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Sofort spannte sich mein Körper an und ich schälte mich so schnell es ging aus der Decke.

"LYNN?", hörte ich jemanden rufen und augenblicklich entspannte ich mich wieder.

"Lynn, wo bist du? Das ist nicht lustig."

Schnell rappelte ich mich auf und rannte zur Scheunentür. Ich riss diese auf und fiel dem verdutzten Niall in die Arme, der davor gestanden hatte. Erst zuckte er zusammen, aber dann erwiderte er meine Umarmung. "Alles wird gut, ich bin bei dir", flüsterte er leise in ein Ohr und zog mich näher an sich heran. Ich sog ein letztes Mal seinen Duft ein, dann löste ich mich von ihm. Sein Blick fiel auf mich und sein Gesicht verzog sich besorgt.

"Sssch alles wird gut", flüsterte er erneut und erst jetzt bemerkte ich, dass ich weinte. Er strich mit seinem Daumen über meine Wange und wischte so meine Tränen weg, dann nahm er mich noch einmal in den Arm. Ich vergrub mein Gesicht in seinem Pulli und er strich mir beruhigend über den Rücken.

Nach einer Weile lösten wir uns von einander und er nahm meine Hand. Ich war zu fertig, um noch zu protestieren. Wir gingen noch einmal zurück in die Scheune, damit ich meine Schultasche holen konnte. Ich pustete noch die Öllampe aus, dann ging ich wieder zu Niall, der mir wie selbstverständlich die Tasche abnahm und sich selbst über die Schulter hängte. Er nahm wieder meine Hand und führte mich zu seinem Auto.

Er hielt mir die Beifahrertür auf, verstaute meinen Rucksack im Kofferraum und stieg dann auf der rechten Seite ein. Kaum saßen wir drinnen, stellte ich die Frage, die mir schon die ganze Zeit auf der Zunge lag: "Kann ich bei dir schlafen? Ich weiß, wir kennen uns kaum, aber ich will nicht nach Hause."

Ich war mir zu neunundneuzig Prozent sicher, dass er ablehnen würde, aberstattdessem verzog sich sein Mund zu einem sanften Lächeln. "Aber natürlich, ich wollte sowieso fragen, ob du mit zu mir kommen möchtest." Er grinste mich an und startete den Wagen.

Eine dreiviertel Stunde später waren wir bei ihm angekommen, damit wäre dann auch die Frage, warum er so lange gebraucht hatte, geklärt.

"Wow", entfuhr es mir, als ich die rießige Villa sah, vor der wir geparkt haben.

Niall lachte nur und meinte dann: "Keine Sorge, ich wohne hier nicht alleine, das würde ich nicht aushalten. Im Moment wohnen wir alle hier."

"Er ist aber nicht da, oder?" Ich brauchte seinen Namen gar nicht auszusprechen, Niall wusste, wen ich meine.

"Nein, er ist noch in New York."

"Gut", erleichtert holte ich meine Tasche aus dem Wagen, bevor Niall es tun konnte auch wenn dieser dagegen protestierte. Nach einer Weile gab er es auf und öffnete die Haustür.

"Willkommen in unserem Reich."

Ich betrat das Haus und sah mich erstaunt um, die Jungs hatten echt einen super Geschmack. Die einfachen Holzmöbel strahlten Ruhe aus und die Eingangshalle war mit unzähligen Fotos geschmückt. Auf vielen konnte ich die vier Jungs erkennen, aber da waren auch welche mit Zimtlocke, dessen richtigen Namen ich vergessen hatte. "Ihr kennt Ed Sheeran?", quiekte ich erfreut auf, als ich Fotos von ihm mit den Jungs sah.

"Shh", versuchte Niall mich sofort zu beruhigen, "der Rest schläft schon. Und ja, wir kennen Ed, er ist einer unserer besten Freunde."

"Oh. mein. Gott.", flüsterte ich leise und starrte auf die Bilder, was Niall anscheinend sehr amüsierte.

"Wenn du dann fertig mit Bilder anstarre bist, wollen wir noch einen Film schauen?"

"Ehm ja klar", ich tratt von den Fotos zurück und sah ihn an.

"Na dann, komm mal mit", und wieder hatte er meine Hand genommen. Wird das heute etwa zum normal Fall? Danke, ich verzichte. Er führte mich durch mehrere Gänge, keine Ahnung wie viele, nach fünf hatte ich den Überblick verloren. Schließlich blieben wir vor einer weißen Holztür stehen, er öffnete sie und deutete eine kleine Verbeugung an, als er mich hineinwinkte. In dem Raum, den ich als Wohnzimmer identifizierte stand ein großes dunkelrotes Sofa, das einen schönen Kontrast zu dem dunklen Paketboden bietete. An der rechten und linken Wand stand jeweils ein großes Bücherregal und gegenüber des Sofas ein rießiger Flachbildfernseher.

Niall war inzwischen schon zu der Komode neben dem Fernseher gelaufen und kramte darin. Wenig später hielt er mir drei Filme unter die Nase. Mit dir an meiner Seite, Twilight und Fast & Furious. Da 'Mit dir an meiner Seite' schon immer einer meiner Lieblingsfilme war, entschied ich mir für ihn. ich legte die DVD ein und Niall startete den Film.

Schon nach Fünfzehn Minuten fielen mir andauernd die Augen zu und ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter. Er legte sofort seinen Arm um mich und wenig später war ich eingeschlafen.

Das letzte, was ich merkte war, dass jemand mich hochhob, aber ich war zu müde, um mich noch dagegen zu wehren.


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