusste bereits vollkommen fertig vorbereitet sein.
Umso mehr Zeit verging, umso nervöser wurde ich. Ob ich mich wohl in der neuen Stadt zurecht finden würde? Ob ich es schaffen würde mich allein allen Herausforderungen zu stellen und diese zu bewäligen? Immerhin hatten Cori, Ben und auch Dad und Ella mir einige Mal davon abgeraten ausgerechnet dorthin zu ziehen. Was es wohl damit auf sich hatte? Vielleicht würde ich das ja bald selbst herausfinden. Jedenfalls war ich schon mehr als bereit für diesen neuen Lebensabschnitt. Jetzt fehlte nur noch eine einzige Sache. Oder eher Person. Und dann wäre alles perfekt.
Jess. Ich vermisse dich.
- Jess' POV -
Weil Caleb es verabscheute zu streiten, war er nachdem er mich wegen dem Telefonat mit Matt angesprochen hatte, verschwunden. Wahrscheinlich lief er seine übliche Runde und versuchte runterzukommen. So wie er es immer tat, wenn er außer sich war, was erstaunlich selten vorkam. Bei dem Gedanken an den Grund für Calebs und meine kleine Auseinadersetzung, zog sich mein Brustkorb, oder wohl eher mein Herz schmerzhaft zusammen. Ich hatte mich inzwischen in das Schlafzimmer zurückgezogen und ins Bett gekuschelt, um selbst etwas zur Ruhe zu kommen.
***
Als ich das nächste Mal meine Augen öffnete, fühlte ich sofort einen Arm, der sich um meine Taille geschlungen hatte. Calebs sanfter Atem traf bei jedem Atemzug auf meiner entblößten Schulter auf. Langsam drehte ich mich in seinem Griff um, um ihn ansehen zu können. Er und Matt waren in so vielen Hinsichten verschieden. Alleine das Aussehen der Beiden. Caleb hatte braunes Haar, während Matt blond war. Caleb hatte blaue Augen, die einen an den offenen Ozean erinnerten. Matt wiederum hatte so wunderschöne blau-graue Augen in denen man sich jedes Mal auf neue verlieren konnte.
Und auch vom Verhalten und der Persönlichkeit her gab es so viele unzählige Unterschiede. Caleb war ohne Zweifel eine der ruhigsten Personen, die ich kannte. Selbst wenn ich gestresst war, ob wegen meinem Job oder sonstigen Dingen, dann war er zur Stelle und schaffte es mich zu beruhigen. Matt war eine sehr aufbrausende Person, die immer für alles offen war - bis er sich in die Arbeit stürzte und begann sich zu verändern.
Langsam fuhr ich mit der Spitze meines Zeigefingers über seine Wange. Dann über seine weichen Lippen, die sich sofort zu einem Lächeln verzogen.
„Wie lange bist du denn schon wach?", fragte ich ihn erstaunt, als er seine Augen öffnete und mich anschaute.
„Schon länger, ich hab kaum ein Auge zudrücken können. Nachdem ich vom Joggen zurückgekommen bin, habe ich mich schlecht gefühlt und bereut dein Handy durschstöbert zu haben. Das hätte ich nicht machen sollen."
„Mhm...", pflichtete ich leise bei.
„Immerhin kann ich dir vertrauen. Und Matt ist dein Ex, also was soll schon passieren? Du bist jetzt gerade bei mir und nicht bei ihm."
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A/N: Ich muss mich bei euch für das sehr sehr lange Warten entschuldigen. Ich hab immer wieder versucht weiterzuschreiben und es ging einfach nicht. Ich bin denk ich viel mehr von mir selbst als wie ihr von mir enttäuscht.
Jedefalls: Danke für unglaubliche 100.000 Reads bei OF-om? Ich kann mich nicht oft genug dafür bedanken!
Melli
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