Kapitel 10

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Kapitel 10

Das Auto hält vor meinem Haus. Ich schwinge die Tür auf und steige aus. Niall macht es mir gleich. wir bleiben vor dem Tor stehen, dass uns von dem Weg zur Haustür trennt. Ich will nicht das meine Eltern ihn sehen. Speziell meine Mom, denn sonst muss ich dumme Fragen beantworten und darauf hab ich überhaupt keine Lust.

"Es war ein schöner Abend", sage ich zurückhaltend.

"Ja", er räuspert sich: "das fande ich auch" Er schenkt mir ein kleines Lächeln.

"Also dann, gute Nacht" Ich wende mich dem Haus zu und gehe einige Schritte.

Insgeheim hoffe ich das er noch irgendwas sagt. Und tatsächlich: "Rebecca?" Schnell drehe ich mich um: "Ja?"

"Ein paar meiner Freunde gehen morgen bowlen und...äh...hast du vielleicht Lust mitzukommen?" Er kratzt sich verlegen am Hinterkopf.

"Ja sehr gern" Ich hoffe das mir niemand ansieht wie sehr ich mich darüber freue. Das ich innerlich eine Party feiere.

"Ist es ok wenn ich dich morgen gegen 16 Uhr hier abhole?"

Ich nicke lächelnd. "Ok. Bis morgen"

"Bis morgen", erwidert er und steigt wieder in sein Auto. Ich schließe die Haustür auf und lehne mich von innen an sie dran, als ich sie wieder geschlossen habe.

Ich habe das Gefühl als würde ich vor Glück platzen. Er ist so nett und lustig und ich konnte mich überhaupt nicht dem Fußballspiel befassen, weil er so viel interessanter war. Und ER nicht der Star.

Ich werfe einen Blick aus dem Fenster neben der Haustür. Er ist weg. Natürlich ist er weg. Wer weiß wie lange ich schon hier an der Tür gelehnt stehe.

Nicht einmal haben wir das Thema One Direction angesprochen, dabei ist es eins meiner Lieblingsthemen und ein riesen Teil seines Lebens. Aber es hat auch nicht gefehlt. Es gab so viele Themen die interessanter waren.

Zusammen mit einer Flasche Wasser begebe ich mich nach oben in mein Zimmer. Rückwärts plumpse ich aufs Bett und betrachte mit einem fetten Grinsen die Decke. So ein Glück hab ich gar nicht verdient.

Ist es Liebe, wenn man an jemanden nur noch denken kann und an nichts anderes? Okay, ich sollte es nicht überschätzen. Immerhin bin ich noch keine Stunde Zuhause. Da ist es wohl nichts verwunderliches, dass ich noch daran denke.

Ich stelle leise Musik an und summe oder singe bei einigen Liedern wie Hall of Fame mit. Dann fängt More than this an. Ein komisches Gefühl überkommt mich und ich schließe genießerisch die Augen.

Es war das erste Lied was ich jemals von ihnen gehört habe. Ich kannte weder den Namen der Band geschweige denn die einzelnen Mitlglieder. Und ohne Sam hätte ich es bis heute nicht gewusst.

Dieses komische, einzigartige Gefühl, katapultiert mich in die Zeit zurück, wo ich es in einem Café das erste Mal gehört hatte. Es ist, als wäre ich für einen kurzen glücklichen Moment zurück in die Vergangenheit gebomt worden, wo ich noch nichts wusste. Auch jetzt weiß ich nur das wichtigste was ich von Sam, Jade und Tara mitbekommen habe. Aber dennoch ist es etwas komplett anderes. Zwischen nichts und dem jetzt.

Und dann kommt Nialls Part. Der Part der mich dann komplett überzeugt hat. Es ist ein wundervolles Gefühl. Beinahe ist mir zum heulen zumute als die letzten Töne erklingen.

Die nächsten Lieder ignoriere ich. Irgendwie möchte ich allen mitteilen, wie sehr ich gerade an der Vergangeheit hänge, egal wie wundervoll auch die Gegenwart gerade ist.

Ich ziehe den Laptop zu mir ran. Wenige Minuten später habe ich die Worte: "Doppelt lebt, wer auch Vergangenes genießt" eingetippt und drücke auf posten.

Alle Follower werden das wahrscheinlich falsch interpretieren. Und es sind einige Follower mehr seit dem Konzet seit vorher. Aber der Großteil wartet sowieso nur auf einen Fehler von mir um mich fertig zu machen. Schade für sie, dass mich das so gar nicht interessiert.

Mein Handy klingelt. Es ist Sam. Natürlich ist es Sam. Ich habe sonst keine so neugierige Freundin.

"Hallo?", frage ich in den Hörer.

"Erzähl: Wie wars? Was habt ihr gemacht? Wie ist er so?", rattert sie ihre sorgfältig parat gelegten Fragen runter.

"Er hat mich zu einem Fußballspiel mitgenommen. Arsenal gegen Manchester. Einfach genial. Wenn dieses doofes Foul mit anschließenden Elfmeter nicht gewesen wäre, hätte Arsenal gewonnen", beginne ich sofort mit dem Spiel, dass ich zugegebenermaßen nur halbherzig mitverfolgt habe, aber es macht Spaß Sam mit so etwas zu ärgern, wenn man weiß wie sehr sie Fußball hast.

"Halt. Stop. Der Krams interessiert mich nicht. Ich will wissen wie das Date war und speziell wie er ist", unterbricht sie einen neuen Fußball-Technik-Redeschwall meinerseits.

"Er ist nett, lustig und Arsenal-Fan, aber es war KEIN Date", stelle ich mal wieder klar.

"Doch war es und es klingt ganz danach als wäre er perfekt für dich. Wann seht ihr euch das nächste Mal? Wie wäre es mit einem Date im Zoo?", redet sie ohne Luft zu holen in einem unglaublich schnellem Tempo.

"Stop! Sam, das klingt als würdest du mich mit ihm verkuppel wollen", stelle ich leicht angepisst fest. Sie kann ja gerne Fragen so viel sie will, aber wehe sie mischt sich ein.

"Na klar, allein schaffst du es ja offentsichtlich nicht. Wie bei allen anderen Dates wirst du auch ihn ohne meine Hilfe nie wieder sehen", erklärt sie großkotzig.

Wut steigt in mir hoch: "Hast du auch mal eine Sekunde daran gedacht, dass ich sie nicht wiedergesehen habe, weil ich es so wollte?"

"Was?", fragt sie mit piepsiger Stimme. "Aber du hast doch immer gesagt, das sie nett sind" Ich scheine sie aus allen Wolken geholt und ihre Vorstellung meines Lebens zerstört zu haben.

"Ja, das waren sie auch, aber sie waren halt nicht nett genug, dass ich sie wiedersehen wollte" Ich mache eine kleine Kunstpause: "Aber Niall sehe ich wieder!"

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Da bin ich mal wieder :)

Hab festgestellt, dass ich einfach zu unkreativ bin für die ganzen Fragen und so. Ab jetzt bekommt hin und wieder der süßeste Kommi die Widmung :)

Freue mich natürlich weiterhin über jenen vote, kommi und Fan.

ganz lieben Gruß und wunderschöne sonnige Ferien, Toni

I wish you were mineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt