Kapitel 21

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Kapitel 21

"Ist das dein Handy das klingelt?", fragt Niall.Leiste lausche ich dem Ton der kommt. Oh nein. Bitte nicht. Ich habe voll vergessen meinen Klingelton zu änder. Das heißt Live while were young erfüllt den Raum. So schnell es geht ziehe ich es aus meiner Tasche.

"Ja?"

"Hallo mein Schatz. Ich wollte fragen, wann du nach Hause kommts. Nanouk erwartet dich nämlich schon", sagt meine Mutter sanft. Ich löse mich aus Nialls Armen und bin schon aufgesprungen.

"Ja klar, ich bin auf dem Weg", antworte ich hastig.

"Und wie ist es gelaufen? Habt ihr euch vertragen? Was muss ich wissen? Oh, du musst mir alles erzählen", ruft meine Mom erfreut. Ich erkenne sie gar nicht wieder. Sie hat sich von jetzt auf gleich so krass verändert. Anscheinend war mein Ausraster, für den ich mich inzwischen mehr als schäme, eigentlich gar nicht mal so schlecht.

"Ist grad ganz schlecht. Ich erklär dir das später", seufze ich.

"Okay, aber dann wirklich?"

"Ja versprochen", erwidere ich.

"Okay bis dann", trällert sie.

"Bye" Ich drücke auf den roten Hörer und stecke das Handy wieder in meine Tasche.

"Deine Freundin?", fragt Niall amüsiert.

Ich verdrehe ein wenig die Augen: "Schön wärs. Seit gestern Abend ist meine Mom zu einer neugierigen Trulla mutiert. Ich weiß noch nicht was ich davon halten soll. Also eigentlich finde ich es gut, aber...mh, mal schaun wie sich das entwickelt", meine ich schulterzuckend.

"Wie hast du das geschafft?" Niall kennt die Geschichte schon seit einiger Zeit. Hab es wohl mal irgendwann erwähnt.

"Ich bin ein weeeenig ausgerastet" Ich ziehe das 'e' unnötig in die Länge.

"Ah, okay", grinst er.

"Ich erklärs dir wann anders, aber jetzt muss ich los. Nanouk wartet schon", erkläre ich entschuldigend.

"Oh schade..", murmelt er. Er denkt angestrengt nach.

"Ich hätte jetzt sowieso los gemusst. Schließlich muss ich im Gegensatz zu dir, morgen zur Schule", erinnere ich ihn.

"Aber ich könnte doch mitkommen", ruft er begeistert.

"Joggst du gerne?" Seit langem muss ich mal wieder eine lange Runde drehen. Nanouk hatte genauso mitgelitten wie ich, weil ich in den letzten Tagen doch eher wenig Zeit für sie hatte. Sie ist schon ganz nervös durchs Haus gestreunert und alle noch mehr genervt, als sie es von ihren Problemen schon genug waren. Das muss ich jetzt wieder gut machen.

"Klar. Ich geh gern joggen", sagt er überzeugend. Dennoch ziehe ich eine Augenbraue hoch und verschränke die Arme vor der Brust. "Wirklich!", fügt er noch hinzu: "Und hör auf mich so anzuschaun, dass macht mich ganz nervös"

Ich lockere meine Gesichtszüge. 'Na dann zieh dich um", fordere ich ihn auf und lasse mich wieder aufs Sofa fallen.

Eine gute halbe Stunde später stehen wir vor meinem Haus und ich binde mir meine Schuhe. Nanouk springz vergnügt um Niall herum und beschnüffelt ihn. Im Gegensatz zu den meisten anderen Leuten scheint ihm das keine Angst zu machen, ganz im Gegenteil: Niall sorgt sogar noch dafür das sie immer wieder an ihm hochspringt.

"Können wir?", frage ich gut gelaunt.

"Meinetwegen", grinse er: "Ich bin topfit. Pass nur auf, dass ich dir nicht davon laufe"

"Keine Angst. Wir laufen auch die kleine Runde", beruhige ich ihn.

Gut gelaunt joggen wir los. Anfangs redet er noch eine ganze Menge und erzählt von seiner Familie und von Liam, Zayn und dem Rest der Bande. Aber nach und nach wird er schweigsamer und sein Kopf langsam rot an.

"Becki warte mal", keucht er schließlich. Grinsend drehe ich mich zu ihm rum und pfeife Nanouk zu mir.

"Was ist denn? Kannst du etwa nicht mehr?", frage ich mit einem fiesen Grinsen.

"Hast du nicht irgendwas von einer kleinen Runde gesagt?" Niall wischt sich den Schweiß aus der Stirn.

"Ja, meiner kleinen Runde", lache ich: "Was meinst du, warum mein einziger Laufpartner ein Hund ist? Nimms mir nicht übel Süße" Ich hab mich inzwischen hingekniet und kraule Nanouk zwischen den Ohren.

"Wundert mich nicht", grinst er und streicht ebenfalls über Nanouks Fell. "Aber heute bin ich dein Partner" Er greift mich unter den Armen und zieht mich hoch.

"Was machst du?", rufe ich und verschränke die Beine hinter seinem Rücken und halte mich ein wenig an seinen Schultern fest.

"Damit du nicht wegläufst", murmelt er. Sein Atem streift über meine Lippen.

"Würd ich nicht", flüstere ich. Er lächelt und streicht mir mit der Hand über meine Wange und verharrt dort. Sein Daumen wandert über meine Lippen, aber es ist nur der Hauch einer Berührung, aber sie reicht für eine unglaublich schöne Gänsehaut.

I wish you were mineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt