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Auch in den nächsten Tagen hatte ich regelmäßigen Kontakt mit Mila, wir telefonierten fast täglich und es war einfach schön, mal wieder ihre Stimme zu hören. Natürlich würde ich sie viel lieber sehen, aber da sie in Deutschland und damit viel zu weit weg wohnte, musste es so gehen. Aber wir hatten uns inzwischen damit abgefunden, dass wir und wohl nie in Echt sehen würden. Niall meldete sich nicht mehr.

Übermorgen würde ich ihn aber wohl oder übel treffen, obwohl "treffen" ein bisschen zu hoch genommen ist. "Sehen" trifft es wohl eher, obwohl ich wahrscheinlich nur in einer Horde von kreischenden Mädchen stehen, die alle darauf hoffen, von den Jungs auf die Bühne gerufen zu werden. Ich frag mich echt, wie Lexa dafür noch zwei Karten auftreiben konnte.
Aber um ehrlich zu sein freute ich mich auch ein wenig auf das Event, ich hoffte, dass es mir dabei helfen würde, zu verstehen, warum meiner besten Freudin diese Jungs so wichtig waren und was sie an ihnen so toll fand.

Den ganzen restlichen Tag über quatschte Lex mich über die Parfümvorstellung am Wochenende voll. Sie wollte nach der Schule noch shoppen gehen, um ein passendes Outfit zu haben, doch ich lehnte ab. Als ob ich mich für die schick mache, ich glaub es hackt. Nen Hemd und Jeans werden es wohl auch tun.

***

Mein Handy weckte mich am Sonntag Morgen mit einem schrillen Klingeln. Ich warf einen Blick drauf und nahm dann genervt den Anruf an. Warum hatte ich nochmal diesen Klingelton für sie gewählt?

"Was gibts Lex?"

"Ich ehm wollte nur dafür sorgen, dass du früh genug aufstehst.."

"Sag mal spinnst du?! Hast du mal auf die Uhr geschaut?"

"Ja ich weiß, es ist erst kurz vor Acht, aber ich will halt nicht zu spät kommen-"

"WIR HABEN SITZPLÄTZE MÄDEL! DIE NIMMT UNS KEINER WEG", unterbrach ich sie wütend, "und ich schlaf jetzt weiter, gute Nacht."

Mit diesen Worten legte ich auf, aber ans Weiterschlafen war natürlich nicht zu denken, dazu war ich jetzt einfach zu wach. Also stand ich auf und nahm eine lange Dusche. Bis Lexa mich um 9 abholen würde, hatte ich noch genau eine Stunde, das würde wohl reichen.

Nachdem ich meine Haare geföhnt und zu einem lockeren Dutt gemacht hatte, zog ich mein rot-blau-kariertes Lieblingshemd und eine kurze Hose an. Ich trug noch ein weniger Wimperntusche und Puder auf und fertig war mein heutiges Outfit.

Als Lexa pünktlich um 9 Uhr klingelte, schappte ich mir noch schnell meine Handtasche und zog meine weißen Sneakers an. Auf dem Weg zur Show wurde ich mal wieder von ihr zugetextet und am Ende der Fahrt kannte ich praktisch die gesamte Lebensgeschichte der 5 Jungs, auch wenn der eine (wie ich gerade erfahren habe) wohl doch nicht mehr dazugehörte.
An der Halle angekommen, wurden unsere Taschen durchsucht, dann durften wir reingehen. Schon von draußen hatte man das laute Kreischen der tausend Mädchen gehört, doch hier drinnen war es noch viel schlimmer.Wo man nur hinsah, überall sah man Mädchen weinen oder in einem Pulk zusammenstehen und schief irgendwelche komischen Lieder singen.

Wir hatten Mühe in all dem Gedrängel unsere Plätze in der 5. Reihe zu finden und als wir dann schließlich saßen, wurde es langsam dunkel im Raum, bis man nur noch die Handylichter sah. Es wurde nun immer stiller, bald hörte man nur noch vereinzelt Leute flüstern. Irgendwie hatte das Ganze etwas Magisches, aber da mich das nicht wirklich kümmerte, zog ich sofort wieder mein Handy raus.

Ich antwortete gerade Mila, als plötzlich alle um mich herum hysterisch loskreischten. Was sollte das denn schon wieder? Ich sah auf und entdeckte 4 Jungs auf der Bühne. War das One Direction? Bestimmt, denn der einen sah aus wie der Kobold.

twitter talks [n.h.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt