Unique - das erste Buch der »Unique« Reihe

Kapitel 4

Da bin ich wieder ^^ Hier ist das nächste Kapitel :) Ich muss sagen, es macht mega Spaß eine Fanfiktion zu schreiben. Ich hoffe, euch macht das Lesen genauso viel Spaß wie mir das Schreiben ;)
Das da oben ist Cia in ihrer Altruan Kleidung

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Claire

Ich bin keine halbe Stunde eine Ferox und schon bereue ich meine Entscheidung. Ich habe ja gewusst, dass Ferox unglaublich sportlich sein müssen, aber dass ich direkt jetzt diese Fähigkeit schon brauchen werde,  hätte ich nicht gedacht. Nach Ende der Zeremonie sind die Ferox hinaus gestürmt (Gottseidank habe ich heute morgen flache Schuhe angezogen!) und haben einen Atemberaubenden Sprint Richtung Bahnschienen hingelegt. Als wir dort ankamen, war ich bereits total außer Atem, aber von wegen Pause, denn jetzt klettern die Ferox die Schienen hinauf und ich bekomme weiche Knie. Aber ich muss da hoch, ansonsten bin ich sofort fraktionslos. Also beginne ich hoch zu klettern, wobei auf halben Wege die Höhe mich kurzzeitig erstarren lässt. Irgendwie habe ich es aber doch hoch geschafft und stehe nun atemlos oben auf den Bahnschienen. Als dann auch noch das Pfeifen eines Zuges zu hören ist, beginne ich wahrhaftig meine Entscheidung anzuzweifeln. Natürlich wusste ich, was zu tun war, aber es ist vollkommen verrückt auf einen fahrenden Zug zu springen! Verrückt, genau! Die Ferox SIND verrückt Claire! Ich ignoriere meine innere Stimme und fange an einfach das zu tun, was die Menge tut, nämlich los zu laufen. Bald schon fährt der Zug neben uns und die ersten Leute springen auf und öffnen die Türen. Danach geht alles ganz schnell. Nacheinander springen die Anderen auf und ziehrn sich mehr oder weniger gekonnt in den Zug. Meine Beine schmerzen und drohen nachzugeben, aber ich muss durchhalten. Verzweifelt strecke ich die Hand aus, versuche einen der Griffe zu bekommen und mich rein zu ziehen, Aber das Ende der Bahn Schienen kommt immer näher. Ich schaff es nicht, ich schaff es nicht..!
In dem Moment packt irgendwas oder irgendjemand meine Hand und zieht mich mit einem Ruck rein. Stolpernd komme ich auf dem Boden des Waggons auf und versuche meinen rasselnden Atem zu beruhigen. Die amüsierten und teilweise spöttischen Blicke der Anderen brennenn in meinem Rücken und am liebsten hätte ich sie alle angefaucht, ob sie denn nichts besseres zu tun hätten. Bei den Ken hätte ich es warscheinlich auch getan, dort hat man Respekt vor mir, aber hier bin ich ein Nichts. Mein Name kann mich nun nicht mehr retten. Und sich den Respekt zu verdienen wird mit diesem schwachen Etwas wohl kaum möglich sein. Aber egal. Kopf hoch Prinzessin, sonst rutscht die Krone runter. Also stehe ich erhobenen Hauptes auf und blicke mich nach meinem Retter um, den ich aber nirgends sehen kann. Schade eigentlich, ich hätte meinem Schutzengel gerne persönlich gedankt, dass er mich vor der Fraktionslosigkeit gerettet hat.

Ich glaube ich stehe fünf Minuten, als der Zug eine scharfe Kurve fährt und etwas hart gegen meinen Rücken stößt. Natürlich, wie sollte es auch anders sein, falle ich sofort wieder zu Boden und diesesmal nehme ich auch Gelächter wahr, welches ohne Frage von diesem eingebildeten, schwarzhaarigen Candor namens Peter kommt. Genervt rappel ich mich wieder auf und will die Person die mich umgeworfen hat schon anfauchen, als mir eine helle Stimme zu vor kommt. "Oh gott, es tut mir so leid!! Hab ich dir weh getan?? Gott wie peinlich!" Vor mir steht eine zierliche Altruan mit blonden Haaren und grauen Augen. Sie trägt ein graues Hemd und eine graue, ihr etwas zu große Hose, deren Hosenbeine im Wind flattern. Der Fahrtwind wirbelt ihr die Haare umher und bei der Kurve muss sie wohl gestolpert und dann gegen mich gefallen sein. "Ist schon okay, ist ja nichts passiert" wehre ich locker ab und lächel sie sogar an, was so gar nicht zu mir passte. Normalerweise bin ich fremden gegenüber eher ein kühler Typ aber diese Altruan ist mir irgendwie symphatisch. Auch sie lächelt mich schüchtern an und hält mir die Hand hin. "Ich bin Cia" - "Claire" stelle ich mich vor und nehme höflich ihre Hand. Cias Augen wandern zu meinem blauen Ken Kleid und für einen Moment verfinstert sich ihre Miene. "Keine Sorge" beruhige ich sie "Wir sind jetzt eine Fraktion" Nach einem skeptischen Blick schenkt sie mir ein Lächeln.
Wir fahren noch ein paar Minuten als auf einmal Unruhe in den Waggons einkehren. Schnell stehen Cia und ich auf und sehen uns um. "Sie springen!" ruft auf einmal eine ehemalige Amite und man sieht ihr die Angst an. Kein Wunder, die Wahrscheinlichkeit es zu überleben aus einem fahrenden Zug zu springen ist... "Claire!!" Cia rüttelt an meiner Schulter und erschrocken sehe ich sie an. "Wir müssen springen, jetzt!!" Ich nicke und hole tief Luft. Dann hole ich Anlauf. Und Springe.

Der freie Flug ist unglaublich. Er geht zwar nur ein paar Millisekunden, aber er ist einfach unglaublich. Nicht ganz so toll ist dagegen die Landung. Keuchend komme ich auf den Knien auf und überschlage mich ein paar mal, die Steine in meinen Handflächen und meinen aufgerissenen Knien brennen unheimlich. Trotzdem rappel ich mich auf und schaue zu Cia, die nur wenige Bruchteile einer Sekunde neben wir aufgekommen ist. Auch sie klopft sich den Staub und die Steine vom Körper und sieht mich dann an. Ich bin mir sicher, dass das Funkeln in ihren Augen dasselbe wie bei mir ist, denn das Adrenalin pulsiert immer noch in meinen Venen. Vielleicht ist meine Wahl doch nicht so falsch?
"Alle mal herhören" ertönt auf einmal eine tiefe Stimme und alle versammeln sich um die Person, der die Stimme gehört. Als ich diese erkenne, stockt mir der Atem. Es ist Typ, der bei der Zeremonie neben Jack gestanden hat.

Mich durchfährt es heiß und kalt, wieso weiß ich selbst nicht. "Meine Name ist Eric, ich bin einer der Anführer. Wenn ihr wahre Ferox sein wollt, ist das hier" er deutet auf ein großes Loch im Dach "euer Weg hinein." Na toll. Ich bin geliefert. Wenn mir das hinauf klettern von Schienen schon Angst macht, wie sollte ich dann DAS hier schaffen? "Einer muss den Anfang machen, also?" abwartend sieht Eric uns an, wobei mir genau auffällt, dass sein Blick bei mir eine Sekunde länger liegen bleibt als bei den Anderen. Bitte nicht!! "Ich springe als Erstes" Im ersten Moment denke ich erschrocken die Stimme gehört zu mir, aber dann erkenne ich, dass es Cia ist, die gesprochen hat. Eric springt von der kleinen Mauer und sieht sie abwartend an. Langsam geht Cia nach vorne und ich bewundere sie für die Haltung, die sie bewahrt. Als sie auf der Mauer steht, dreht sie sich ein letztes Mal um. "Heute noch Initiantin" meint Eric genervt. Wow, der ist ja geduldig. Ich kann ein wütendes Auffunkeln in Cias Augen erkennen, dann ist sie auch schon verschwunden. Kein Aufschrei, kein Nichts. Eric wartet ein paar Sekunden, dann brüllt er. "Der Nächste!!" So geht es weiter, bis nur noch zwei übrig sind. Ich und ein Amite Junge. Der Junge steht auf der kleinen Mauer und zittert wie Espenlaub. "Wird das heute noch was!!" brüllt Eric und dann beginnt der Junge auf einmal zu weinen. Irgendwie habe ich Mitleid, aber irgendwie auch nicht. Der Amite ist fast zwei Köpfe größer  und doppelt so breit wie ich, aber ich stehe nicht hier und heule mir die Seele aus dem Leib. Noch nicht. Klappe. Eric knurrt dem Jungen irgendwas ins Ohr und schubst ihn dann einfach runter. Die Schreie des Jungen hallen noch lange nach. Plötzlich fällt mir etwas auf. Ich bin komplett allein mit diesem Eric. "Initiantin! Komm her" knurrt dieser auch schon und langsamen Schrittes gehe ich zu der Mauer und stelle mich darauf. Nicht runter sehen. Zu spät. Mein Blick hat sich nach unten oder besser gesagt in Nichts geheftet, denn gleich werde ich einfach in ein großes schwarzes Loch fallen. Ich schlucke heftig. "Wird das heute noch was oder willst du auch lieber fraktionslos sein wie dieser erbärmlicher Amite?" knurrt er in mein Ohr und erschrocken blicke ich ihn an. "Er ist jetzt fraktionslos?!?" Eric zuckt gleichgültig die Schultern. "Er hatte nicht die Kraft von alleine zu springen also hat er hier nichts zu suchen. Memmen sind hier nicht willkommen" Willkommen in der Hirachie der Ferox,
Claire. Wieder schlucke ich und sehe hinunter. Ich schaff das nicht. Aber ich muss. Immerhin werden sie ihre Initianten schon nicht umbringen. Oder? Den Ferox traue ich langsam alles zu. Plötzlich spüre ich eine große, starke Hand auf meinem linken Schulterblatt,die einen unangenehmen Druck ausübte. "Also, springen oder fraktionslos?" fragt  Eric und sein heißer Atem kitzelt meinen Nacken. Das war zu viel. Ohne eine Antwort springe ich. In der Hoffnung, dass der kühle Wind meinen Kopf wieder unter Kontrolle bringt.